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# taz.de -- Gewalteskalation in Ecuador: Regierung vermeldet erste Erfolge
> In Ecuador sind alle von bewaffneten Banden als Geiseln genommenen
> Gefängniswärter wieder frei. Die Armee geht im ganzen Land gegen Banden
> vor.
Bild: Nach der Niederschlagung einer Geiselnahme im Gefängnis Ambato, Ecuador …
Quito dpa | Inmitten heftiger Auseinandersetzungen zwischen kriminellen
Banden und staatlichen Sicherheitskräften in Ecuador sind nun alle als
Geiseln genommenen Justizvollzugsbeamten freigekommen. Das teilte die
Behörde für Strafvollzug am Samstag (Ortszeit) mit. Zunächst waren am
Samstag 41 der Geiseln, 24 Gefängniswärter und 17 Verwaltungsangestellte,
freigelassen worden.
Später wurden auch die übrigen 136 Justizvollzugsbeamten freigelassen, die
in mehreren Haftanstalten des südamerikanischen Landes von meuternden
Gefangenen festgehalten worden waren. Bei Kämpfen in einem Gefängnis sei
ein Wärter getötet und ein weiterer verletzt worden, hieß es weiter.
Zuletzt hatten kriminelle Banden in mehreren Haftanstalten gemeutert und
zahlreiche Aufseher in ihre Gewalt gebracht. Viele Gefängnisse in Ecuador
werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die
Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten
bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst
überlassen.
Nachdem Bewaffnete am Dienstag während einer live übertragenen
Nachrichtensendung ein [1][Studio des staatlichen Fernsehsenders TC
Televisión gestürmt] und zahlreiche Geiseln genommen hatten, schickte die
Regierung die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs. Präsident Daniel
Noboa erklärte per Dekret, dass sich Ecuador in einem [2][internen
bewaffneten Konflikt] befinde. Er deklarierte 22 kriminelle Gruppen als
terroristische Organisationen und nicht-staatliche Kriegsparteien, die
auszuschalten seien.
Bei der Gewalt wurden inzwischen mindestens 19 Menschen getötet. Bis
Samstag wurden laut Regierungsangaben 859 Verdächtige festgenommen. Bei
Einsätzen im ganzen Land seien zudem Schusswaffen, Munition, Sprengstoff,
Brandsätze, Boote und Fahrzeuge sichergestellt worden, teilte die Regierung
in der Nacht auf Samstag (Ortszeit) mit.
Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich zuletzt dramatisch
verschlechtert. Die Mordrate von 46,5 Tötungsdelikten pro 100 000 Einwohner
im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst
friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas.
Mehrere Banden mit Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen
kämpfen um die Kontrolle über die [3][Routen des Drogenhandels]. Ecuador
ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien,
das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.
14 Jan 2024
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