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# taz.de -- Meduza-Auswahl 28. Dezember – 3. Januar: Was verändert sich 2024…
> Die Altersgrenze für Wehrpflichtige steigt. Und Meduza bringt einen neuen
> Polit-Podcast mit Blick auf den Kreml heraus. Texte aus dem Exil.
Bild: Alexej Nawalny, russischer Oppositionspolitiker, in einem Gerichtssaal de…
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 28. Dezember 2023 bis zum 3. Januar 2024 berichtete Meduza
unter anderem über folgende Themen:
## Höheres Wehrpflichtalter, höherer Mindestlohn
Mit dem Beginn des Jahres 2024 treten neue Gesetze und einige
Gesetzesänderungen in Russland in Kraft. Die Altersgrenze für
Wehrpflichtige wird beispielsweise statt bei 27 bei 30 Jahren liegen, die
Untergrenze bleibt ein Alter von 18 Jahren. Gleichzeitig ist ein Dekret in
Kraft getreten, das die Anhebung des Alters für den Aufschub vom
Militärdienst für IT-Spezialisten vorsieht – ebenfalls von 27 auf 30 Jahre.
Und auch eine allgemeine Veränderung steht an: Der Mindestlohn wird erhöht
– auf 19.242 Rubel (umgerechnet circa 192,98 Euro) statt der bisherigen
16.242 Rubel.
[6][In diesem Bild] veröffentlicht Meduza einen kurzen Überblick
(russischer Text).
## Was Zensur für Russlands Kulturszene bedeutet
Das Verbot des Werks des russischen Literaturwissenschaftlers Boris Akunin
und des russischen Dichters Dmitri Bykow Ende Dezember könnte eine neue
Welle der Verfolgung von Kulturschaffenden, die den russischen Behörden
missfallen, einleiten. Akunin wurde auf die Liste der „Terroristen und
Extremisten“ des russischen Finanzüberwachungsdienstes gesetzt, daraufhin
wurde ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet. Der Auslöser: die Haltungen
der beiden gegenüber dem Ukraine-Krieg.
Zwei kremlnahe Quellen erklärten gegenüber Meduza, dass der Kreml und das
russische Kulturministerium bis vor kurzem angeblich versucht hatten,
„gemäßigte“ Kulturschaffende zur Rückkehr nach Russland zu bewegen. Dazu
zählten sie Menschen, die nach dem 24. Februar 2022 das Land verlassen
hatten, aber keine lauten Antikriegserklärungen abgegeben hatten.
Parallel zögerte die russische Regierung aber nicht, harte Verbote gegen
diejenigen zu verhängen, die den Angriffskrieg offen verurteilten. Als
letzte Maßnahme hat der Kreml nun – laut der beiden Quellen – damit
begonnen, Verleger „nachdrücklich“ aufzufordern, Bücher „ausländischer
Agenten“ und anderer regierungskritischer Autoren vollständig einzustellen.
Meduza berichtet [7][in diesem Beitrag] darüber (englischer Text).
## Nawalny-Mitarbeiterin zu neun Jahren Haft verurteilt
Am 29. Dezember verurteilte ein russisches Gericht die 31-jährige russische
Politikerin Xenia Fadejewa, die ehemalige Leiterin des Regionalbüros des
Oppositionellen Alexei Nawalny in der Stadt Tomsk, zu einer neunjährigen
Haftstrafe. Begründet wurde die Entscheidung mit der Organisation einer
„extremistischen“ Gruppierung. Nawalnys Bewegung wurde bereits als
„extremistisch“ eingestuft, nur wenige Mitarbeiter Nawalnys sind noch
Russland geblieben – darunter Fadejewa.
[8][In diesem Artikel] berichtet Meduza über Fadejewas Karriere und ihr
Engagement für den bekanntesten Oppositionspolitiker des Landes (englischer
Text): Im Jahr 2017 wurde Fadejewa stellvertretende Leiterin von Nawalnys
Wahlkampfzentrale in Tomsk, im Rahmen der damals geplanten
Präsidentschaftskandidatur 2018. Später wurde sie Leiterin des
Regionalbüros.
## Neuer Politik-Podcast: „Ein Blick in den Kreml“
Das Exilmedium veröffentlicht neben Texten auch verschiedene
Podcast-Reihen. Diese Woche feierte ein neuer Podcast über Politik – „Ein
Blick in den Kreml“ – Premiere. Die Podcast-Gastgeber*innen, der Journalist
Andrej Perzew und die Soziologin Alexandra Prokopenko, befassen sich in der
ersten Folge mit einem Rückblick auf die politischen Ergebnisse des Jahres
2023.
[9][Der „Blick auf den Kreml“-Podcast] erscheint immer samstags im
vierzehntägigen Takt auf allen üblichen Podcast-Plattformen. Auch ohne VPN
kann der Podcast über die Meduza-App gehört werden (russischer Text).
3 Jan 2024
## LINKS
[1] https://meduza.io/
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /Unser-Fenster-nach-Russland/!t5916992
[5] /!v=4269299f-23bb-40f2-a4ea-2b1b1ae40192/
[6] https://meduza.io/short/2024/01/01/chto-izmenilos-v-rossii-s-1-yanvarya-202…
[7] https://meduza.io/en/feature/2023/12/20/why-are-we-publishing-enemies
[8] https://meduza.io/en/feature/2023/12/29/russia-gives-nine-year-prison-sente…
[9] https://meduza.io/episodes/2023/12/30/premiera-na-meduze-novyy-podkast-o-po…
## AUTOREN
Gemma Teres Arilla
Tigran Petrosyan
## TAGS
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