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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Im pfingstlichen Jewühl
> Devise diese Woche ist die gute Nachbarschaft. Mit Musik, Tanz und
> weiteren Schauwerten kann man sie vor allem beim Karneval der Kulturen am
> Pfingstwochenende feiern.
Bild: So viel Jewühl! 2018 beim Karneval der Kulturen
Man muss seine Nachbarn nicht kennen. Kurzes Zunicken im Treppenaufgang ist
doch bereits Aufmerksamkeit genug. Auch wenn es natürlich netter ist, wenn
man die Person vielleicht sogar beim Namen nennt, bei der man immer seine
Pakete abholt im Haus. Nachbarn: sind auch die Menschen, die treusorgend
für einen Pakete deponieren.
Und diesen Menschen ist auch ein Gedenktag gegönnt. Am Freitag wird der
Europäische Tag der Nachbarschaft gefeiert, und in Berlin – ist ja doch
größer – macht man das gleich mit einer Woche der Nachbarschaft, vom Montag
bis Freitag mit Festen und Veranstaltungen in den Kiezen. Wann und wo,
findet sich auf [1][das-fest-der-nachbarn.de].
Und dass in Berlin die Nachbarschaft eigentlich immer gleich eine weltweite
Angelegenheit ist, ist besonders bei einer Veranstaltung zu sehen, die fast
so traditionell pfingstlich ist wie der Bolle aus dem Berliner Liedgut.
Wobei statt Pankow hier Kreuzberg das Ziel ist, wo man sich dann bestimmt
janz plötzlich im Jewühl verlieren kann. Und köstlich amüsieren. Endlich
wieder. Weil ja drei Jahre Pause war mit dem [2][Karneval der Kulturen]
(falls man es vergessen haben sollte: da war mal Corona). Dieses Jahr aber
wird am Pfingstwochenende wieder gefeiert bei dem Straßenfest, vier Tage
lang ab Freitag. Mit dem Straßenumzug am Sonntag als Höhepunkt, bei dem
sich die internationale Berliner Nachbarschaft mit Musik, Tanz und
sonstigen Schauwerten präsentiert. Kann man – sozusagen mit dem kurzen
Nicken im Treppenaufgang – als Ballermann à la Berlin betrachten. Oder eben
auch als „offensichtlich die größte Manifestation eines gegenwärtigen
Deutschlands. Der Beweis, dass es geht. Dass Hunderttausende sich daran
erfreuen können, dass der Nächste rechts oder links, vorne oder hinten, auf
der anderen Straßenseite oder im Arm anders ist, fremd – und genau deswegen
ein Gewinn. [3][So stand das in der taz] nach einer der letzten Ausgaben
des Karnevals der Kulturen.
Aber es ist ja nichts alternativlos. Wer sich also gleichfalls quer durch
die Welt hören will und trotzdem nicht nach Kreuzberg, der kann die bunte
Vielfalt Berlins ab Freitag halt in Charlottenburg beim [4][Street Music
Festival] am Breitscheidplatz erleben. Musik im Freien auf drei Bühnen bis
31. Mai. Der Eintritt ist auch hier frei.
Bei Pfingsten geht es übrigens um den Heiligen Geist, eine einigermaßen
komplexe theologische Angelegenheit. Als „Geburtstag der Kirche“ wird
Pfingsten von der Kirche gern gesehen. Und wie es da drinnen ausschaut,
lässt sich am Pfingstsonntag bei der [5][Nacht der offenen Kirchen]
begucken.
Eine sollte sich doch auch gleich in ihrer Nachbarschaft finden lassen.
22 May 2023
## LINKS
[1] https://das-fest-der-nachbarn.de/
[2] https://www.karneval.berlin/
[3] /Kommentar-Karneval-der-Kulturen/!5507247
[4] https://www.berlin.de/events/6703426-2229501-street-music-festival.html
[5] https://www.offenekirchen-bb.de/
## AUTOREN
Thomas Mauch
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