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# taz.de -- Lindemann im KitKat: Kein Safe Space für Till
> Der Rammsteinsänger steht beim Besuch im KitKat vor offenen Türen. Der
> sex-positive Club hat sich damit zum Non-Safe-Space gemacht.
Bild: Die Rammstein-Fans bleiben der Band treu
Die Füße stillhalten konnte Rammstein noch nie. Auch jetzt, wo zahlreiche
Frauen nicht mehr nur dem Frontsänger Till Lindemann, sondern auch dem
[1][Keyboarder Christian Flake Lorenz] sexualisierte Gewalt vorwerfen,
provoziert die Band weiter: Auf den Berliner Konzerten brüllt Lindemann
statt wie üblich „alle haben Angst vorm Schwarzen Mann“, „alle haben Ang…
vor Lindemann“. Und weil die [2][Aftershowparties im Olympiastadion von
Innensenatorin Iris Spranger (CDU) verboten] wurden, geht er halt in aller
Öffentlichkeit in den sex-positiven Technoclub KitKat.
Damit ist endgültig klar: Lindemann und Flake sind die Missbrauchsvorwürfe
egal. Das ist angesichts des Verhaltens der Band seit Bekanntwerden der
Vorwürfe wenig überraschend. Doch es bleibt noch ein weiteres ungutes
Gefühl: Wie sicher können sich KitKat-Besucher*innen vor übergriffigen
Männern fühlen?
Eigentlich ist die Location mit ihrer strengen Türpolitik, bei der auch die
Handykameras der Gäste abgeklebt werden, darauf aus, Freiräume zu schaffen.
Die Freiheit, die das KitKat als vermeintlicher Safe Space immer
garantieren wollte, ist jetzt aber dahin. Wer fühlt sich schon frei in
einem Club, in dem ein mutmaßlicher Sexualstraftäter unbehelligt neben
einem abgeht? Dabei ist egal, ob die Türsteher den Rammstein-Sänger nun
absichtlich oder wegen Überforderung reingelassen haben, ein gut geschultes
Team sieht anders aus. Offenbar ist der Schuppen in Sachen Awareness
schlecht aufgestellt – für einen Freiraum für Sex ist das verheerend.
Neben dem Schaden, den der Club sich damit selbst zugefügt hat, ist er auch
zur Stütze des Systems „Lindemann“ geworden. Wieder einmal stehen dem
Rammstein-Macho alle Türen offen – [3][auch der Eingang zum KitKat.] Die
Konsequenzen ihres Handelns wurden der Band wieder einmal nicht aufgezeigt.
Was bleibt, ist die Frage: Können im KitKat auch andere mutmaßliche
Sexualtäter einfach ein und aus gehen? Lust auf einen Besuch macht das
nicht.
Richtigstellung
Die taz hat an dieser Stelle berichtet, dass Till Lindemann mit seinen
Kollegen in den KitKat Club gegangen sei. Das stimmt nicht. Till Lindemann
war von Sonntag auf Montag, 16. auf 17. Juli 2023, ohne seine Kollegen im
KitKat. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion
19 Jul 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Benjamin Probst
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