# taz.de -- Gehälter im öffentlichen Dienst: Tarifverhandlungen gestartet | |
> Rund eine Million Beschäftigte im öffentlichen Dienst fordern 10,5 | |
> Prozent mehr Lohn. Am Donnerstag haben die Verhandlungen begonnen. | |
Bild: Berlin, 26.10.: Andreas Dressel, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, im … | |
Berlin afp/rtr | Am Donnerstag haben die Tarifverhandlungen für die 1,1 | |
Millionen Tarifbeschäftigten der Bundesländer außer Hessen begonnen. Verdi | |
und Beamtenbund forderten [1][vor dem Auftakt der Gespräche in Berlin] 10,5 | |
Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Gehalt. Die | |
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) wies die Forderungen vorab als zu | |
hoch zurück, legte allerdings zunächst kein eigenes Arbeitgeberangebot vor. | |
Der Verhandlungsführer der Länder, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel, | |
bezifferte die Höhe der Forderungen auf 20,7 Milliarden Euro. „Das können | |
die Länder nicht leisten“, sagte der SPD-Politiker. „Deshalb müssen wir | |
jetzt am Verhandlungstisch ringen und gucken, dass wir bis Weihnachten eine | |
Lösung bekommen.“ | |
Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, | |
verwies auf die hohe Inflation, die den Beschäftigten einen hohen | |
Kaufkraftverlust beschere. Es gebe aus seiner Sicht kein Argument, warum | |
die Beschäftigten der Länder schlechtergestellt werden sollten als der | |
öffentliche Dienst beim Bund und bei den Kommunen. Für deren Beschäftigte | |
war im April nach Warnstreiks und Schlichtung [2][ein Tarifabschluss | |
erzielt worden], der nach Verdi-Berechnungen für die meisten Beschäftigten | |
– je nach Entgelthöhe – eine schrittweise Erhöhung von 11 bis gut 16 | |
Prozent vorsieht. Die Anhebungen verteilen sich aber auf zwei Jahre, | |
während die Gewerkschaften – wie nun auch für die Länder – eine Laufzeit | |
von nur zwölf Monaten gefordert hatten. | |
„Wir haben eine Blaupause, eine Benchmark“, sagt der Chef des Deutschen | |
Beamtenbundes (dbb), Ulrich Silberbach. „Das ist die [3][Tarifrunde mit | |
Bund und Kommunen Anfang des Jahres].“ Für die Länder müsse gelten, im | |
Wettbewerb um Beschäftigte auf Augenhöhe weiterzumachen: „Sonst verlieren | |
wir Menschen, die dann von einem Arbeitgeber zum anderen wechseln.“ | |
Mit einem Angebot der Arbeitgeber in der ersten Runde wurde nicht | |
gerechnet. Für die Tarifgespräche sind drei Runden angesetzt. Sie werden | |
nach dem Auftakt in Berlin am 2./3. November und am 7./8. Dezember in | |
Potsdam fortgesetzt. Die Verhandlungen betreffen nach Verdi-Berechnungen | |
rund 3,5 Millionen Menschen. Neben den rund 1,1 Millionen | |
Tarifbeschäftigten der Länder (außer Hessen) seien auch knapp 1,4 Millionen | |
Beamte und rund eine Million Pensionäre betroffen. | |
26 Oct 2023 | |
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