Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- NDR-Journalist bekam Geld aus Russland: Jede Menge Kohle vom Oligar…
> NDR-Journalist Hubert Seipel war einer der gefragtesten Putin-Kenner in
> Deutschland. Recherchen zeigen nun: Er hat viel Geld aus Russland
> kassiert.
Bild: Hubert Seipel im Jahr 2016 mit Wladimir Putin bei der Präsentation eines…
Berlin afp | Der deutsche [1][TV-Journalist und Putin-Biograf Hubert
Seipel] soll laut Medienberichten hunderttausende Euro aus Russland
erhalten haben, ohne dies dem Sender NDR als seinem Arbeitgeber
mitzuteilen. Wie Der Spiegel und das ZDF-Magazin „Frontal“ am Dienstag
unter Berufung auf vertrauliche Dokumente aus Zypern berichteten, geht es
um 600.000 Euro, die im Rahmen eines sogenannten Sponsorenvertrags gezahlt
worden seien.
Seipels Vertragspartner war demnach offiziell eine Briefkastenfirma namens
De Vere Worldwide Corporation mit [2][Sitz auf den Britischen
Jungferninseln]. Diese gehöre augenscheinlich zum Firmengeflecht des
russischen Oligarchen und langjährigen TUI-Großaktionärs Alexei Mordaschow,
den die Europäische Union nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen
die Ukraine mit Sanktionen belegte. Es gebe Hinweise darauf, dass es zuvor
eine zweite, ähnliche Vereinbarung gegeben habe, hieß es.
Seipel hatte [3][Russlands Präsident Wladimir Putin] mehrfach interviewt.
2015 erschien seine Biografie „Putin. Innenansichten der Macht“. 2021
folgte das Buch „Putins Macht. Warum Europa Russland braucht“. Beide Bücher
wurden vom Hamburger Verlag Hoffmann und Campe veröffentlicht. Der Verlag
und auch der NDR erklärten, nichts von den Zahlungen gewusst zu haben, und
kündigten eine Prüfung der Vorgänge an.
Laut Spiegel und ZDF wurden die Zahlungen im Rahmen von „Cyprus
Confidential“ aufgedeckt, eine internationale investigative Recherche, bei
der es um fragwürdige Geschäfte des EU-Landes Zypern geht.
Seipel räumte gegenüber dem Investigativ-Start-up Paper Trail Media ein,
dass Mordaschow ihm Geld bezahlt habe, verteidigte aber die Legitimität
seiner Arbeit. „Die Bücher haben zu lebhaften Diskussionen und
ideologischen Auseinandersetzungen geführt“, sagte Seipel. Auf die Frage,
ob er seinen Verlegern seine Beziehung zu dem Oligarchen offengelegt habe,
betonte Seipel, dass ihn niemand gefragt hätte, ob er „im Auftrag
ausländischer Mächte“ arbeite.
Seipel galt als einer der gefragtesten Russland-Kenner und einer der
wenigen Journalisten, die direkten Zugang zu Putin hatten. Er drehte
mehrere Filme über den russischen Präsidenten und war häufig in deutschen
Medien und Talkshows vertreten.
15 Nov 2023
## LINKS
[1] /Putin-Doku-in-der-ARD/!5099765
[2] /Steueroasen-im-Vereinten-Koenigreich/!5069997
[3] /Oesterreich-russische-Beziehungen/!5959246
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wladimir Putin
Journalismus
Russland
Oligarchen
Bestechung
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Österreich
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wladimir Putin
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neues EU-Sanktionspaket gegen Russland: Das Tamtam bleibt diesmal aus
Reiseverbote, gesperrte Vermögen und eine nachjustierte Ölpreisbremse: Die
EU möchte Russland mit dem zwölften Sanktionspaket wirklich treffen.
Österreich-russische Beziehungen: Der Rubel rollt weiter
Trotz des Ukraine-Krieges pflegt Österreich beste Beziehungen zu Moskau.
Ein Überblick über die russisch-österreichischen Verflechtungen.
Journalistin über Arbeit im Krieg: „Gerechtigkeit für alle Kriegsopfer“
Katerina Sergatskova ist Chefredakteurin in Kyjiw. Ein Gespräch über
Widerstände im eigenen Land, Propaganda und die anhaltende Müdigkeit.
Putin im deutschen Fernsehen: Der Lieblingsbösewicht
Putin hat die ARD zum Verlautbarungsmedium für seine Absichten gemacht.
Jetzt steht die ARD wieder in der Kritik. Warum eigentlich?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.