| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Geländegewinne vor Bachmut | |
| > Die Ukraine hat bisher rund 130 Quadratkilometer entlang der südlichen | |
| > Frontlinie zurückerobert. Deutschland will rund 4.000 Soldaten nach | |
| > Litauen schicken. | |
| Bild: In der Nähe von Bachmut am 25. Juni: ein ukrainischer Soldat steht auf e… | |
| ## EU stockt Mittel für Waffenlieferungen auf | |
| Die EU-Staaten erhöhen ihre potenzielle militärische Unterstützung für die | |
| Ukraine. Die Außenministerinnen und Außenminister heben den Deckel des | |
| Fonds um 3,5 Milliarden auf jetzt mehr als zwölf Milliarden Euro an. Der | |
| EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betont, mit der Entscheidung werde | |
| gewährleistet, den Partnern konkrete militärische Hilfe zukommen zu lassen. | |
| Der Fonds [1][namens Europäische Friedensfazilität (EPF) wurde bereits | |
| 2021] neben dem regulären EU-Haushalt zur Unterstützung von Drittstaaten | |
| aufgelegt und dient mittlerweile vor allem der Hilfe für die Ukraine. (rtr) | |
| ## Deutschland will rund 4.000 Soldaten nach Litauen schicken | |
| Deutschland plant, rund 4000 Bundeswehr-Soldaten nach Litauen zu schicken, | |
| um die Ostflanke der Natozu stärken. „Deutschland ist bereit, dauerhaft | |
| eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren“, sagte | |
| Verteidigungsminister Boris Pistorius am Montag bei einem Besuch in der | |
| litauischen Hauptstadt Vilnius. Voraussetzung sei die Schaffung der | |
| notwendigen Infrastruktur zur Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten | |
| und Übungsmöglichkeiten. (dpa) | |
| ## US-Botschaft kontaktiert Russland nach Söldner-Aufstand | |
| Die US-Botschaft in Moskau hat sich einem Medienbericht zufolge nach der | |
| abgebrochenen [2][Rebellion der Söldner-Gruppe Wagner] an das russische | |
| Außenministerium gewandt, um die Sicherheitslage zu erörtern. Dies meldet | |
| die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf | |
| eine mit der Sache vertraute Person. (rtr) | |
| ## Ukraine meldet russische Angriffe in Region Saporischschja | |
| Russische Truppen haben [3][in der Region Saporischschja] Angriffe mit | |
| unterschiedlichen Waffensystemen geführt. Nach Angaben des ukrainischen | |
| Generalstabs vom Montagmorgen wurden unter anderem mindestens sechs | |
| modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit | |
| Sonntag 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern | |
| registriert worden. „Infolge der russischen Terroranschläge wurden | |
| Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie | |
| Privatfahrzeuge beschädigt“, heißt es im Lagebericht. Die Angaben konnten | |
| nicht unabhängig überprüft werden. | |
| Russische Truppen versuchten dem Generalstab zufolge in der Region südlich | |
| von Saporischschja den Vorstoß ukrainischer Einheiten zu stoppen und | |
| verlorene Stellungen zurückzuerobern. Dabei seien mindestens 30 Siedlungen | |
| von russischer Artillerie beschossen worden. (dpa) | |
| ## Russlands Verteidigungsministerium zeigt Schoigu-Video | |
| Nach dem [4][Aufstand der Söldnergruppe Wagner] am vergangenen Wochenende | |
| hat Russlands Regierung Aufnahmen von Verteidigungsminister Sergej Schoigu | |
| veröffentlicht. Das 47 Sekunden lange Video ohne Ton, das Schoigu etwa in | |
| Beratungen mit anderen Militärs zeigt, soll bei einem Besuch im Kampfgebiet | |
| in der Ukraine aufgenommen worden sein, teilte das russische | |
| Verteidigungsministerium mit. Der Minister habe dort einen der vorderen | |
| Kommandopunkte besucht, hieß es. Unabhängig überprüfen ließ sich das | |
| zunächst nicht. Es wurden keine Angaben gemacht, von wann die Aufnahmen | |
| stammen. | |
| Von Schoigu hatte am Wochenende in der Öffentlichkeit jede Spur gefehlt, | |
| nachdem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der Nacht zum Samstag einen | |
| Aufstand begonnen hatte. Auch Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow | |
| äußerte sich in diesen chaotischen Stunden nicht. Sowohl gegen Schoigu als | |
| auch gegen Gerassimow hatte Prigoschin schwere Vorwürfe erhoben und ihre | |
| angeblichen militärischen Verfehlungen als Grund genannt, warum er seine | |
| Kämpfer auf Moskau marschieren lassen wollte. Nachdem Prigoschin seinen | |
| Aufstand am Samstagabend überraschend wieder für beendet erklärte, mehrten | |
| sich Spekulationen, ob es personelle Veränderungen in der russischen | |
| Militärführung geben werde. (dpa) | |
| ## Knapp 67,5 Millionen Euro Hilfen aus Australien | |
| Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese kündigt neue Hilfen im Wert | |
| von knapp 67,5 Millionen Euro (110 Millionen australische Dollar) für die | |
| Ukraine an. „Australien ist fest entschlossen, das Vorgehen Russlands zu | |
| verurteilen und zu bekämpfen und der Ukraine zum Sieg zu verhelfen“, sagt | |
| Albanese. Das Paket umfasse 70 Militärfahrzeuge, darunter 28 gepanzerte | |
| Fahrzeuge und 14 Sondereinsatzfahrzeuge. (rtr) | |
| ## Ukrainisches Militär rückt auf Bachmut vor | |
| Die ukrainischen Truppen haben am Sonntag eigenen Angaben zufolge bei | |
| Bachmut Geländegewinne erzielt. Im Vergleich zum Vortag seien die | |
| Streitkräfte 600 bis 1000 Meter in der Nähe der Stadt Bachmut vorgerückt, | |
| sagt der Sprecher des ukrainischen Militärkommandos Ost, Serhij | |
| Tscherewatji. (rtr) | |
| ## Bislang 130 Quadratkilometer im Süden zurückerobert | |
| Die Ukraine hat nach Angaben der Regierung seit Beginn der Gegenoffensive | |
| rund 130 Quadratkilometer entlang der südlichen Frontlinie von den | |
| russischen Streitkräften zurückerobert. In der vergangenen Woche habe sich | |
| die Lage im Süden allerdings nicht wesentlich verändert, sagte die | |
| stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar dem staatlichen | |
| Rundfunk. Entlang der östlichen Frontlinie bei den Städten Lyman, Bachmut, | |
| Awdijiwka und Marjinka habe es in der vergangenen Woche etwa 250 Gefechte | |
| gegeben. (rtr) | |
| ## Biden und Selenskyj sprechen über Langstreckenwaffen | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einem Telefonat | |
| mit seinem US-Kollegen Joe Biden. Themen seien unter anderem die Ereignisse | |
| in Russland sowie eine vertiefte militärische Zusammenarbeit mit einem | |
| Schwerpunkt auf Waffen mit längerer Reichweite gewesen. Zudem habe er mit | |
| dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und dem kanadischen | |
| Ministerpräsidenten Justin Trudeau telefoniert, erklärt Selenskyj weiter. | |
| Die Welt müsse „Druck auf Russland ausüben, bis die internationale Ordnung | |
| wieder hergestellt ist“, sagte Selenskyj. Seinen Angaben zufolge ging es in | |
| dem Telefonat auch um den bevorstehenden Nato-Gipfel in Vilnius im | |
| kommenden Monat. Das Weiße Haus in Washington bestätigte das Gespräch „üb… | |
| die jüngsten Ereignisse in Russland“ in einer Mitteilung. (afp/rtr) | |
| ## 17.000 ukrainische Freiwillige ausgebildet | |
| Mehr als 17.000 ukrainische Rekruten sind in den vergangenen zwölf Monaten | |
| von Großbritannien und anderen Verbündeten für den Kampf gegen die | |
| russische Invasion ausgebildet worden. Die Rekruten hätten alle ein | |
| „strapaziöses“ fünfwöchiges Programm durchlaufen, das sie „von Zivilis… | |
| zu Soldaten“ gemacht habe, teilte das britische Verteidigungsministerium | |
| mit. | |
| Großbritannien hatte die Initiative für ukrainische Freiwillige im Juni | |
| vergangenen Jahres zusammen mit neun Partnerländern gestartet: Kanada, | |
| Australien, Neuseeland, Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Litauen und | |
| den Niederlanden. Das Trainingsprogramm mit dem Namen „Operation Interflex“ | |
| brachte den Rekruten, die wenig bis gar keine militärischen Vorkenntnisse | |
| aufwiesen, unterschiedliche Kenntnisse bei, darunter den Umgang mit Waffen, | |
| erste Hilfe auf dem Schlachtfeld und Patrouillentechnik. | |
| Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace würdigte „die | |
| Entschlossenheit und Zähigkeit der ukrainischen Rekruten, die auf | |
| britischem Boden ankommen, um neben britischen und internationalen Truppen | |
| das Kämpfen zu trainieren“. Großbritannien und seine internationalen | |
| Partner würden auch weiterhin „diese wichtige Unterstützung“ leisten, „… | |
| der Ukraine bei der Verteidigung gegen die russische Aggression zu helfen“, | |
| bekräftigte er. Großbritannien hatte zunächst angekündigt, bis zu 10.000 | |
| ukrainische Soldaten zu trainieren. Das Programm wurde verlängert, bis 2024 | |
| sollen nun rund 30.000 Rekruten ausgebildet werden. (afp) | |
| 26 Jun 2023 | |
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