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# taz.de -- Aktivist:innen sprechen mit Wissing: Zwei Welten treffen sich
> Die Letzte Generation trifft den Verkehrsminister zum Gespräch. Schon
> zuvor ist der FDP-Politiker auf Distanz gegangen.
Bild: Klimaaktivistin Lea Bonasera zu Besuch im Verkehrsministerium
Berlin taz | Antiaggressionstrainings für [1][Autofahrer:innen] waren
keine Forderung der Vertreter:innen der Letzten Generation an den
Verkehrsminister, sagte Klimaaktivistin Aimée van Balen der taz. Die Gruppe
traf sich am Dienstag mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu
einem Gespräch.
Als „menschlich respektvoll und äußerst ergiebig“ beschrieb die
[2][Aktivistin Lea Bonasera] das Treffen. Der Dialog war ursprünglich für
eine Stunde angesetzt, dauerte dann aber fast zwei Stunden. Die
Gesprächsteilnehmer:innen einigten sich zunächst auf ein gemeinsames
Verständnis der Klimakrise, bevor sie die notwendigen Maßnahmen
diskutierten. Die Delegation der Letzten Generation habe insbesondere
angesprochen, dass eine reine Antriebswende vom Verbrenner- zum E-Auto
nicht ausreiche, sondern „wir eine echte Verkehrswende brauchen“, erklärte
die Aktivistin im Anschluss an das Gespräch.
Bei der Begegnung trafen zwei Welten aufeinander: auf der einen Seite die
Aktivist:innen, die etwa einen Gesellschaftsrat für die Klimapolitik
fordern und dafür seit letzter Woche den Verkehr in der Hauptstadt
lahmlegen. Auf der anderen der Verkehrsminister, der jegliches Tempolimit
auf der Autobahn beharrlich ablehnt und den Autobahnbau vorantreibt.
Vor dem Gespräch hatte sich Wissing von den Aktivist:innen
[3][distanziert]. Es wundere ihn, „dass die Letzte Generation so wenig
sinnvolle Vorschläge macht für Klimaschutz und gleichzeitig so radikal
vorgeht“, sagte er dem Deutschlandfunk. Zu den Forderungen der Gruppe sagte
Wissing: Die „Vorschläge sind einfach schlechter als die, die die
Bundesregierung umsetzt“.
## Verkehr sprengt CO2-Budget
Aus Sicht von Klimaaktivist:innen ist die Klimapolitik der
Bundesregierung alles andere als ambitioniert, vor allem im Verkehrssektor.
Wissings Ministerium hat es bislang versäumt, das fällige Sofortprogramm
zur Reduktion der Emissionen im Verkehr vorzulegen. Zuletzt hatte die
Deutsche Umwelthilfe eine Studie veröffentlicht, die dem Verkehrssektor
[4][prognostiziert], das CO2-Budget bis 2030 krachend zu sprengen. Bis
Mitte Mai will der Minister endlich sein Klimasofortprogramm vorlegen. Mit
der Letzten Generation soll danach wieder ein Gespräch stattfinden, um über
die Maßnahmen im Verkehrssektor zu sprechen, erklärte Lea Bonasera. Die
Aktivist:innen hoffen nun, auch Bundeskanzler Olaf Scholz zum Gespräch
treffen zu können.
Konkret fordert die Letzte Generation ein Tempolimit von 100 km/h und ein
dauerhaftes 9-Euro-Ticket als Sofortmaßnahmen. Am eingeführten
Deutschland-Ticket kritisiert sie, dass es mit 49 Euro zu teuer sei und
daher nicht ausreichend Menschen zugutekomme. Um die langfristigen
Klimaziele zu erreichen, fordert die Gruppe einen Gesellschaftsrat. In
diesem sollen zufällig geloste Vertreter:innen erarbeiten, wie
Deutschland die Nutzung fossiler Rohstoffe bis 2030 beendet.
2 May 2023
## LINKS
[1] /Reaktionen-auf-Letzte-Generation/!5928937
[2] /Hungerstreik-vor-dem-Reichstag/!5802847
[3] /Die-Letzte-Generation-und-Volker-Wissing/!5931442
[4] /Studien-zu-Lausitz-und-Verkehr/!5927715
## AUTOREN
Jannik Grimmbacher
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