| # taz.de -- Volksbegehren gegen Freiflächenbebauung: Senat will Handlungsfreih… | |
| > Hamburger Verfassungsgericht verhandelt über das Volksbegehren der | |
| > Initiative „Rettet Hamburgs Grün“. Senat warnt vor Blockade des | |
| > Wohnungsbaus. | |
| Bild: Kompromiss: Neubauten mit Gründächern auf dem IBA-Gelände in Hamburg-W… | |
| Hamburg taz | Am Mittwoch hat das Hamburgische Verfassungsgericht über das | |
| Volksbegehren der Initiative „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“ | |
| verhandelt. Der Hamburger Senat hat die Rechtmäßigkeit des Volksbegehrens | |
| infrage gestellt, weil er sich in seinen Handlungsmöglichkeiten über Gebühr | |
| beschränkt sieht: Würde dem Volksbegehren stattgegeben,wäre es kaum mehr | |
| möglich, Wohnungen zu bauen. Damit würde ein wichtiges Staatsziel | |
| gefährdet. | |
| Die Initiative [1][„Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“] ist 2021 | |
| entstanden. Mit ihrer Vorlage fordert sie vom Hamburger Senat und der | |
| Bürgerschaft, dass keine weiteren großen Grün- und Landwirtschaftsflächen | |
| als neue Baugebiete versiegelt werden. Dazu zählen in Hamburg insbesondere | |
| das Diekmoor in Langenhorn, der [2][Wilde Wald in Wilhelmsburg] und die | |
| Kulturlandschaft Billwerder. Weil die Bürgerschaft sich dieses Anliegen | |
| nicht zu eigen gemacht hat, beantragte die Initiative im vergangenen Jahr | |
| ein Volksbegehren. | |
| Der Senat und die Bürgerschaft führten nun in der Verhandlung insbesondere | |
| einen Grund für ihren Antrag an, das Volksbegehren zu stoppen: Die Vorlage | |
| der Initiative sei nicht mit höherrangigem Recht vereinbar. | |
| Denn das Volksbegehren räume dem Natur- und Umweltschutz Vorrang weit vor | |
| allen anderen Belangen ein. Damit hätte der Senat keinen Abwägungsspielraum | |
| mehr, erklärte Staatsrat Jan Pörksen. Das höherrangige Baugesetzbuch | |
| fordere jedoch das Abwägen unterschiedlicher öffentlicher Belange. | |
| ## Senat: Verdichten reicht nicht | |
| Konkret schließe das Volksbegehren quasi die gesamten Flächen des aktuellen | |
| Flächennutzungsplans von einer Bebauung aus, argumentierte Pörksen. Damit | |
| wäre de[3][r Bau von Tausenden dringend benötigten Wohnungen] kaum möglich. | |
| Allein durch dichtere Bebauung könne der Forderung nach bezahlbarem | |
| Wohnraum nicht nachgekommen werden. | |
| Rechtsanwalt Andre Horenburg, der die Initiative in der Verhandlung | |
| vertrat, sieht in der Vorlage keine Abschaffung von Abwägungsspielräumen. | |
| Im Gegenteil: Wo nichts gebaut werden dürfe, gebe es auch nichts abzuwägen. | |
| Jenseits einer Bebauung gebe es noch genug Möglichkeiten, über alternative | |
| Nutzungen der Flächen zu entscheiden. Diese [4][Planungsfreiheit bleibe dem | |
| Senat erhalten], weshalb die Forderung nicht [5][gegen das Baugesetzbuch | |
| verstoße,] erklärte Horenburg. Im Übrigen gebe es in der Stadt noch | |
| reichlich Konversionsflächen, die recycelt werden könnten. Das Urteil ist | |
| für den 8. Dezember geplant. | |
| 16 Nov 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Hellen Kachler | |
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