| # taz.de -- Kompromiss im Vermittlungsausschuss: Einigung bei Whistleblower-Ges… | |
| > Bundesrat und Bundestag haben beim Schutz von Hinweisgeber*innen einen | |
| > Kompromiss geschlossen. Teile des Gesetzes wurden deutlich abgeschwächt. | |
| Bild: Whistleblowern gewährt das neue Regelwerk gesetzlichen Schutz | |
| Berlin epd | Nach [1][monatelangem Gezerre] zeichnet sich auch im Bundesrat | |
| die Zustimmung zu einem besseren gesetzlichen Whistleblower-Schutz ab. Wie | |
| die Länderkammer mitteilte, einigten sich Vertreterinnen und Vertreter von | |
| Bundestag und Bundesrat am Dienstagabend in Berlin im Vermittlungsausschuss | |
| über Änderungen in einem bereits vom Bundestag verabschiedeten Regelwerk. | |
| Das Gesetz soll in der neuen Fassung am Donnerstag den Bundestag und am | |
| Freitag den Bundesrat passieren. Dann könnte es zum überwiegenden Teil | |
| Mitte Juni in Kraft treten. | |
| Hinweisgeber sind dann im beruflichen Umfeld [2][vor Repressalien | |
| geschützt], wenn sie Korruption, Betrügereien oder andere Missstände in | |
| Unternehmen oder Behörden melden. Auch Whistleblower, die | |
| verfassungsfeindliche Äußerungen von Beamten unterhalb der Schwelle der | |
| Strafbarkeit melden, fallen unter den gesetzlichen Schutz. | |
| Auf [3][Druck der unionsregierten Länder] wurden aber den Angaben zufolge | |
| unter anderem beim Umgang mit anonymen Meldungen Änderungen vorgenommen: So | |
| gibt es keine Pflicht mehr, dass die im Gesetz vorgesehenen Meldestellen | |
| auch anonyme Meldungen möglich machen. Bei Bußgeldern wurde die Obergrenze | |
| laut Bundesrat von 100.000 Euro auf 50.000 Euro heruntergesetzt. | |
| Der erste Anlauf für einen stärkeren gesetzlichen Whistleblower-Schutz war | |
| im Februar nach der Blockade des Gesetzes im Bundesrat gescheitert. | |
| Daraufhin hat die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP das Regelwerk | |
| zunächst so aufgesplittet, dass die wichtigsten Regelungen auch ohne die | |
| Zustimmung des Bundesrates hätten beschlossen werden können. | |
| Rechtswissenschaftler warnten, dass ein solches Vorgehen verfassungswidrig | |
| sein könnte. Im April hat die Bundesregierung schließlich den | |
| Vermittlungsausschuss angerufen, um einen Kompromiss für den ursprünglichen | |
| Entwurf zu finden. | |
| Mit dem Regelwerk soll verspätet eine Richtlinie der Europäischen Union | |
| umgesetzt werden. Das hätte eigentlich schon bis zum 17. Dezember 2021 | |
| erfolgen müssen. | |
| 10 May 2023 | |
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