Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Iranische Journalistinnen vor Gericht: Heldinnen von heute
> International ausgezeichnet und in der Heimat hinter Gittern: Niloofar
> Hamedi und Elahe Mohammadi haben mit ihrer Arbeit Geschichte geschrieben.
Bild: Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (li) und Elaheh Mohammadi (re)
Weil sie über die Ermordung von Jina Mahsa Amini berichtet hatten, sitzen
die Journalistinnen Niloofar Hamedi und Elahe Mohammadi im Iran hinter
Gittern. Die Anklage lautet „Zusammenarbeit mit dem feindlichen Regime
USA“, „Versammlung und geheime Verabredung zu Handlungen gegen die
nationale Sicherheit“ und „Propaganda gegen den Staat“. Sie waren ledigli…
ihrer Arbeit als Journalistinnen nachgekommen.
Hamedi schoss das bekannte Foto von den trauernden Eltern Aminis im
Krankenhaus, Mohammadi fuhr nach Saqqez, um über die Beerdigung zu
schreiben. Ihrer Berichterstattung haben wir es entscheidend
mitzuverdanken, dass die Welt von dem staatlichen [1][Femizid an Jina
Amini] erfahren konnte.
In der westlichen Welt werden diese beiden Journalistinnen für ihre Arbeit
ausgezeichnet. Sie gehören zu den [2][100 einflussreichsten Personen des
Jahres 2023], Harvard und Unesco verliehen ihnen Journalismuspreise, Hamedi
gewann die „Feder für die Pressefreiheit“ vom DJV. Ihr Foto aus dem
Krankenhaus erlangte weltweit Aufmerksamkeit und wurde schließlich zum
„Foto des Jahres“ gekürt.
In der Islamischen Republik Iran jedoch müssen sie für ihre Arbeit
monatelang in Isolationshaft ausharren. Es ist ein Racheakt. Das Regime in
Teheran macht sie für den Ausbruch der landesweiten Proteste verantwortlich
und führt sie jetzt dem aufgrund zahlreicher umstrittener Urteile
berüchtigten Richter [3][Abolqasem Salavati] vor. Ihren Anwalt durften sie
erst einen Tag vor dem Gerichtstermin sehen.
Auf ein faires Verfahren können die beiden Frauen nicht hoffen. Es wird wie
immer in der Islamischen Republik Iran ein reiner Schauprozess werden, der
darauf abzielt, andere Journalist*innen einzuschüchtern. Journalismus
ist kein Verbrechen. Medienvertreter*innen weltweit sollten sich für
ihre inhaftierten Kolleginnen einsetzen. Diese beiden Journalistinnen haben
Geschichte geschrieben. Die Revolution „[4][Frau – Leben – Freiheit]“ w…
immer mit dem Namen Niloofar Hamedi und Elahe Mohammadi in Verbindung
stehen.
31 May 2023
## LINKS
[1] /Frauenrechte-in-Iran/!5879645
[2] https://time.com/collection/100-most-influential-people-2023/
[3] https://iranfocus.com/human-rights/49166-who-is-abolqasem-salavati-iran-reg…
[4] /Proteste-in-Iran/!5893454
## AUTOREN
Daniela Sepehri
## TAGS
Proteste in Iran
Schwerpunkt Pressefreiheit
Frauenrechte
Iranische Revolutionsgarden
Informationsfreiheit
GNS
Schwerpunkt Iran
Proteste in Iran
China
Proteste in Iran
Proteste in Iran
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Iran
## ARTIKEL ZUM THEMA
Frauen im Iran: Fünf Jahre Gefängnis für Journalistinnen
Elaheh Mohammadi und Niloofar Hamedi hatten als erste Journalistinnen über
die Ermordung der Kurdin Jina Mahsa Amini berichtet. Nun wurden sie
verurteilt.
Nach Vorfall mit Sittenpolizei in Iran: Armita Garawand ist hirntot
Anfang Oktober wurde die 16-Jährige Armita Garawand nach einem Vorfall mit
der Sittenpolizei ins Krankenhaus geliefert. Nun haben Ärzte sie für
hirntot erklärt.
Ziviler Ungehorsam im Iran: Aufbegehren im Kontrollstaat
Im Iran widersetzen sich die Frauen mit zivilem Ungehorsam den
Sittenregeln. Das Regime reagiert mit Ausgrenzung und setzt auf
Überwachungshightech.
Journalistinnen in Iran vor Gericht: Prozess statt Preisverleihung
Der Tod Mahsa Jina Aminis wäre ohne Hamedi und Mohammadi nicht so
öffentlich geworden. Nun klagt Iran sie an – und offenbart damit eigene
Schwächen.
Proteste in Iran: Frau Leben Freiheit
Seit Jahren stehen die iranischen Frauen an vorderster Front gegen das
unterdrückerische Regime. Der Westen darf ihrem Kampf nicht tatenlos
zusehen.
Cousin von Mahsa Amini im Interview: „Sie wurde zum Symbol für Freiheit“
Am 16. September starb Amini in Polizeigewahrsam. Ein Gespräch mit ihrem
Cousin Erfan Mortezaie über Trauer, die Proteste und die Zukunft des Iran.
Frauenrechte in Iran: Wut und Trauer
Nach dem Tod einer 22-Jährigen halten die Proteste im ganzen Land an.
Frauen werden vom iranischen Rechtssystem systematisch benachteiligt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.