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# taz.de -- Karneval der Kulturen: Zumindest mal ein Tänzchen
> Mit dem großen Umzug wurde es beim Karneval der Kulturen auch dieses Jahr
> nichts. Gefeiert wurde an Pfingsten dennoch.
Bild: Verlässlich farbenfroh: Auf dem Karneval der Kulturen am Pfingstsonntag …
Berlin taz | Mit wirbelnden Haaren und bunten Röcken haben Mitglieder der
Berlin Indiawaale, einer Gruppe für die Vertretung indischer Kultur in
Berlin, am Pfingstsonntag in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg getanzt.
Ein Gewimmel aus Berliner*innen und Tourist*innen hat das gute
Wetter in vollen Zügen ausgenutzt und ist durch die Höfe geströmt, vorbei
an Streetfood-Vans und anderen Angeboten.
Der Karneval der Kulturen (KdK) hat wieder Funken regnen lassen – dieses
Jahr allerdings in einem weit kleineren Umfang und eben nicht wie sonst in
Kreuzberg. Der sonst riesige Straßenumzug samt dem großen Straßenfest wurde
nun [1][schon das dritte Jahr aufgrund der Pandemie abgesagt], doch für
seine vielen Fans gibt es dieses Jahr trotzdem ein Programm durch kleinere
Feste wie die Veranstaltung in der Kulturbrauerei.
Mehrere Gruppen, die den soziokulturellen Austausch zwischen
Berliner*innen und ihren vielfältigen Kulturen ermöglichen wollen,
haben dort auf den zwei Bühnen getanzt und gesungen. Mit dabei waren mit
unter anderem Ginga Brasil, Canoafolk und Grasslander Ngote Gruppen, die
auch sonst fester Bestandtteil des Karneval-Umzugs sind.
Seit mehr als 20 Jahren ist der Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende
fester Bestandtteil des multikulturellen Berlins. Bereits beim ersten Umzug
1996 kamen 50.000 Zuschauer, zu Pfingsten 2000 wurde die Millionengrenze
bei dieser Veranstaltung, die die kulturelle, künstlerische und soziale
Vielfalt Berlins feiern will, überschritten.
Ob diese Karnevaltradition nach drei Jahren Auszeit in den alten Formen
wiederbelebt wird, muss sich allerdings zeigen. Denn auch ohne Corona
steckte der Karneval – vor allem seine Organisation – [2][seit einiger Zeit
in einer Krise], nicht zuletzt wegen der unsicheren Finanzierungssituation
durch das Land.
## Eine neue Karnevals-Leitung
Als Zeichen des Neuanfangs hat die langjährige Leiterin des Karnevalbüros,
Nadja Mau, ihren Posten geräumt. Geraldine Hepp, und Aissatou Binger haben
gemeinsam die Leitung des KdK-Büros übernommen. Hepp hat die letzten zehn
Jahre in Kenia, Brasilien, Indien und den USA gelebt und gearbeitet, ist
Mitgründerin mehrerer Kulturprojekte. Binger, gebürtige Berlinerin, hat als
Kuratorin und Beiratsmitglied schon länger mit dem Karneval der Kulturen
zusammengearbeitet.
Mit dem neuen Leitungsteam hofft der Karneval, zwischen Juni und September
einen erfolgreichen Konzeptdialog zu eröffnen. Beiratsmitglieder,
Akteur*innen, Anwohner*innen, Besucher*innen und die Berliner
Öffentlichkeit sind eingeladen, in verschiedensten Formaten dazu
beizutragen, den Karneval neu auf die Füße zu stellen. Themen wie
Nachhaltigkeit, Sicherheit und Anpassung an die Pandemie werden
Schwerpunkte sein sowie die Entwicklung des Karnevals als antirassistische
Bewegung.
Mit frischem Schwung will dann der Karneval 2023 wieder in vollem Ausmaß
neu starten.
6 Jun 2022
## LINKS
[1] /Karneval-der-Kulturen-faellt-komplett-aus/!5785486
[2] /Streit-um-Werkstatt-der-Kulturen/!5602315
## AUTOREN
Antonia White
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