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# taz.de -- Machtübernahme in Gabun: Das Militär übernimmt
> Vor einigen Tagen fanden im zentralafrikanischen Gabun
> Präsidentschaftswahlen statt. Nun erklärten Militärvertreter die Wahlen
> für ungültig.
Bild: Militärvertreter bei der Verkündung der Machtübernahme im Staatsfernse…
Dakar ap | Nur wenige Tage nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
haben Vertreter des Militärs [1][in Gabun] im Staatsfernsehen die Übernahme
der Macht in dem zentralafrikanischen Land verkündet. Ein Sprecher der
Gruppe von etwa einem Dutzend Soldaten erklärte: „Wir bekräftigen unser
Engagement für die Einhaltung der Verpflichtungen Gabuns gegenüber der
nationalen und internationalen Gemeinschaft.“ Die Gruppe, die sich aus
Vertretern der Gendarmerie, der Republikanischen Garde und anderen Teilen
der Sicherheitskräfte zusammensetzte, erklärte die Präsidentschaftswahl für
ungültig und rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Die gabunische Regierung hatte zuvor eine landesweite Ausgangssperre
verkündet und am Samstagabend eine Internetsperre verhängt. Auch auf
lokaler Ebene wurde am Wochenende gewählt. Präsident Ali Bongo Ondimba
hatte sich um [2][eine dritte Amtszeit] beworben, die eine Ausweitung der
55-jährigen politischen Dynastie seiner Familie bedeuten würde. Der
64-Jährige kam nach dem Tod seines Vaters Omar Bongo, der das Land 41 Jahre
lang regierte, an die Macht.
Seit der Rückkehr Gabuns zu einem Mehrparteiensystem im Jahr 1990 endete
jede Wahl in Gewalt. Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und
Demonstranten [3][nach den Wahlen 2016] kosteten nach offiziellen Zahlen
vier Menschen das Leben. Die Opposition schätzte die Zahl der Toten weit
höher ein. In Erwartung neuerlicher Gewalt nach den jüngsten Wahlen hatten
viele Menschen ihre Familien außerhalb der Hauptstadt Libreville besucht
oder Gabun ganz verlassen. Andere legten Lebensmittelvorräte an oder trafen
Sicherheitsvorkehrungen.
Das Land an der Atlantikküste ist reich an Bodenschätzen. Doch sind fast 40
Prozent der Gabunerinnen und Gabuner zwischen 15 und 20 Jahren nach Zahlen
der Weltbank aus dem Jahr 2020 ohne Arbeit.
30 Aug 2023
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