| # taz.de -- Für Sanktionen gegen Aserbaidschan: Hofreiter fordert Strafmaßnah… | |
| > Anton Hofreiter stellt die Gaslieferungen aus Aserbaidschan infrage. | |
| > Deutschland dürfe sich nicht erneut von einer Autokratie abhängig machen. | |
| Bild: Der Grüne Anton Hofreiter fordert Strafmaßnahmen gegen Aserbaidschan | |
| Berlin afp/taz | Wegen der militärischen Besetzung des bislang vorwiegend | |
| von ethnischen Armenier:innen bewohnten Bergkarabachs hat der grüne | |
| Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter Sanktionen gegen den Angreifer | |
| Aserbaidschan verlangt. „Die Verträge mit Aserbaidschan über Gaslieferungen | |
| müssen umgehend geprüft werden“, sagte der Vorsitzende des | |
| Europaausschusses im Bundestag dem Onlineportal table.media. Die EU solle | |
| zügig Strafmaßnahmen gegen Aserbaidschan beschließen. | |
| „Wir dürfen nicht die Fehler von unserem Umgang mit Russland wiederholen | |
| und uns von der nächsten Autokratie abhängig machen, um dann tatenlos | |
| zusehen zu müssen, wie die nächste Autokratie Menschen gewaltsam | |
| überfällt“, sagte Hofreiter mit Blick auf die mit Aserbaidschan | |
| vereinbarten Gaslieferungen. Er forderte auch, die EU-Mission vor Ort | |
| aufzustocken, um die Menschen dort zu schützen. | |
| Die Gaslieferungen aus Aserbaidschan in die EU sollen teilweise frühere | |
| Lieferungen aus Russland ersetzen. Bei dem Besuch des autokratisch | |
| regierenden aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew im März dieses | |
| Jahres in Berlin hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) denn auch das Land | |
| als einen „Partner von wachsender Bedeutung“ bezeichnet. Aserbaidschan habe | |
| das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung der deutschen | |
| und europäischen Energieversorgung zu leisten, so Scholz seinerzeit. | |
| Nach Auffassung der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen ist das | |
| auch der Grund dafür, warum die Reaktion der Bundesregierung auf die | |
| [1][militärische Intervention Aserbaidschans in Bergkarabach] bislang | |
| merklich zurückhaltend ausfällt. Die „handzahme und faktisch folgenlose | |
| Kritik“ von Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an | |
| Aserbaidschan zeige „wieder einmal die unsägliche Doppelmoral der Ampel“, | |
| kritisierte sie. | |
| Die Bundesregierung müsse aufhören, „die Vertreibung der armenischen | |
| Bevölkerung Bergkarabachs zu relativieren, und sich in der EU wie in der | |
| Nato für eine klare Verurteilung Aserbaidschans sowie einen sofortigen | |
| Waffenexportstopp gegen Baku einsetzen“, forderte Dagdelen. | |
| Die aserbaidschanischen Streitkräfte hatten Bergkarabach am 19. September | |
| angegriffen, die Bewohner:innen sind inzwischen [2][fast vollständig | |
| nach Armenien] geflohen. [3][Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu | |
| Aserbaidschan], es [4][lebten dort bisher] aber überwiegend ethnische | |
| Armenier. Die Region hatte sich 1991 nach einem Referendum [5][für | |
| unabhängig erklärt]. Dieses wurde international nicht anerkannt. Um das | |
| Gebiet gibt es seit Jahrzehnten bewaffnete Konflikte. | |
| 2 Oct 2023 | |
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