Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Schüssen in Prag: Tote bei der Universität
> Er kündigte die Tat vor Tagen im Internet an. Mindestens 14 Menschen
> tötete der mutmaßliche 24-jährige Schütze im tschechischen Prag.
Bild: In Prag wurden Schusswaffenangriff laut Polizei mindestens 24 Menschen ve…
Prag afp/taz | Bei einem Schusswaffenangriff an der Prager
Karls-Universität sind nach Angaben der Polizei mehr als 15 Menschen
getötet worden. „Derzeit kann ich 14 Opfer und 25 Verletzte dieses
schrecklichen Verbrechens bestätigen“, sagte Polizeichef Martin Vondrasek
am Donnerstag. Zuvor war von mehr als 15 Todesopfern die Rede gewesen. Es
gebe keine Hinweise auf einen Zusammenhang zum internationalen Terrorismus,
teilte Innenminister Vit Rakusan zudem mit. International rief die Tat
Bestürzung hervor.
Als Täter gilt derzeit David K. Er war am Donnerstagnachmittag bewaffnet
mit einem Jagdgewehr auf das Dach der Philosophischen Fakultät der
Karls-Universität in der Prager Altstadt gestiegen. Sie liegt unweit
bekannter Touristenattraktionen wie der Karlsbrücke. Kurz zuvor soll der
24-jährige Geschichtsstudent in seinem Elternhaus im mittelböhmischen
Kladno den eigenen Vater erschossen haben.
Seinen Amoklauf an der eigenen Alma Mater hatte er dabei schon vor zehn
Tagen auf Telegram angekündigt: „Ich wollte schon immer töten“ schrieb er
da. Er selbst hasse die Welt und wolle „so viel Schmerz als möglich
hinterlassen“ erklärte David K. noch ein paar Tage vor seiner Tat.
Inspiriert fühle er sich von Alina Afanaskina, der 14-jährigen
Amokläuferin, die am 7. Dezember im russischen Bryansk zwei Mitschüler
tötete und weitere fünf verletzte. „Sie hat mir viel geholfen, ich will
auch in einer Schule schießen und mich danach selbst töten“, schrieb David
K.
## Täter tötete sich selbst
Bemerkt wurde David K. aber erst, als es schon zu spät war und er vom Dach
des Fakultätsgebäudes aus sein Zielfernrohr auf die Studierenden weiter
unten richtete. Er verschoss das ganze Magazin.
„Ich stand gerade draußen und habe geraucht, als ein Polizist kam und uns
zurück ins Gebäude getrieben hat. Dann habe ich in so 50 bis 100 Metern
Entfernung Schüsse gehört“, erzählt Student Petr.
Auch nachdem David K. sich mit einem Sprung vom Dach selbst getötet hatte,
blieben weite Teile der Altstadt gesperrt. Die Polizei vermutete, eine
Komplizin könne im weihnachtlichen Trubel Amok laufen. Diese Befürchtung
erwies sich als falsch.
## Bestürzung über den Angriff
Der tschechische Präsident Petr Pavel zeigte sich „schockiert“ über den
Angriff. Er sprach den Angehörigen der Opfer bei X sein „tiefes Bedauern
und aufrichtiges Beileid“ aus.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reagierte schnell auf die
Nachrichten. „Ich bin schockiert über die sinnlose Gewalt, die heute
mehrere Menschenleben in Prag gefordert hat“, erklärte sie bei X und
drückte ihr Beileid aus.
Auch die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich
erschüttern von der Bluttat in Prag und sagte dem tschechischen
Innenminister, Vít Rakušan, ihre Unterstützung zu. „Unsere Gedanken sind
bei den Opfern und ihren Familien. Den Verletzten wünsche ich, dass sie
wieder gesund werden“, erklärte Faeser. Solidarität gelte den tschechischen
Nachbarn und Freunden in dieser schweren Stunde.
21 Dec 2023
## AUTOREN
Alexandra Mostyn
## TAGS
Tschechien
Prag
Schusswaffen
Amoklauf
Ursula von der Leyen
GNS
Donald Tusk
AfD Schleswig-Holstein
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Erste Maßnahmen der Tusk-Regierung: In Polen wird aufgeräumt
Die neue Regierung unter Donald Tusk hat die Führung der
Öffentlich-Rechtlichen ausgetauscht. Es ist ein erster Schritt Richtung
Rechtsstaat.
Haftstrafe für Auto-Attacke: Keine politisch motivierte Tat
Vor drei Jahren lenkte Melvin S. einen Pick-up gezielt in eine Gruppe, die
gegen die AfD demonstrierte. Nun muss er ins Gefängnis.
Schießerei in den USA: Mehrere Tote im Bundesstaat Maine
In der kleinen Stadt Lewiston im Nordosten der USA eröffnet ein Mann das
Feuer. Mit einem Großaufgebot sucht die Polizei nach dem Täter.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.