Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Unser Parkplatz soll schöner werden
> Der Hardenbergplatz wird mit smarten Sitzmöbeln beglückt, die
> Verkehrssenatorin steht im Wald und die Wirtschaftssenatorin schaut sich
> Blech an.
Bild: Verweildauer am Hardenbergplatz hieß bisher meist: Warten auf den Bus
BERLIN taz | Berlins Bahnhofsvorplätze müssen sich im bundesweiten
Vergleich in Sachen ausgesuchter Scheußlichkeit nicht verstecken. Ein
schönes Beispiel städtebaulicher Trostlosigkeit liefert dabei zweifelsohne
der Hardenbergplatz am Bahnhof Zoo.
Ab Donnerstag soll damit vorübergehend Schluss sein, verspricht zumindest
das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. An vier Stellen der weitläufigen
Parkplatz- und Bushaltestellenlandschaft sollen „mit einer innovativen
Kombination aus Baustellen-Einrichtung, Informationstafeln und
Sitzgelegenheiten“ Orte „zum Verweilen“ geschaffen werden. Klingt,
freundlich formuliert, schwer ambitioniert.
Das Ganze ist Teil des bis 2026 laufenden und vom Bund mit mehreren
Millionen Euro geförderten Pilotprojekts [1][„Smart Space
Hardenbergplatz“]. Das Ziel des Vorhabens: ein „Stadtplatz mit erhöhter
Aufenthaltsqualität und smarten Mobilitätsangeboten“. Dazu noch irgendetwas
mit Digitalisierung und Zukunft, und fertig ist der Lack.
Um es etwas verkopfter zu machen, nennt das Bezirksamt die nun startende
Sitzmöbelausstellung „Installation“. Der zuständige Bezirksstadtrat Oliver
Schruoffeneger (Grüne) macht es in der Vorab-Ankündigung ebenjener
Installation nicht eben greifbarer, indem er erklärt: „Dieser
experimentelle Ausstellungsansatz steht symbolisch für den Willen der
Verwaltung, den städtischen Raum und seine Nutzung gemeinsam mit der
Berliner Stadtgesellschaft neu zu definieren.“
## Bis Ende Oktober rumlümmeln
Wen solche Sätze so richtig abholen, dem sei die Eröffnungsveranstaltung am
Donnerstag um 13 Uhr auf dem Hardenbergplatz ans Herz gelegt. Neben
Schruoffeneger hat sich auch die Berliner Staatssekretärin mit dem
schmissigsten aller Titel angekündigt, Chief Digital Officer Martina
Klement (CSU). Im Anschluss darf die „interessierte Stadtgesellschaft“ bis
Ende Oktober auf den Sitzmöbeln rumlümmeln. Dann wird der Kram wieder
abgeräumt. Jetzt natürlich die große Schnappatmungsfrage: Werden für die
Installation [2][Parkplätze wegfallen]?
Apropos: Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) widmet sich in dieser
Woche den schönen Dingen des Politiker:innen-Lebens. Am Montag will sie in
Pankow den sanierten Waldspielplatz Blankenfelde eröffnen. Einen
Wohlfühltermin gönnt sich auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).
Auf ihrer „Sommertour“ wird sie am Mittwoch unter anderem einen
Blechbearbeiter in Marienfelde und einen Sondermaschinenbauer in
Johannisthal besuchen.
Ob Giffey – wie am vergangenen Freitag, als sie in Neukölln
[3][öffentlichkeitswirksam an einem Verbundeinsatz] teilnahm – auch zum
Blechbearbeiter Ordnungsamt, Polizei, Steuerfahndung und Zoll mitbringen
wird, entzieht sich unser Kenntnis.
20 Aug 2023
## LINKS
[1] https://gemeinsamdigital.berlin.de/en/smart-space-hardenbergplatz/
[2] /Berlin-stoppt-Verkehrswende/!5938884
[3] /Razzien-gegen-Clankriminalitaet/!5925928
## AUTOREN
Rainer Rutz
## TAGS
Berlin-Charlottenburg
Parkplätze
Manja Schreiner
Wochenvorschau
Bahnhof
Verkehrspolitik
Manja Schreiner
Schwammstadt-Konzept
## ARTIKEL ZUM THEMA
taz-adventskalender „24 stunden“ (1): 1 Uhr am Bahnhof Zoo
Auf den ersten Blick ist am Bahnhof Zoo kaum was los. Aber dann belauscht
man ein Gespräch von jungen Männern, bei dem einem fast der Atem stockt.
Kreuzung am Checkpoint Charlie: Abschaffung ohne Grund
Verkehrssenatorin Schreiner (CDU) will die Rundum-Grün-Kreuzung am
Checkpoint Charlie abschaffen. Grüne nennen das „Ideologie“
Abgeordnetenhaus von Berlin: „Wir machen Politik mit dem Auto“
Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) verteidigt Stopp von
Radwegprojekten und das geänderte Mobilitätsgesetz. Bei dem soll im Herbst
mehr folgen.
Aktion der Klimaliste: Überm Pflaster liegt der Rasen
In einer kleinen Guerilla-Aktion hat die Klimaliste Berlin einen Parkplatz
zum Park gemacht – und auch eine prominente Namensgeberin dafür gefunden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.