Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Verführung zur Endzeit
> Das Duo a.s.o. macht apokalyptischen Endzeitpop und schöpfen Melodien,
> die sich suggestiv und langsam in den Ohren einzunisten verstehen.
Bild: a.s.o.: „a.s.o.“
Wie soll man auf die Nachrichten reagieren? In Europa schießen die
Temperaturen hoch, es brennt, nicht bloß auf Rhodos, sondern die Hütte,
könnte man sagen. Und bald anderthalb Jahre Krieg in der Ukraine.
Die einen schlagen Alarm und gehen oder kleben sich auf die Straße, die
anderen schalten einen Gang zurück. Wobei das nicht gleichbedeutend sein
muss mit abgeklärter Gelassenheit. Es kann auch die Verschnaufpause vor dem
nächsten Protest sein.
Das Duo a.s.o., bestehend aus den in Berlin ansässigen Australiern Lewie
Day alias Tornado Wallace und Alia Seror-O’Neill alias Alias Error, macht
laut eigener Auskunft „Endzeitpop“. Das könnte gut und gerne so ein
quietschig-nihilistischer Hochgeschwindigkeits-Trance-Eurodance-Verschnitt
sein, wie man ihn derzeit viel zu hören bekommt.
Nicht so a.s.o. Ihre Vorbilder liegen im klassischen Pop und in jener
Langsamkeitsphase der Neunziger, die als Trip Hop bekannt wurde. Anklänge
an Portishead oder Massive Attack sind beabsichtigt.
Day und Seror-O’Neill verleihen [1][ihrem apokalyptischen Pop-Entwurf] mit
sachte rollenden Breakbeats zunächst eine entspannte Gestalt, bevor sie all
ihre Suggestion in die verführerisch langsam in die Ohren kriechenden
Melodien legen, die sich dort erfolgreich einzunisten verstehen.
Days Erfahrung als Produzent kunstvoll verrumpelter Clubmusik mag da
geholfen haben, desgleichen Seror-O’Neills Hauptberuf als Schauspielerin.
Von Song zu Song wechselt sie als Sängerin ihre Rolle, ohne je die
Kontrolle zu verlieren. Famos!
Das Duo a.s.o., bestehend aus den in Berlin ansässigen Australiern Lewie
Day alias Tornado Wallace und Alia Seror-O’Neill alias Alias Error, macht
laut eigener Auskunft „Endzeitpop“.
29 Jul 2023
## LINKS
[1] https://itsaso.bandcamp.com/album/a-s-o
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
Popmusik
Berliner KünstlerInnen
taz Plan
taz Plan
taz Plan
Pop
taz Plan
taz Plan
taz Plan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Musik aus Berlin: Komponieren unter Stalin
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker spielen drei Symphonien von
Dmitri Schostakowitsch. Sie klingen zerissen und manchmal federnd leicht.
Konzerttipps für Berlin: Die Festlichkeiten beginnen
Diese Woche gibt es gleich drei Festivals: eines nur mit Streichern, eines
nur mit Jazzkollektiven. Und dann feiert noch das Musikfest Berlin Auftakt.
Neue Musik aus Berlin: Kunde der Liebe und Zuneigung
Das Berliner Dream-Couple Danielle de Picciotto und Alexander Hacke widmet
sich der Freundschaft und der Liebe. Man könnte den beiden endlos zuhören.
Neues Album der britischen Band Blur: Nachzügler und Dämonen
Oh my God! Die britische Popband Blur hat wieder ein neues Album
ausgebrütet. „The Ballad of Darren“ zeigt sie in guter Form.
Konzerttipps für Berlin: Seeklänge und Renaissance
Die Konzerte in dieser Woche führen raus aus der Stadt, hinein in Berliner
Waldgärten oder aufs Schiff. Zum Beispiel an den gruseligen Grabowsee.
Konzertempfehlungen für Berlin: Erdbeeren und Experimente
Das Festival „Durchlüften“ bietet tolle Musik an einem befremdlichen Ort �…
umsonst und draußen. Beim Picknick-Konzert im Silent Green wird es
mythisch.
Neue Musik aus Berlin: Fließen bei ruhigem Seegang
Auf „Myuthafoo“ steht Caterina Barbieri wieder an den Synthesizern. Der Ton
ist ruhiger geworden, was die neue Elektroplatte umso hypnotischer macht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.