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# taz.de -- Öffentlich-Rechtliche bei re:publica: Plötzlich machen sie sich l…
> Die Plüschmaus patrouillierte über die Digitalmesse re:publica. Ansonsten
> waren die Öffentlich-Rechtlichen aber offen für digitale Tranformation.
Bild: Patrouillierte über die re:publica wie immer: die Maus
„Re:publica 23: Weniger Katzenbilder, mehr Hiobsbotschaften“, titelte
die Berliner Zeitung zum alljährlichen Hochamt der Digitalcommunity, das
diese Woche über die Bühne ging. Das versprühte ein Gefühl von „Die fetten
Jahre sind vorbei“. Gut, [1][re:publica]-Mitgründer Markus Beckedahl gab
in seiner Rede zur Lage der Digitalnation schonungslose Einblicke in die
Abgründe eines der reichsten Länder.
Pro Jahr geht es digital gerade mal ein paar Meter Glasfaserkabel weiter.
Dafür öffnet Deutschland zum „Ausgleich“ seinen geheimen Diensten fürs
Datensaugen immer weiter Tür und Tor. Aber es gab auch beruhigende
Nachrichten! [2][ChatGPT] kann Wörter raten, manchmal sogar mit
Zusammenhang. Mehr aber nicht. Journalismus wird also nicht überflüssig,
und ob bei dem ganzen Spaß wirklich wenigstens bessere Überschriften
rauskommen, bleibt abzuwarten.
So richtig fett haben dafür endlich die Öffentlich-Rechtlichen die
re:publica für sich entdeckt. Also nicht nur Arte, die wegen der
französischen Rechtslage digital eh schon immer mehr durften und praktisch
von Anfang an dabei sind. Auch ARD und ZDF waren mit gut gemachten Ständen
und vor allem eigenen Programmstrecken präsent. Und während frühere
ARD-Vorsitzende als leichte Fremdkörper durch die Hallen geschleift wurden,
kam Kai Gniffke im coolen schwarzen T-Shirt und sah überhaupt nicht nach
ARD-Vorsitzendem aus.
## Übung im Dialog führen
Was ja dringend in dem Laden mit seinen ganzen Anstalten, Arbeitsgruppen,
Kommissionen, GSEAs (Gemeinsame Einrichtung ARD), neuen Kompetenzzentren
und vor allem Befindlichkeiten dringend gebraucht wird, hat hier
locker-flockig funktioniert. Es geht um einen unbürokratischen Dialog aller
auf Augenhöhe.
Und das Führen dieses Dialogs muss nicht nur mit den ÖRR-Konsument*innen
und Beitragszahlenden gelernt werden, sondern er findet offenbar auch
intern immer noch viel zu wenig statt. „Na, dafür muss ja erst noch ein
Konzept für internen Dialog in der ARD-ZDF-Medienakademie entworfen und
mit allen abgestimmt werden“, meint die Mitbewohnerin.
Entsprechend waren die Besucher*innen des „ARD Perspective Labs“, bei
dem der „WDR Innovation Hub“ und viele andere krass betitelte Einheiten
ihre Einsichten teilten, mehr als glücklich. Sie waren auch selbst
überwiegend öffentlich-rechtlich. Es schwatzen, fragten und freuten sich
Menschen vom ZDF und aus der gesamten ARD-Welt.
An den Ständen vorbei flanierte währenddessen ganz undigital in Echtplüsch
die omnipräsente Maus. Denn die re:publica ist und bleibt allen
Hiobsbotschaften zum Trotz eben die schönste Lach- und Sachgeschichte der
digitalen Welt. Und was schlägt ChatGPT nun als Überschrift vor?
„re:publica 23: Zwischen Hiobsbotschaften und öffentlich-rechtlichem
Aufbruch – Ein Blick auf Deutschlands digitale Realität“. Sag ich doch.
8 Jun 2023
## LINKS
[1] /Schufa-Debatte-auf-der-republica/!5939176
[2] /Regeln-fuer-Kuenstliche-Intelligenz/!5933634
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
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Digitalwirtschaft
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