Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sinkende Inflationszahlen: Weiter im Würgegriff
> Die Teuerungsrate ist nicht mehr ganz so massiv, doch für Entwarnung ist
> es zu früh. Die Inflation wird so rasch nicht zu stoppen sein.
Bild: Der Gang in den Supermarkt war um 14,9 Prozent teurer als im Mai 2022
Endlich „nur“ noch 6,1 Prozent Inflation in Deutschland im Mai. Die
Teuerungsrate erhöhte sich damit wieder etwa so stark wie zuletzt im März
2022, als die Ukraine von Russland überfallen wurde, worauf die
Energiepreise explodierten. Zuletzt hatte es eine derart starke Teuerung
hierzulande zu Zeiten der Ölkrise 1981 gegeben.
Die neuen voraussichtlichen Zahlen der Statistiker zeigen also, dass der
[1][Würgegriff der Inflation zwar langsam nachlässt]. Aber sie zeigen
genauso, dass wir uns immer noch in einer absoluten Ausnahmesituation
befinden. Zwar liegen die Kosten für Heizen, Strom und Mobilität inzwischen
um etwa ein Viertel unter denen des – extrem teuren – Spätsommers 2022.
In diesem Mai sanken die Benzinpreise weiter, [2][das 49-Euro-Ticket] (mit
inzwischen sagenhaften 10 Millionen KundInnen) wurde eingeführt – und hat
die Portemonnaies vieler VerbraucherInnen entlastet. Auch die
Lebensmittelpreise stiegen nicht mehr so stark wie zuletzt: Dennoch war der
Gang in den Supermarkt noch um 14,9 Prozent teurer als im Mai 2022.
Da auch in Frankreich (6,0 Prozent) und Spanien (3,2 Prozent) die
Inflationsraten im Mai abgesackt sind, rückt ein Ende der die Konjunktur
abwürgenden Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank näher. Allerdings:
Dass das Gespenst der Inflation in Europa noch nicht vertrieben ist, zeigt
die mit über 8 Prozent nach wie vor hohe Rate in Italien. Der Weg zur
„Normalität“ ist also noch weit. Und damit ist auch noch kein Ende der
durch die sinkende Kaufkraft schrumpfenden Löhne in Sicht.
Real sinken sie derzeit im dritten Jahr in Folge. Darunter leiden [3][vor
allem Geringverdiener]. Ein weiteres Abebben der Inflation in den kommenden
Monaten ist unwahrscheinlich: erstens, weil die Unternehmen die teils stark
gestiegenen Lohnkosten weitergeben werden. Das wird sich vor allem bei den
Dienstleistungen zeigen, wie beim teuren Sommerurlaub. Zweitens schlagen
demnächst das von der Bundesregierung im Juni 2022 eingeführte
9-Euro-Ticket und der Tankrabatt zu Buche. Inflationssenkungen sind also in
diesem Juni rein rechnerisch schwer zu erreichen.
31 May 2023
## LINKS
[1] /Inflation-sinkt-im-Mai-auf-61-Prozent/!5937955
[2] /Nachfolge-des-9-Euro-Tickets/!5892745
[3] /Ungleiche-Verteilung-von-Krisenkosten/!5836752
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Inflation
Zinspolitik
9-Euro-Ticket
Energiepreise
Energiekrise
GNS
Konjunktur
Schwerpunkt Armut
Inflation
Inflation
Energiekrise
## ARTIKEL ZUM THEMA
Deutsche Wirtschaft in der Flaute: Konjunkturelles Kriegsgeschrei
Derzeit tritt die deutsche Wirtschaft auf der Stelle. Doch liegt das nicht
unbedingt an einer mangelnden Wettbewerbsfähigkeit.
 Armut in Ostdeutschland: „Ich muss jeden Cent umdrehen“
Seit Monaten leiden Menschen mit wenig Einkommen unter den hohen Preisen.
Besonders hart trifft es Ostdeutschland, wo Löhne und Renten niedriger
sind.
Geldentwertung hält an: Noch keine Entwarnung bei Inflation
Die Inflation im Euroraum nimmt wieder leicht zu. Ökonomen sind für eine
weitere Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank.
Schätzung zur Preisentwicklung: Inflationsrate fällt im März
Laut einer Schätzung hat sich der Preisanstieg etwas verlangsamt. Im
Vorjahresvergleich liegt die Teuerungsrate nun wohl bei 7,4 Prozent.
Teuerung in Deutschland: Gute Gewinne dank Inflation
Der Anstieg der Verbraucherpreise sank im November leicht auf 10 Prozent.
Laut einer Studie nutzen Unternehmen die Teuerung, um höhere Gewinne zu
machen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.