Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Überfüllte Gefängnisse in Südafrika: Zuma bleibt in Freiheit
> Der frühere südafrikanische Präsident Jacob Zuma muss eine mehrmonatige
> Haftstrafe nicht antreten. Er profitiert von einem Straferlass für
> gewaltlose Straftäter.
Bild: Ex-Präsident Jacob Zuma vor Gericht im April 2023
Kampala/Pretoria epd | Südafrikas ehemaliger Präsident Jacob Zuma muss
seine mehrmonatige Haftstrafe nicht antreten. Die Entscheidung wurde mit
der Überfüllung der Gefängnisse begründet, wie Medien am Freitag
übereinstimmend berichteten. Die Inhaftierung des früheren Staatschefs im
Jahr 2021 hatte [1][gewaltsame Proteste] in dem Land ausgelöst.
Wie der südafrikanische Nachrichtensender News24 berichtete, hatte sich der
[2][81-jährige Zuma] am frühen Freitagmorgen in einer Haftanstalt in der
Stadt Estcourt gemeldet, sei aber nach weniger als zwei Stunden wieder
entlassen worden. Justizminister Ronald Lamola erklärte dem Bericht
zufolge, dass Zuma von einem allgemeineren Straferlass für gewaltlose
Straftäter profitiert habe. Mit dem Schritt solle der Überfüllung der
Gefängnisse entgegengewirkt werden.
Die Oppositionspartei „Democratic Alliance“ kritisierte die Entscheidung
als Untergrabung der Rechtsstaatlichkeit. Zuma sei von Südafrikas Präsident
[3][Cyril Ramaphosa] aus politischen Gründen aus dem Gefängnis
herausgehalten worden, schrieb die Partei auf der Plattform X, ehemals
Twitter.
Ex-Präsident Zuma war im Juni 2021 wegen Missachtung des Gerichts zu 15
Monaten Haft verurteilt worden, nachdem er sich geweigert hatte, über
finanzielle Verwicklungen und Vetternwirtschaft während seiner Amtszeit
auszusagen. Nach zwei Monaten wurde er auf Bewährung freigelassen. Ein
Berufungsgericht hatte 2022 entschieden, dass die Freilassung rechtswidrig
war, und Zuma angewiesen, seine Haftstrafe vollständig zu verbüßen.
Bei Protesten nach Zumas Inhaftierung im Jahr 2021 kamen mehr als 350
Menschen ums Leben. Zuma war zwischen 2009 und 2018 Präsident von
Südafrika.
11 Aug 2023
## LINKS
[1] /Unruhen-in-Suedafrika/!5781485
[2] /Suedafrika-streitet-ueber-Brics-Gipfel/!5951803
[3] /Anti-Apartheids-Aktivistin-erhaelt-Auszeichnung/!5931492
## TAGS
Südafrika
Jacob Zuma
Gefängnis
Pretoria
Südafrika
Frauen-Fußball-WM 2023
Niger
Afrobeat
## ARTIKEL ZUM THEMA
Spaltungen in Südafrikas ANC: Der ANC am Tiefpunkt
In Südafrika wird in diesem Jahr gewählt. In der ältesten
Befreiungsbewegung Afrikas herrscht Zwist. Auf dem Spiel steht nicht nur
ihr Machterhalt.
Eurozentrismus-Vorwürfe bei Fußball-WM: Von wegen Außenseiter
Südafrikas Trainerin Ellis spart nicht mit Kritik: Der Blick auf
afrikanische Fußballteams sei voller Vorurteile. Auch die Fifa kriegt ihr
Fett weg.
Afrika nach Staatsstreich in Niger: Die Putsche sind erst der Anfang
In der Phase der Umwälzungen: Eine neue Generation will ein selbstbewusstes
Afrika entstehen lassen, das sich vom kolonialen Erbe emanzipiert.
Afrobeat-Sänger Asake: Jetzt ist seine Zeit
Der nigerianische Afrobeatskünstler Asake bricht alle Streamingrekorde. Nun
kommt er mit seinem Erfolgsalbum „Work of Art“ nach Deutschland.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.