Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Südkorea verbietet Hundefleischhandel: Hunde sind Freunde, kein Fu…
> Der Verzehr von Hundefleisch ist in dem asiatischen Land eine
> jahrhundertealte Tradition. Damit soll nun Schluss sein. Doch das Gesetz
> ist umstritten.
Bild: Hund in einer Fleischzucht in Asan, Südkorea
Seoul ap/afp | In Südkorea ist das Schlachten von Hunden künftig verboten.
Das Parlament verabschiedete am Dienstag mit 208 zu null Stimmen einen
entsprechenden Gesetzentwurf. Die Verordnung soll nach einer dreijährigen
Schonfrist und einer finalen Bestätigung von [1][Präsident Yoon Suk Yeol]
in Kraft treten.
Der Entwurf sieht vor, dass das Töten und die Zucht von Hunden sowie der
Handel und der Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr ab
2027 untersagt sind. Zukünftig wird es mit einer Strafe von 30 Millionen
Won (umgerechnet 20.000 Euro) oder bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet.
Das Gesetz solle dazu beitragen, „den Respekt vor dem Leben und eine
harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Tier“ zu stärken und zu
verwirklichen, heißt es in dem Entwurf.
Die Regelung tritt in Kraft, sobald sie vom Kabinettsrat gebilligt und von
Präsident Yoon Suk Yeol unterzeichnet worden ist. Dies gilt als Formalität,
da die Regierung das Verbot unterstützt.
Der Verzehr von Hundefleisch hat eine lange Tradition in der
südkoreanischen Küche. Schätzungen zufolge wurden zeitweise bis zu einer
Million Hunde pro Jahr für den Handel getötet. Nach Regierungsangaben gibt
es 1.100 Hundefarmen, welche die Tiere züchten, die landesweit in
Restaurants als Delikatesse angeboten werden.
## Hundefleisch ist out
Jedoch ist der [2][Verbrauch in letzter Zeit stark zurückgegangen]. Vor
allem in der jüngeren und urbanen Bevölkerung ist der Verzehr von
Hundefleisch [3][mittlerweile ein Tabu]; auch der Druck von Tierschützern
auf die Regierung wuchs zunehmend.
Aktivisten begrüßten das neue Gesetz. „Ich bin überglücklich, dass Südko…
nun dieses traurige Kapitel seiner Geschichte schließt und eine
hundefreundliche Zukunft einleitet“, erklärte die koreanische
Geschäftsführerin der Organisation Humane Society International, Jungah
Chae.
Aber die Bemühungen stoßen auf den erbitterten Widerstand der
Hundefleischindustrie und sind in der Bevölkerung umstritten. Das Gesetz
greife „in die Freiheit der Berufsausübung ein“, sagte der
Bauernverbandsvorsitzende Son Won Hak. „Wir können nicht untätig bleiben.“
Man werde einen Antrag gegen das Verbot beim Verfassungsgericht einreichen
und Protestkundgebungen veranstalten. Am Mittwoch wollten die betroffenen
Landwirte weitere Schritte besprechen.
Jüngsten Umfragen zufolge isst die Mehrheit der Südkoreaner zwar kein
Hundefleisch mehr. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage der
Denkfabrik Animal Welfare Awareness, Research and Education (Aware) geben
neun von zehn Südkoreanern an, in Zukunft kein Hundefleisch mehr essen zu
wollen. Trotzdem lehnt laut Umfragen jeder Dritte ein Verbot ab. Aktivisten
und Landwirte gehen davon aus, dass in Südkorea jedes Jahr Hunderttausende
Hunde zum Fleischgewinn geschlachtet werden.
9 Jan 2024
## LINKS
[1] /Urnengang-in-Suedkorea/!5836501
[2] /Hundefleischkonsum-in-Suedkorea/!5815602
[3] /Hunde-als-Nahrungsmittel/!5480653
## TAGS
Südkorea
Vegetarismus
Tierrechte
Essen
Tradition
Hindus
Ernährung
Korea
## ARTIKEL ZUM THEMA
Südkorea beschließt Hundeschlachtverbot: Guten Appetit!
Über das Verbot werden sich alle freuen, die es begrüßen, wenn auch andere
Teile der Welt unserer Ethik folgen. Doch das greift zu kurz.
Gesunde Ernährung: Besser die pflanzliche Alternative
Eine neue Langzeitstudie untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen von
Lebensmitteln. Sie bringt etwas Sachlichkeit in eine emotionale Debatte.
Hundefleischkonsum in Südkorea: K-Dog wird zum Haustier
Bisher wurde Hundefleisch in Korea konsumiert. Mittlerweile ist der
Vierbeiner ein beliebtes Haustier und bringt so die Esskultur
durcheinander.
Initiative für Verzehr-Verbot: China streitet über Hundefleisch
Rechtsexperten wollen dem Volkskongress in China einen Gesetzesentwurf
vorlegen, der den Verzehr von Hunden verbietet. Doch viele Chinesen halten
die Vierbeiner für eine gesunde Delikatesse.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.