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# taz.de -- Studie zum Einkaufsverhalten: Dezentral ist Trend
> Die Pandemie hat das Konsumverhalten in Deutschland bleibend verändert,
> so eine Studie. Dabei ist nicht nur der Online-Handel Gewinner.
Bild: Auf der Düsseldorfer Königsallee
Berlin taz | Der Konsum in den Innenstädten nimmt ab und verlagert sich in
die Wohngebiete jenseits der Innenstadt und in die Vororte. Das ist das
[1][Ergebnis einer Studie] des auf Wirtschaftsforschung spezialisierten ifo
Instituts.
Die Wissenschaftler:innen haben dafür das aktuelle Konsumverhalten für
Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden ausgewertet und mit dem vor
der Pandemie verglichen. Demnach sind die Umsätze von Läden in
Innenstadtlagen um 5 Prozent gesunken. In dezentralen Lagen nahmen die
Umsätze derweil um bis zu 30 Prozent zu.
Die Studie sieht zwei Entwicklungen als Ursache. Erstens: eine Zunahme des
Online-Shoppings, das den Innenstädten Konkurrenz macht. Allerdings gewinne
der [2][Online-Handel] aktuell nicht weiter an Marktanteilen. Im Gegenteil
habe der stationäre Einzelhandel im vergangenen Jahr sogar leicht gegenüber
dem Online-Handel zurückgewonnen. So habe der Anteil der Online-Umsätze an
privaten Konsumausgaben im vergangenen Sommer bei 21,2 Prozent gelegen. Das
entspreche einem Rückgang von mehr als 2 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr
davor.
## Innenstädte haben Mühe an der neuen Normalität
Die zweite Entwicklung: Das sich verstetigende Arbeiten im Homeoffice, das
zu einem wohnortnahem und damit dezentralerem Konsum führe. „Wir gehen
davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird“, sagt
Carla Krolage, Koautorin der Studie. Die Verschiebung des Konsums sei vor
allem an Wochentagen deutlich. „Die Kombination aus dauerhaft mehr
Homeoffice, mehr Online-Shopping und den kleinräumigen Konsumveränderungen
stellen Innenstädte umso mehr vor die [3][Herausforderung], ihre Konzepte
an die neue Normalität anzupassen und ihre Attraktivität zu steigern“,
bilanziert Oliver Falck vom ifo Institut.
Die Studie bestätigt einen Trend, mit dem sich Städte zunehmend
konfrontiert sehen. [4][So schätzte aktuell etwa der Handelsverband
Deutschland im April], dass die Zahl der Ladengeschäfte im laufenden Jahr
um 9.000 abnehmen wird. Das wäre ein geringerer Rückgang als während der
Pandemie, wo die jährlichen Schließungen teilweise im fünfstelligen Bereich
lagen.
8 May 2023
## LINKS
[1] https://www.ifo.de/DocDL/sd-2022-10-alipour-etal-corona-innenstaedte.pdf
[2] /Klimaexperte-ueber-Vertriebswege/!5739936
[3] /Urbanistikforscherin-ueber-Innenstaedte/!5913762
[4] /Prognose-zur-Zahl-der-Ladenschliessungen/!5927396
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Einkaufen
Einzelhandel
Stadtentwicklung
Konsumverhalten
Konsum
Studie
Städte
Kaufhaus
wochentaz
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