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# taz.de -- Arbeitskampf in Berlin: Bibliothekare streiken
> Mit einem Warnstreik reagieren Angestellte der Berliner Bibliotheken auf
> bislang erfolglose Tarifverhandlungen und prekäre Arbeitsverhältnisse.
Bild: Großes Haus, aber zu wenig Personal: Die Amerika-Gedenkbibliothek in Kre…
Berlin taz | Im Rahmen der bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen
Dienst der Länder haben am Dienstagmorgen die Beschäftigten der Berliner
Landes- und Stadtbibliotheken gestreikt. Rund 200 Angestellte versammelten
sich gemeinsam mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi vor der
Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg. Bezirksübergreifend kam es dadurch
teilweise zu geänderten Öffnungszeiten und Schließungen.
Grund des Streiks sind die von Verdi geforderten Entgelterhöhungen von
monatlich 10,5 Prozent mehr Gehalt (mindestens aber 500 Euro) über eine
Laufzeit von 12 Monaten, die von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder
abgelehnt werden. Zudem fordert die Gewerkschaft, dass Nachwuchskräfte 200
Euro pro Monat mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen
werden sollen. Für die Beschäftigten der Bibliotheken fordert Verdi eine
Stadtstaatenzulage von 300 Euro.
„Es herrschen prekäre Arbeitsverhältnisse bei uns“, sagt Beate Zühlsdorf,
Angestellte in der Landesbibliothek, der taz. Personalmangel und lange
Bearbeitungszeiten bei Neueinstellungen würden den Arbeitsalltag zunehmend
erschweren.
Für die im Oktober gestarteten Tarifgespräche der Länder wurden insgesamt
drei Runden angesetzt, von denen die ersten zwei bislang ergebnislos und
ohne ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite blieben. Der letzte
Tarifvertrag wurde 2020 beschlossen und ist im September ausgelaufen. 2021
gab es eine Tarifanpassung mit einer Gehaltserhöhung um 2,4 Prozent.
Mit großen Erwartungen blicken die Beschäftigten deshalb auf die vorerst
letzte Gesprächsrunde am 7. und 8. Dezember in Potsdam. Beate Zühlsdorf
glaubt nicht an ein zufriedenstellendes Angebot der Arbeitgeber, aber so
wie derzeit könne es nicht weitergehen, sagt sie. Aus einem vorübergehenden
Warnstreik wie am Dienstag könne dann auch ein „längerfristiger
Arbeitsstreik“ werden, fügt sie hinzu.
21 Nov 2023
## AUTOREN
Yannick Wohlfelder
## TAGS
GDL
Verdi
Tarifverhandlungen
Arbeitnehmerrechte
Bibliotheken in Berlin
GDL
Arbeitskampf
Tarifverhandlungen
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