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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Nostalgie und Trost
> Das Berliner Trio Fotokiller veröffentlicht sein Debüt „Eerie Nostalgia�…
> Es klingt nach aufgefrischtem Achtziger-Postpunk und -Indierock.
Bild: Fotokiller im Wald
Manchmal sagen zwei Wörter ja mehr als tausend Worte – zum Beispiel im Fall
des Debütalbums von Fotokiller. [1][„Eerie Nostalgia“, also „unheimliche
Nostalgie“, hat das Trio es genannt], und damit wäre bereits viel über den
Sound gesagt: Er lehnt sich erkennbar an den Postpunk und Independent Rock
der Achtziger an, klingt oft düster und geheimnisvoll und hinterfragt die
Nostalgie nach dieser popkulturellen Ära gleich im Titel.
2020 hatten die drei Berliner:innen, namentlich Sophie „Sofy“ Sandig
(Gesang/Gitarre), Damian „Damon“ Porwolik (Bass) und Matthias „Kitty“ R…
(Schlagzeug), bereits ein Demo veröffentlicht, einige der Songs tauchen
hier in neu produzierten Versionen auf.
In den 10 Stücken zeigt sich die Gitarrenfraktion geschlossen
joydivisionesk, gleich das Eingangsstück heißt übrigens „Control“ (man
denke an „She’s lost control“ von Joy Division und den Film über Ian
Curtis). Es kommen einem aber auch andere Acts wie (frühe) R.E.M.,
Superchunk oder Wipers als Referenz in den Sinn.
Fotokiller gelingen dabei schön eingängige Hymnen, „Stop The World“ will
man angesichts der Nachrichtenlage gleich ständig mitsummen, „Lovers
Undercover“ ist ein Song, der so knallt, wie die Liebe knallen kann („Your
Love is like a gunshot“), im Refrain von „Asleep“ fühlt man sich warm
umhüllt von breiigen Indie-Gitarren und einem Trost spendenden Gesang.
Einziger Minuspunkt: Die Kompositionen klingen teils sehr ähnlich.
Ansonsten darf man voller Vorfreude Live-Auftritten von Fotokiller
entgegensehen.
30 Sep 2023
## LINKS
[1] https://order05records.bandcamp.com/album/eerie-nostalgia
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
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