# taz.de -- Steuerpläne aus der SPD: SPD-Linke will Privilegien kürzen | |
> Um soziale Projekte nicht zu gefährden, schlagen SPD-Politiker vor, | |
> Steuersubventionen wie das Dienstwagenprivileg zu streichen. | |
Bild: Weg damit: Das sogenannte Dienstwagenprivileg soll zu Gunsten sozialer Pr… | |
Berlin taz | Angesichts der angespannten Haushaltslage schlägt die | |
Parlamentarische Linke der [1][SPD-Fraktion vor, klimaschädliche | |
Subventionen und Ausgaben jetzt beherzt abzubauen]. Durch entsprechende | |
Reformen seien Einsparungen im zweistelligen Milliardenbereich möglich, | |
heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Papier. So sichere man | |
soziale Projekte ab. | |
„Die sozialen Projekte der Ampel-Koalition sind für uns nicht | |
verhandelbar“, heißt es in dem Konzept, welches der Finanzpolitiker Tim | |
Klüssendorf federführend für die Parlamentarische Linke erarbeitet hat. | |
Konkret wollen die SPD-Linken die Energiesteuerbefreiung auf Kerosin und | |
das sogenannte Dieselprivileg streichen. Die Energiesteuer auf Diesel | |
beträgt aktuell 47 Cent pro Liter, Benzin wird mit 65 Cent besteuert. | |
Ferner schlagen sie vor, das sogenannte Dienstwagenprivileg zu streichen. | |
Das betrifft Arbeitnehmer:innen, die auf einen Teil des Gehalts verzichten | |
und dafür [2][einen Dienstwagen gestellt bekommen], den sie auch privat | |
nutzen dürfen. Für die private Nutzung müssen sie pauschal ein Prozent des | |
Listenpreises versteuern. Dabei gilt: Je teurer, größer und | |
klimaschädlicher das Auto, desto mehr lohnt sich die Flatrate. | |
## Firmen sollen wieder volle Energiesteuer zahlen | |
Auch den Spitzenausgleich bei der Energiesteuer wollen die SPD-Linken | |
kippen. Diesen hatte die Bundesregierung im vergangenen Herbst für | |
besonders energieintensive Unternehmen eingeführt und bis Ende 2023 | |
verlängert. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums sparen rund 9.000 | |
Unternehmen insgesamt 1,7 Milliarden Euro an Strom- und Energiesteuer. | |
Auch Steuervergünstigungen bei der Mehrwertsteuer gehörten auf den | |
Prüfstand, heißt es im Konzept. Berufen können sich die | |
Parlamentarier:innen dabei auf den Koalitionsvertrag. Darin hat sich | |
die Ampel verpflichtet, umwelt- und klimaschädliche Subventionen zu | |
streichen. | |
Vereinbart hatten SPD, Grüne und FDP aber auch, keine Steuern zu erhöhen. | |
Die SPD-Linken schlagen dennoch eine einmalige Abgabe für besonders hohe | |
Vermögen und eine [3][Reform der Erbschaftssteuer] vor. Beides soll | |
aufkommensneutral sein, das heißt der Staat kassiert keine Milliarden, | |
sondern entlastet die Mehrheit der Bürger:innen, die keine Multimillionäre | |
sind. | |
11 May 2023 | |
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## AUTOREN | |
Anna Lehmann | |
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