Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Klimaanpassungsgesetz im Bundestag: Deutschland passt sich an
> Die Klimakrise macht die Welt gefährlicher. Erstmals schreibt nun ein
> Gesetz die Vorbereitung auf die neuen Gegebenheiten vor.
Bild: Wiederaufbau nach der Überschwemmung im Ahrtal am 01.11.2022
Berlin taz | Mehr Hitze, mehr Dürre, dann wieder mehr Starkregen und
Meeresspiegelanstieg: Die Klimakrise macht die Welt gefährlicher – auch in
Deutschland. Erstmals soll nun ein Gesetz die Vorbereitung auf die neuen
Gegebenheiten vorschreiben. Der Bundestag hat das
[1][Klimaanpassungsgesetz] am Donnerstag beschlossen, nun muss noch der
Bundesrat zustimmen. Bundes- und Landesregierungen müssen demnach jeweils
„vorsorgende Klimaanpassungsstrategien“ erarbeiten und mit Maßnahmen
unterlegen. [2][Jede Kommune] soll Teil eines „integrierten
Klimaanpassungskonzepts“ sein. Behörden sollen die Klimaanpassung in
Zukunft bei allen Entscheidungen einbeziehen.
Deutschland leidet jetzt schon stark unter den Folgen der [3][Klimakrise].
Im Sommer starben zum Beispiel laut dem Robert-Koch-Institut mehr als 3.000
Menschen durch Hitze. Oder die [4][Ahrtal-Katastrophe] vor zwei Jahren:
Starkregen und Fluten zerstörten über 9.000 Gebäude, 17.000 Menschen
verloren ihr Hab und Gut, mehr als 100 Menschen starben.
Das hängt mit der Stärke der Wetterereignisse zusammen, die der Klimawandel
beeinflusst, aber auch mit der Vorbereitung darauf. Warnsysteme können
Menschen in Notfällen rechtzeitig alarmieren, Frischluftschneisen können
Innenstädte kühlen, unbetonierte Böden lassen mehr Regen versickern,
tiefere Brunnen erschließen mehr Grundwasserreservoirs bei Dürre – möglich
ist vieles.
„Wir befinden uns vielleicht im Jahr vier oder fünf, in dem wir die Folgen
der Klimakrise wirklich sehen und spüren und unsere Wirtschaft diese Folgen
spürt“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Donnerstag.
„Und eines ist klar: dass wir noch viele dieser Jahre vor uns haben und
dass deshalb Klimaanpassung essenziell ist.“
## Finanzierung der Pläne unklar
Unklar ist in vielerlei Hinsicht die Finanzierung der Pläne, vor allem auf
kommunaler Ebene. Das hatten Expert*innen moniert, die der
Umweltausschuss des Bundestags im Vorfeld der Abstimmung angehört hatte.
Viele von ihnen schlugen vor, Klimaanpassung zu einer sogenannten
Gemeinschaftsaufgabe für Bund und Länder zu machen. Dann wäre es einfacher
möglich, dass die verschiedenen Verwaltungsebenen – auch finanziell –
zusammenarbeiten.
Das findet auch Unterstützung bei Klimaschützer*innen. „Wir begrüßen,
dass die Bundesregierung einen gesetzlichen Rahmen für Klimaanpassung
schafft“, sagte Stefanie Langkamp von der [5][Klima-Allianz]. „Aber auch
eine auskömmliche und sichere Finanzierung ist dringend notwendig.“ Die
Kommunen müssten einen wesentlichen Teil der Umsetzung leisten, ihnen
fehlten aber Personal und Gelder, so Langkamp.
16 Nov 2023
## LINKS
[1] /Gesetz-zur-Klimaanpassung/!5946750
[2] /Gesetz-fuer-Anpassung-an-den-Klimawandel/!5943821
[3] /Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262
[4] /Kampf-gegen-die-Klimakrise/!5969415
[5] https://www.klima-allianz.de/presse/meldung/appell-breites-buendnis-fordert…
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Bundesregierung
Steffi Lemke
Schwerpunkt Klimaproteste
Entwicklungshilfe
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klima in Städten: Agoras statt Autos
Klimademokratie vor Ort könnte den Gemeinsinn stärken – und erhitzte Städte
abkühlen. Das ist konkreter als der Kampf gegen die globale Erwärmung.
Versprochene Klima-Hilfsgelder: Oxfam und Co in Sorge
Deutschland hatte für 2022 eine Rekordsumme an Klimahilfe für arme Länder
gemeldet. Die Prognosen fallen aber doch deutlich dahinter zurück.
+1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung: Wir haben an der Uhr gedreht
In den kommenden Jahren wird die +1,5-Grad-Grenze sehr wahrscheinlich
überschritten. Gerade dann wird die Grenze noch gebraucht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.