| # taz.de -- Nato-Außenminister und Ukrainehilfe: Nicht die Zeit für Versprech… | |
| > Die Ukraine sorgt sich um Militärhilfe und braucht sie mehr denn je. Die | |
| > Verbündeten dürfen jetzt nicht nachlassen. | |
| Bild: Gefechtsausbildung in der Ukraine | |
| Recht hat die grüne Außenministerin Annalena Baerbock, wenn sie davor | |
| warnt, dass der Krieg in der Ukraine aus dem Fokus gerate. Das sei, so sagt | |
| sie, „fatal“. Diese Feststellung traf schon vor Beginn des | |
| Israel-Gaza-Krieges zu, der einen Großteil der internationalen | |
| Aufmerksamkeit absorbiert. Was ist da schon [1][die Ukraine]? Ein paar Tote | |
| hier, ein zerstörtes Wärmekraftwerk da – ganz offensichtlich haben wir uns | |
| daran gewöhnt, dass mitten in Europa ein Land verheert wird und Russland | |
| seine Auslöschungsfantasien weiter in die Tat umsetzt. | |
| Fatal ist auch die berechtigte Befürchtung der Ukraine, angesichts einer | |
| Gegenoffensive mit überschaubaren Erfolgen könne die militärische | |
| Unterstützung der Verbündeten nachlassen oder ganz zum Erliegen kommen. | |
| Dabei mangelt es nicht an Beteuerungen, man stehe fest an der Seite der | |
| Ukrainer*innen und schicke, was benötigt werde – so lange das dauere. | |
| Aber ist es wirklich so? | |
| Die konkreten Zahlen zeigen ein anderes Bild: [2][Eine Million | |
| Artilleriegranaten] hatte die EU zugesagt. Davon sind, will man dem | |
| ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba glauben, in Kyjiw nur rund 300.000 | |
| angekommen. In Berlin wird seit Wochen über die Lieferungen von | |
| Taurus-Marschflugkörpern diskutiert, als habe die Ukraine endlos Zeit. Das | |
| Gegenteil ist der Fall. Mit dem Wintereinbruch werden Russlands Angriffe | |
| auf die kritische Infrastruktur für die Ukrainer*innen zu einer Frage | |
| von Leben und Tod. | |
| Baerbock versprach am Rande eines Nato-Treffens auch, die Zukunft der | |
| Ukraine liege in der EU und Nato. Das wäre durchaus begrüßenswert. Wenn | |
| jedoch die benötigten Waffen nicht oder zu spät geliefert werden, gibt es | |
| für Ukraine schlichtweg gar keine Zukunft mehr. Schon verkauft | |
| [3][Kremlchef Wladimir Putin] der Öffentlichkeit die Mär, die | |
| völkerrechtswidrige Annexion ukrainischer Gebiete sei Beweis dafür, dass | |
| Russland seine Souveränität als Weltmacht zurückerlangt habe. Und lässt | |
| damit keine Fragen mehr offen. | |
| 29 Nov 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Barbara Oertel | |
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