# taz.de -- Umweltfreundlich unterwegs: Das Wunder der Überfahrt | |
> Wer die Donau überqueren möchte, braucht nicht immer einen Motor: Es geht | |
> auch per Stahlseil. Doch motorlose Seilfähren werden immer seltener. | |
Andreas Hubmaier steht vor dem großen Steuerrad. Von hier oben hat der | |
54-Jährige einen guten Überblick über das Geschehen – die Radler, die ihre | |
Gefährte schiebend die steile Landungsbrücke herunterkommen, die wenigen | |
Fußgänger und die paar Autofahrer. Vor allen Dingen geht Hubmaiers Blick | |
aber nach links und rechts auf die rasch fließende Donau. | |
Wenn von unten aus Richtung Krems ein Frachter oder ein Kreuzfahrer | |
sichtbar wird, hat er noch ein bisschen Zeit. Taucht dagegen ein Schiff aus | |
Richtung Melk auf, das mit der Strömung unterwegs ist, muss die Überfahrt | |
warten. Die Großschifffahrt hat grundsätzlich Vorfahrt. | |
Hubmaiers Kollege unten auf Deck weist den Autofahrern und Radlern ihre | |
Plätze zu, kassiert ab, schließt die Schranken, löst die schwere Kette zum | |
Ufer. Es kann losgehen. Hubmaier dreht am Steuerrad, und tief unten bewegen | |
sich die großen Ruderblätter. Die Fähre legt ab. | |
Aber da fehlt doch was. Kein Motorenbrummen ist zu hören, nicht einmal das | |
leise Surren einer elektrischen Anlage. Nur das Rauschen des Flusses | |
verstärkt sich, wenn die Strömung gegen das schräg liegende Ruder drückt. | |
Wie von Geisterhand angetrieben bewegt sich das Gefährt mit seinen zwei | |
Schwimmkörpern gemächlich über die Donau. Die andächtige Stille wird nur | |
von Hubmaiers Stimme unterbrochen, der derweil aus seinem Leben auf dem | |
Fluss erzählt – und natürlich von den Fahrgästen unten auf der Plattform, | |
die dieses Wunder der Überfahrt bestaunen. | |
Es ist nämlich so, dass Andreas Hubmaier eine Seilfähre steuert, auch | |
Gierseilfähre, Rollfähre oder Kettenfähre genannt.[1][[Link auf | |
https://www.spitz-wachau.at/Rollfaehre_Spitz-Arnsdorf]] Ein solches | |
Wasserfahrzeug benötigt keinen eigenen Antrieb. Das Prinzip klingt ganz | |
einfach: Hubmaiers Fähre hängt an einem Seil, dem Gierseil. Das endet hoch | |
oben in der Luft an einer Rolle, die entlang eines Tragseils läuft, das von | |
einem Ufer des Flusses zum anderen gespannt ist. Damit es auch schön straff | |
steht und nicht etwa schlapp herunterhängt, ist es an zwei Masten | |
befestigt. Es gibt auch Seilfähren, bei denen das Tragseil am Grund des | |
Flusses verankert ist. Das Seil sorgt dafür, dass die Fähre nicht von der | |
Strömung abgetrieben werden kann. | |
Um von der einen auf die andere Seite des Flusses zu kommen, drückt | |
Hubmaier mit seinem großen Steuerrad das Ruder in einen bestimmten Winkel | |
gegen den Fluss. Den Rest erledigt die Strömung. Ein geniales Prinzip, | |
erfunden im 17. Jahrhundert von zwei Holländern, angewandt ab dem 19. | |
Jahrhundert überall dort, wo es größere Flüsse zu queren galt, inzwischen | |
aber gänzlich aus der Mode gekommen. | |
In Deutschland gibt es nur noch 57 Seil- und kettengebundene Personen- und | |
Wagenfähren, weiß Claudia Thoma von der Generaldirektion der Wasserstraßen- | |
und Schiffahrtsverwaltung des Bundes[2][[Link auf | |
https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/startseite/startseite_node.html]] zu | |
berichten. Ganze vier Hochseilfähren sind noch auf dem österreichischen | |
Abschnitt der Donau in Betrieb. Eine davon ist die zwischen Spitz und | |
Arnsdorf. | |
Seit 21 Jahren steht Andreas Hubmaier am Steuerrad der Fähre in der Wachau, | |
Stromkilometer 2.019. Er mag seinen Beruf. „Man ist draußen an der frischen | |
Luft!“, sagt er. Es gebe Kontakt mit Menschen und abwechslungsreich sei es | |
auch, denn er und sein Kollege, der heute unten an Deck arbeitet, wechseln | |
sich gegenseitig ab. | |
Und ob nun viele oder wenige Menschen die Fähre nutzen, kann ihm egal sein, | |
denn der Betrieb wird von den Gemeinden organisiert und Hubmaier und seine | |
Kollegen sind Angestellte. Auch decken die Ticketeinnahmen alle Kosten für | |
den Fährbetrieb. Reich wird Hubmaier mit seinem Beruf nicht, aber es | |
reicht, sagt er. | |
Nur bei Hochwasser muss der Betrieb ruhen, berichtet er. Ab 6,50 Meter ist | |
Schluss. Ein Weiterbetrieb wäre dann bei reißender Strömung zu gefährlich. | |
Früher mussten sie auch bei Eisgang stoppen. Aber heutzutage gebe es das ja | |
nicht mehr. Und dann macht die Fähre noch zwischen Weihnachten und dem | |
Dreikönigstag am 6. Januar Pause. | |
Unten schließt sich die Schranke. Steuermann Hubmaier dreht am Rad, es geht | |
wieder retour. Sieben bis acht Minuten dauert eine Überfahrt zwischen den | |
Weinbergen der Wachau. Wenn das Wasser sehr niedrig steht, und das, sagt | |
Hubmaier, gebe es immer häufiger, dauert’s ein paar Minuten länger. | |
Ein geniales Verkehrsmittel, diese Seilfähre. Das findet auch Lars Kröger | |
vom Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.[3][[Link auf | |
https://www.dsm.museum/]] Kröger, Jahrgang 1983, ist Archäologe und Experte | |
für Seilfähren. Warum zum Teufel fahren dann immer weniger dieser nahezu | |
klimaneutralen Gefährte über die Flüsse, Herr Kröger? | |
Tja, sagt Kröger am Telefon. Da sei zunächst einmal die Strömung. Bei zu | |
geringer Strömung funktioniere das Prinzip der Seilfähren nicht mehr. Die | |
Geschwindigkeit eines Flusses nimmt am Ufer physikalisch bedingt ab, noch | |
mehr in Innenkurven. „Wenn der Strom nicht richtig fließt, dann bleibt die | |
Fähre hängen“, sagt Kröger. An der österreichischen Donaufähre zwischen | |
Ottensheim und Wilhering haben sie deshalb kürzlich ein motorgetriebenes | |
Bugstrahlruder installieren müssen. | |
## Still daliegende, gefüllte Badewannen | |
Es ist nämlich so, dass Flüsse immer weniger so fließen dürfen, wie sie | |
gerne möchten. Staustufen sorgen einerseits für die Gewinnung sauberer | |
Elektrizität aus Wasserkraft. Andererseits machen sie aus einem fließenden | |
Strom eine fortlaufende Zahl still daliegender gefüllter Badewannen, die | |
jeweils durch ebendiese Staustufen voneinander getrennt sind. Das hält | |
keine Seilfähre aus. Und es verhindert auch, dass Fische wandern können. | |
Das Ergebnis: Beide sterben aus. | |
Dann gibt es der Fähren größte Konkurrenz: die Brücke. Lars Kröger sagt, | |
dass es ab etwa 1871 bis 1914 im Deutschen Reich zu einem Boom von | |
Brückenbauten gekommen sei. Nach 1950, im westdeutschen Wirtschaftswunder, | |
habe sich das wiederholt. Und wo es eine Brücke gebe, da bräuchte es | |
selbstverständlich keine Fähre mehr, egal ob mit oder ohne Seil. | |
Wenn es um den Klimaschutz geht, ist so eine Brücke unproblematisch, wenn | |
sie erst einmal steht. Vorher beim Bau aus Stahlbeton und Stahl sei der | |
CO2-Fußabdruck aber ungleich größer als bei der Herstellung einer Fähre. | |
Und es käme noch etwas hinzu, sagt Kröger. Eine Brücke ziehe Verkehr von | |
weit her an, und auf diesen Wegstrecken werde noch einmal CO2 in die Luft | |
gepustet. | |
Und dann, sagt Lars Kröger, gebe es da noch technische Risiken. Nicht dass | |
eine Fahrt mit der Fähre gefährlich wäre. Aber die Sicherheitsstandards | |
sind hoch. Sehr hoch. „Alle drei bis vier Monate wird das Seil | |
kontrolliert“, berichtet Andreas Hubmaier, während wir uns wieder dem Ufer | |
bei Arnsdorf nähern. Einmal im Monat schaut einer nach der Laufkatze, an | |
der das Gierseil hängt. | |
„Da muss dann extra jemand hinaufklettern“, sagt er. Nicht auszudenken, was | |
passieren würde, wenn das Seil reißt und die Fähre unkontrolliert den Strom | |
hinuntertreibt. Lars Kröger aus Bremerhaven weiß zu berichten, dass zu | |
napoleonischer Zeit einmal mehr als einhundert Menschen bei so einem | |
Unglück ums Leben gekommen sind. | |
Deshalb hat Hubmaiers Fähre einen großen Anker an Bord, den man im Notfall | |
herunterlassen kann. Es gibt auch noch ein Rettungsboot mit Außenbordmotor. | |
Gebraucht haben sie es noch nie, sagt der Steuermann. Das einzige größere | |
Unglück in Spitz liegt lange zurück. Das Schifffahrtsmuseum der Gemeinde | |
erinnert daran mit Bildern und Augenzeugenberichten. 1932 war es, als die | |
Fähre während der Überfahrt kippte. | |
## Unglück mit dem Tragseil | |
Das Gierseil riss, das Schiff trieb ab. Ein Mensch verlor damals sein | |
Leben, und die alte Fähre musste ersetzt werden. In Hubmaiers Zeit fällt | |
ein anderer Vorfall: Einmal, erzählt er, sei ein extrem niedrig fliegendes | |
Sportflugzeug in das Tragseil geflogen, 2007 sei das gewesen. Das Flugzeug | |
sei abgestürzt, die Passagiere hätten es nicht überlebt. | |
Hubmaiers Arbeitsplatz ist spartanisch ausgestattet. Ein kleiner Tisch, | |
zwei Schemel, eine Sprechfunkverbindung für den Notfall, wenige | |
Instrumente. Und die großen Fenster nach allen Seiten, die den Blick | |
freigeben auf die Weinreben an den Hängen und den ungebändigten Fluss, der | |
an dieser Stelle ziemlich gerade daherkommt. | |
Das ist auch gut so, denn dadurch können Hubmaier und seine Kollegen den | |
Schiffsverkehr rechtzeitig sehen und im Zweifelsfall am Ufer abwarten. | |
Mancher Autofahrer verstehe solche Zwangspausen nicht und beschwert sich. | |
Dann muss die Person an Deck erklären, warum es noch nicht losgehen kann. | |
Wir sind wieder in Arnsdorf angekommen, und ein paar Radler verlassen über | |
die Landungsbrücke das Schiff. 20 Tonnen wiegt der Katamaran mit der | |
großen, fast quadratischen Standfläche für bis zu sieben Pkws, die | |
Radfahrer und die Fußgänger. Die Fähre ist Baujahr 1947, hergestellt von | |
der Schiffswerft Linz. Auch nicht mehr die Jüngste. | |
Es habe auch einmal Diskussionen über den Bau einer Hängebrücke gegeben, | |
erinnert sich Andreas Hubmaier. Doch das sei wieder eingeschlafen hier, an | |
den 40 Kilometern frei fließender Donau zwischen Melk und Krems, wo die | |
Strömung noch gut ist. „Die Rollfähre kommt nie weg“, davon ist Hubmaier | |
überzeugt. Wenn er da mal recht behält. | |
Denn so dachten die Leute auch in Mariaposching und Stephansposching. Die | |
beiden Dörfer liegen an der niederbayerischen Donau auf einer 70 Kilometer | |
langen Strecke, wo der Strom auch noch frei fließen darf. Tag für Tag, Jahr | |
für Jahr setzte dort die alte Gierseilfähre über den Fluss. Bis vor sieben | |
Jahren. Am 16. April 2016 sank das Gefährt mit einem Traktor und einem | |
Kleintransporter an Bord, vermutlich wegen unsachgemäßer Beladung. Am | |
Gierseil lag es jedenfalls nicht. Die drei Personen auf der Fähre konnten | |
sich schwimmend retten. | |
## Unterstützung vom BUND Naturschutz | |
Nun, so dachten sich die Stephansposchinger und die Mariaposchinger, soll | |
der Kreis doch eine neue Seilfähre kaufen und weiter geht’s. Das meinte | |
auch Sabine Pfeiffer aus Mariaposching, die dazu um die 4.000 | |
Unterschriften sammelte, weil man auch über eine Motorfähre diskutierte, | |
wie sie erzählt. Der BUND Naturschutz unterstützte sie dabei. „Eine | |
Seilfähre nutzt auf geniale Weise die Energie des strömenden Wassers. Eine | |
Motorfähre fährt dagegen mit Diesel und belastet Klima, Umwelt, Anwohner | |
und Geldbeutel“, heißt es auf einem Flugblatt für die Seilfähre. | |
Und heute? Fährt eine dieselelektrisch angetriebene Fähre zwischen | |
Mariaposching und Stephansposching. Sie lärmt und stößt Abgase aus, und | |
CO2-neutral ist sie schon gar nicht. Aber sie ist auch bei Niedrigwasser | |
unterwegs und sie hat Radar, was an nebligen Tagen, die jetzt im Herbst | |
häufiger werden, sehr nützlich ist. Sabine Pfeiffer, so sagt sie, habe | |
einsehen müssen, dass ihre Vorstellung vom Erhalt der Seilfähre | |
unrealistisch war. Nicht jeder in Mariaposching hat das auch so gesehen. | |
„Im Dorf gibt es welche, die reden nicht mehr mit mir“, sagt sie. | |
Dieter Urmann hat damals den Landkreis bei der Fährenfrage beraten. Der | |
72-Jährige ist Schifffahrtsexperte aus der Region, vor vielen Jahren hat er | |
in einen Fährbetrieb bei Regensburg-Prüfening eingeheiratet. Früher war er | |
einmal bei einem deutschen Geheimdienst tätig. „Ich bin ein Fan von | |
Seilfähren“, sagt Urmann, das sei ein „kommodes Übersetzmittel“. Doch es | |
ist Urmann, der dafür gesorgt hat, dass in Posching heute über die Donau | |
gedieselt wird. | |
Urmann hat Argumente für diese Entscheidung. Für die neue Fähre, so sagt er | |
am Telefon, wäre auch der Neubau einer Hochseilanlage notwendig gewesen, | |
einschließlich der Verankerung der Fundamente. Das hätte um die 400.000 | |
Euro gekostet. Zudem hätten die Windverhältnisse um Posching gegen eine | |
Seilfähre gesprochen. Denn weil das Seil aus Sicherheitsgründen sehr dick | |
sein muss, könnte es bei ungünstigem Wind in eine Lage geraten, die einen | |
Verkehr der Fähre unmöglich machen würde. | |
Also bestellte der Kreis die Motorfähre. Seit 2019 kann man wieder zwischen | |
Mariaposching und Stephansposching übersetzen. Mit der Fähre namens | |
„Posching“. Aber ohne Seil. | |
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes verschickt auf | |
Anfrage den Anhang II Anlage 1 der Binnenschiffsuntersuchungsordnung, mit | |
der schönen Abkürzung BinSchUO. Dort sind die gültigen Anforderungen an den | |
Betrieb von Seilfähren beschrieben. Sie stammen aus dem Jahr 2018. Da | |
werden die verwendeten Werkstoffe genau vorgegeben, etwa der Seile | |
(„korrosionsgeschützte Drähte aus Stählen nach den Normen der Reihe | |
10264“). | |
Es geht um Lastannahmen, die Konstruktion und deren Ausführungen, | |
Teilsicherheitsbeiwerte und Vergussverankerungen. Und dann gibt es noch den | |
Anhang II der Binnenschiffsuntersuchungsordnung BGBl I 2018 | |
(BinSchUO2018Anh II), Fähren betreffend. | |
## Deutsche Sicherheitsgründlichkeit | |
Alle fünf Jahre müssen die Fahrtauglichkeitsbescheinigungen für Seilfähren | |
erneuert werden. Georg Kestel aus Deggendorf, der sich beim BUND | |
Naturschutz engagiert und vergeblich für die Poschinger Seilfähre stritt, | |
äußert am Telefon den Verdacht, dass die „deutsche | |
Sicherheitsgründlichkeit“, wie er es nennt, den Seilfähren generell den | |
Garaus machen könnte. | |
Das ließ sich im Rahmen dieser Recherche nicht erhärten. Allerdings ist | |
eine Modernisierung der Binnenschiffsuntersuchungsordnung für Fähren | |
geplant, wie die Behörde auf Nachfrage erklärt. Darin seien aber | |
Übergangsbestimmungen vorgesehen, heißt es. | |
„Ich würde es sehr bedauern, wenn Fähren aussterben würden. Sie sind Teil | |
der Kulturlandschaft“, sagt Lars Kröger vom Deutschen Schifffahrtsmuseum. | |
Auf einer Fähre trete man aus seiner Blase heraus und treffe Unbekannte. | |
Kröger erinnert daran, dass der Fährmann eine ganz spezielle Person sei, um | |
die sich Sagen und Legenden ranken. „Die Fähre war sozusagen der allererste | |
öffentliche Personennahverkehr der Welt.“ | |
Wir sind inzwischen wieder in Richtung Spitz unterwegs, Andreas Hubmaier | |
hat am großen Steuerrad gedreht. Der Fluss rauscht. Zwei Autos stehen auf | |
Deck und ein paar Fahrradfahrer schauen über den Fluss. Ich habe aufgehört | |
zu zählen, die wievielte Überfahrt das heute ist. Aber es scheint sich um | |
eine ausgesprochen kontemplative Art und Weise zu handeln, durchs Leben zu | |
kommen, hin und her fahrend, den Menschen beim Ein- und Aussteigen | |
zuschauend, am Steuerrad drehend. Nein, sagt Herr Hubmaier ganz am Ende des | |
Gesprächs, Langeweile empfinde er in seinem Beruf gewiss nicht. | |
Hubmaiers wohl ältester Vorgänger heißt Charon. Als alter Mann stellten ihn | |
die Griechen dar, eine scheußliche Gestalt, finster dreinblickend. Charon | |
bringt nach der griechischen und römischen Mythologie die Toten über den | |
Fluss zum Eingang des Hades. Ein unbestechlicher Fährmann, den man mit | |
einem „Charonspfennig“ bezahlen muss, weshalb den Toten ein Geldstück unter | |
die Zunge gelegt wurde. Die Geschichte ist Beweis dafür, wie lange es schon | |
einen öffentlichen Fährverkehr gibt. | |
Andreas Hubmaiers „Charonpfennig“ beträgt zwischen Spitz und Arnsdorf vier | |
Euro pro Person und Rad. Besser, als die 20 Kilometer bis Melk oder Krems | |
zu radeln. Und außerdem bringt Hubmaier einen mit Sicherheit lebend ans | |
andere Ufer. Und nicht in den Hades. | |
2 Dec 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://www.spitz-wachau.at/Rollfaehre_Spitz-Arnsdorf | |
[2] https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/startseite/startseite_node.html | |
[3] https://www.dsm.museum/ | |
## AUTOREN | |
Klaus Hillenbrand | |
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