# taz.de -- Adventskalender (13): Kiezsommer à la Italia | |
> Restaurantbetreiber*innen werden 2024 die Gebühren für die | |
> Außengastronomie erlassen. Damit unterstützt der Senat die gebeutelte | |
> Branche. | |
Bild: Senat rettet Sommer in meinem Block | |
Es gibt sie noch, die nicht ganz so schlechten Dinge – auch wenn sie | |
derzeit rar gesät sind. In diesem Advent zaubern wir jeden Tag etwas | |
Meckerfreies aus unserem Kalender. Sei’s politisch, musikalisch oder | |
kulinarisch. Oder, wie heute, etwas sommerlich. | |
Die Sonne geht unter und das Feierabendbierchen in der Stammkneipe ist wohl | |
verdient. Gerade will man dem neu ankommenden Freund einen Stuhl dazuziehen | |
und schon wird man vom Kellner angeblafft: „Der Stuhl darf nicht auf dem | |
Gehweg stehen!“. Ciao, Piazza-Sommerflair – guten Morgen, Berlin. | |
Im nächsten Jahr könnte der Hauptstadtsommer etwas südländischer | |
daherkommen. Dafür sorgt ein vorweihnachtliches Geschenk des Senats. Am | |
Montag teilte er den Bezirken mit, dass im kommenden Jahr die | |
Sondernutzungsgebühr für öffentliches Straßenland erlassen wird. Das | |
bedeutet für Restaurants, Bars und Kultureinrichtungen, dass sie Tische | |
und Stühle auf dem Bürgersteig aufstellen können, ohne Gebühren zahlen zu | |
müssen. | |
Diese beliefen sich bislang, je nach Größe der benötigten Fläche, auf 100 | |
oder 200 Euro Verwaltungsgebühr jährlich, zuzüglich 12,50 Euro bis 16,25 | |
Euro pro Quadratmeter genutztem Straßenland. Zu Beginn der Coronapandemie | |
hatten die Bezirke der Gastronomie erstmals Sondernutzungsgebühren | |
erlassen, um die [1][Aufrechterhaltung der Außengastronomie zu | |
ermöglichen]#. | |
Die Gebührenbefreiung für das nächste Jahr gilt nicht nur für die | |
Gastronomie. Sie erstreckt sich auch auf weitere Branchen, die unter den | |
Beschränkungen der Pandemie besonders gelitten haben, darunter das | |
Schaustellergewerbe und Veranstaltungsbranche, die Messe- und | |
Kongresswirtschaft, der Einzelhandel und die Kultur- und Kreativwirtschaft. | |
Die entgangenen Einnahmen werden den Bezirken von der Finanzverwaltung | |
erstattet. | |
Es sei eine „wichtige Unterstützung, denn die [2][schwierigen | |
Pandemie-Jahre wirken immer noch nach]“, so der Regierende Bürgermeister | |
Kai Wegner (CDU). | |
Mit der Gebührenbefreiung sollen der Wirtschaftsstandort Berlin gestärkt | |
und Arbeitsplätze erhalten werden. Das ist auch dringend notwendig, denn | |
[3][die Branche bleibt weiter gebeutelt] von den Spätfolgen der Pandemie, | |
Inflation und hohen Stromkosten. | |
Dennoch blicken die Gastronom*innen mit Sorge auf das nächste Jahr, in | |
dem der Mehrwertsteuersatz für Restaurantspeisen wieder auf 19 Prozent | |
angehoben wird. In den Coronajahren war er auf 7 Prozent gesenkt worden. | |
13 Dec 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Kneipen-leiden-an-Corona-Beschraenkungen/!5685259 | |
[2] /Corona-und-die-Berliner-Restaurants/!5827520 | |
[3] /Corona-und-die-Berliner-Restaurants/!5727325 | |
## AUTOREN | |
Lilly Schröder | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
taz-Adventskalender | |
Gastronomie | |
taz-Adventskalender | |
Pandemie | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Adventskalender (16): Zweimal zum Mond und zurück | |
Das Lastenrad kann im Alltag eine große Erleichterung sein – und ist ein | |
Beitrag zur Verkehrswende. In Berlin kann man sie daher kostenlos | |
ausleihen. | |
Corona und die Berliner Restaurants: Sie werden müder, sie werden mürber | |
Seit Anfang Mai 2020 begleitet die taz Gastronom*innen durch die | |
Pandemie. Wie geht es ihnen angesichts steigender Inzidenzen? | |
Corona und die Berliner Restaurants: Schon wieder brotlos | |
Im Mai traf die taz GastronomInnen in ihren leeren Restaurants, im Juni | |
wieder bei gutem Betrieb. Wie läuft es bei ihnen jetzt? | |
Kneipen leiden an Corona-Beschränkungen: Bier und Korn auf Abstand | |
Der Hamburger Senat hat die Hygiene-Regeln für Kneipen gelockert. Die seien | |
so streng, dass sich der Betrieb nicht lohne, kritisieren Wirte. |