Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Rakete tötet zehn Menschen
> Die Zahl der Toten nach einem russischen Raketenangriff in der Ukraine
> steigt. Unter den Todesopfern sind auch drei Kinder. Die Suche nach
> Verschütteten hält an.
Bild: Ein verletzter Mann nach dem russischen Raketenangriff in Kramatorsk am 2…
## Rakete trifft vollbesetztes Lokal in Kramatorsk
Nach einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in der
ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten
auf mindestens zehn gestiegen. Zuvor hatten die Behördenangaben von acht
getöteten Menschen und dutzenden Verletzten gesprochen. Unter den Opfern,
die aus den Trümmern des Lokals gezogen wurden, seien auch drei getötete
Kinder, teilten die Behörden am Mittwochmorgen mit. Zwei der Kinder waren
demnach 2008 geboren, eines im Jahr 2011. Die Zahl der Verletzten wurde mit
56 angegeben.
Der ukrainische Geheimdienst SBU bestätigte am Mittwochvormittag die
Festnahme des Mitarbeiters eines lokalen Gasunternehmens. Er stehe im
Verdacht, am Vortag das Restaurant als Ziel für die russische Armee
ausgespäht zu haben.
Einsatzkräfte räumten laut Behörden weiter Trümmer beiseite, um nach
möglichen Verschütteten zu suchen. Das getroffene Restaurant Ria Pizza war
bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt. Neben dem Restaurant
wurden Wohnungen, Geschäfte, Autos und eine Post sowie mehrere weitere
Gebäude beschädigt. (dpa/afp)
## Russland dementiert Mitwissen seiner Generäle
Russland hat einen US-Medienbericht als Spekulation bezeichnet, wonach der
stellvertretende Oberbefehlshaber der Invasionstruppen in der Ukraine,
Sergej Surowikin, im Voraus von dem Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner
gewusst haben soll. „Es wird nun eine Menge Spekulationen, Klatsch und
Tratsch über diese Ereignisse geben“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri
Peskow. „Ich denke, dies ist ein solches Beispiel“, fügt er hinzu.
Die „New York Times“ hatte sich bei ihrem Bericht auf US-Vertreter berufen,
die ihre Annahmen auf Geheimdienstinformationen stützten. Sie schrieb
weiter, dass die Regierung in Washington nun herauszufinden versuche, ob
Surowikin Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei der Planung der Rebellion
unterstützt habe. Zudem solle es Anzeichen dafür geben, dass auch andere
russische Generäle Prigoschin unterstützt haben könnten. (rtr)
## Papst-Gesandter in Moskau
Ein Sondergesandter von Papst Franziskus ist in Moskau zu Gesprächen mit
der russischen Führung für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs eingetroffen.
Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow bestätigt die Ankunft von Kardinal
Matteo Zuppi. Russland schätze die Bemühungen des Vatikans, zur Lösung des
Ukraine-Konflikts beizutragen, sagt Peskow. Der außenpolitische Berater von
Präsident Wladimir Putin werde mit dem Gesandten sprechen. (rtr)
## Selenskyj: Russland verdient „Niederlage und Tribunal“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den neuen Angriff
auf die Stadt Kramatorsk in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag
als weiteres Kriegsverbrechen. „Solcher Terror beweist uns und der ganzen
Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient:
Niederlage und Tribunal.“ Zuvor hatte bereits der ukrainische Innenminister
Ihor Klymenko mitgeteilt, die russische Armee habe Kramatorsk am
Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Lokal
getroffen. (dpa)
## Selenskyj entlässt Chef von staatlichem Rüstungskonzern
Das Präsidentenbüro in Kiew veröffentlichte ein Dekret zur Entlassung des
Chefs des Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Jurij Hussjew. Er hatte den
Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll laut Berichten der 31 Jahre
alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw werden, Herman
Smetanin. Eine offizielle Bestätigung lag dazu zunächst nicht vor.
In der Holding Ukroboronprom sind alle Rüstungsunternehmen der Ukraine
konzentriert. Laut der Internetzeitung Ukrajinska Prawda hatte Selenskyj
von Hussjew eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan
(Wanderfalke) erwartet. (dpa)
## USA kündigen mehr Militärhilfe für Ukraine an
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des
russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das Verteidigungsministerium in
Washington kündigte ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang
von 500 Millionen US-Dollar (rund 456 Millionen Euro) an. Darin enthalten
sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für
Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer, Flugabwehrsysteme vom
Typ Stinger, Ausrüstung zur Minenräumung sowie Wärmebildsysteme und
Nachtsichtgeräte. (dpa)
## 🐾 Deutsche Soldaten in Litauen: „Wir spüren, dass sie nah sind“
In Litauen soll eine deutsche Brigade stationiert werden. Aber wie das mit
den Kasernen funktionieren soll, ist nicht das einzig Ungeklärte,
[1][schreibt taz-Autor Rob Savelberg.]
## Blatt: Russischer General wusste von Aufstandsplänen
Der stellvertretende Oberbefehlshaber der russischen Invasionstruppen in
der Ukraine, Sergej Surowikin, soll einem US-Zeitungsbericht zufolge im
Voraus von dem Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner gewusst haben. Die New
York Times berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise weiter, dass
die Regierung in Washington nun herauszufinden versuche, ob Surowikin
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei der Planung der Rebellion unterstützt
habe. Zudem gebe es laut US-Geheimdienstinformationen Anzeichen dafür, dass
auch andere russische Generäle Prigoschin unterstützt haben könnten.
Luftwaffengeneral Surowikin war im Oktober zum Oberbefehlshaber der
russischen Truppen im Ukraine-Krieg ernannt worden, ehe er nach Kritik
wegen militärischer Rückschläge im Januar von Generalstabschef Waleri
Gerassimow abgelöst und zu dessen Stellvertreter degradiert wurde. Unter
Experten wurde auch gemutmaßt, dass Surowikin als Befehlshaber in der
Ukraine zu viel Einfluss gewonnen haben könnte.
Prigoschin hatte sich über Monate einen öffentlichen Machtkampf mit
Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Shoigu geliefert. Er hatte sie
wegen militärischer Misserfolge scharf kritisiert und ihnen Inkompetenz
vorgeworfen. Dagegen hatte er sich über Surowikin, der von russischen
Medien wegen seiner ihm unterstellten Rücksichtslosigkeit in früheren
Kriegen in Syrien und Tschetschenien „General Armageddon“ genannt wurde,
lobend geäußert. (rtr)
## 🐾 Nach Wagner-Aufstand in Russland: Putin sieht Apparat hinter sich
Nach der gescheiterten Wagner-Revolte inszeniert sich der Präsident als
Bewahrer des inneren Friedens. Der Spott lässt nicht lange auf sich warten,
[2][schreibt taz-Korrespondentin Inna Hartwich.]
## Nawalny: Niemand hat Putin gegen Prigoshin unterstützt
Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny bescheinigte dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Söldneraufstand vor wenigen
Tagen mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung. „In dem Moment, in dem
Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf,
um Putin zu verteidigen“, ließ Nawalny am Dienstag über sein Team in
sozialen Netzwerken mitteilen. „Es gab um ihn herum keinerlei nationale
Einheit.“ Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung
als der aufständische Chef der [3][Söldnergruppe Wagner], Jewgeni
Prigoschin, meinte Nawalny. (dpa)
28 Jun 2023
## LINKS
[1] /Deutsche-Soldaten-in-Litauen/!5940263
[2] /Nach-Wagner-Aufstand-in-Russland/!5940266
[3] /Russische-Soeldnerarmee-Wagner/!5942805
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Raketenangriff
Wolodymyr Selenskij
Jewgeni Prigoschin
Wagner-Gruppe
Wladimir Putin
Alexei Nawalny
GNS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Prigoschin offenbar in Belarus
Der belarussische Präsident Lukaschenko sagt, Prigoschin sei in Belarus
angekommen. Wladimir Putin räumt die staatliche Finanzierung der
Wagner-Gruppe ein.
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Geländegewinne vor Bachmut
Die Ukraine hat bisher rund 130 Quadratkilometer entlang der südlichen
Frontlinie zurückerobert. Deutschland will rund 4.000 Soldaten nach Litauen
schicken.
+++ Wagner-Aufstand in Russland +++: Rückzug nach dem Aufstand
Die Truppen von Söldnerchef Prigoschin ziehen ab. Er soll nach Vermittlung
durch Lukaschenko nach Belarus ausreisen. Weiter große Polizeipräsenz im
Süden Moskaus.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.