Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Fließen bei ruhigem Seegang
> Auf „Myuthafoo“ steht Caterina Barbieri wieder an den Synthesizern. Der
> Ton ist ruhiger geworden, was die neue Elektroplatte umso hypnotischer
> macht.
Bild: Lässt die Klänge diesmal etwas sanfter dahinfließen: Caterina Barbieri
Muss man wissen, was der Titel „Myuthafoo“ des neuen Albums von Caterina
Barbieri bedeutet, um die Musik zu verstehen? Womöglich denkt der eine oder
die andere beim Lesen jetzt: „Da regt mich ja die Frage schon auf!“ Man
könnte jedenfalls sagen, dass die Musik der italienischen
Elektronikmagierin auf Worte so oder so nicht angewiesen ist. Sie besteht
in ihrer eigenen Welt. Und die heißt diesmal eben Myuthafoo.
Seit ihrem Album „Patterns of Consciousness“ von vor sechs Jahren verfolgt
Barbieri mit jedem neuen Album ihre Handschrift einerseits weiter, eine
psychedelisch aufschäumende Welt aus repetitiven, doch nie starren
Synthesizerpatterns, in deren offenen Räumen man recht weit reisen kann,
ohne sich bewegen zu müssen.
Andererseits probiert Barbieri gern Dinge aus, wie bei der Platte „Fantas
Variations“, auf der sie andere Künstler einen Track ihres Albums „Ecstatic
Computation“ von 2019 in völlig unterschiedlichen Fassungen fortspinnen
ließ.
Parallel zu „Ecstatic Computation“ entstand die Musik von „Myuthafoo“,
Caterina Barbieri, die damals in Berlin lebte und inzwischen Mailand als
Wohnort nennt, sieht die beiden Platten als verschwistert an. Wo Ersteres
die Ekstase beim Wort nahm und die freidrehenden Frequenzen die Patterns
oft bis zur Unkenntlichkeit verbogen, stauchten oder verwirbelten, nimmt
sich Barbieri auf Letzterem mehr zurück. Die Musik fließt nicht weniger
frei, doch mit ruhigerem Seegang. Hypnose kommt auch so zustande.
11 Jun 2023
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
elektronische Musik
Synthesizer
Neues Album
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konzerttipps für Berlin: Die Festlichkeiten beginnen
Diese Woche gibt es gleich drei Festivals: eines nur mit Streichern, eines
nur mit Jazzkollektiven. Und dann feiert noch das Musikfest Berlin Auftakt.
Neue Musik aus Berlin: Verführung zur Endzeit
Das Duo a.s.o. macht apokalyptischen Endzeitpop und schöpfen Melodien, die
sich suggestiv und langsam in den Ohren einzunisten verstehen.
Konzerttipps für Berlin: Seeklänge und Renaissance
Die Konzerte in dieser Woche führen raus aus der Stadt, hinein in Berliner
Waldgärten oder aufs Schiff. Zum Beispiel an den gruseligen Grabowsee.
Konzertempfehlungen für Berlin: Seesterne, Heldinnen und Training
Diese Woche gibt es in Berlin vorzügliche alte und entdeckungswürdige neue
bis allerneueste Musik zu hören.
Konzerttipps für Berlin: Freude und Trauer
Pop im und aus dem Ausland, Fusion aus Brasilien und kehlkopfmikrofonierte
Stimmen stehen diese Woche ins Haus.
Neue Musik aus Berlin: Wenn Wolken weinen
Taiko Saitō ist eine Meisterin der Improvisation. Auf "Tears of a Cloud"
entlockt sie Marimba und Vibraphon konzentrierte Geräusche und Melodien.
Konzertempfehlungen für Berlin: Der Klang des Klimas
Diese Woche geht's vor die Tore der Stadt zu den „Klanglandschaften“. In
Berlin gibt es derweil hochkarätige Improvisationen unterschiedlichster
Art.
Neue Musik aus Berlin: Grenzenloses Geblubber
Die italienische Experimentalmusikerin Sara Persico verbindet Clubsounds
mit Klangkunst. Nun ist ihre Grenzen testende Debüt-EP „Boundary“
erschienen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.