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# taz.de -- Reformbewegung der katholischen Kirche: Synodaler Ausschuss startet
> Im November soll es mit dem Reformprozess der katholischen Kirche
> weitergehen. Nicht alle deutschen Bischöfe wollen daran teilnehmen.
Bild: Will nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen: Kardinal Woelki
Berlin taz | Der Reformprozess in der katholischen Kirche soll weitergehen.
Jetzt gibt es dafür auch ein Datum. Am 10. und 11. November soll sich in
Essen der Synodale Ausschuss konstituieren. Das teilte die Deutsche
Bischofskonferenz am Dienstag mit.
In der fünften und letzten Synodalversammlung waren für den Ausschuss 20
weitere Mitglieder für den Ausschuss gewählt worden. Mit den 27 deutschen
Diözesanbischöfen und den 27 Delegierten vom Zentralkomitee der deutschen
Katholiken (ZdK) besteht der Ausschuss insgesamt aus 75 Mitgliedern.
In dem Handlungstext „Synodalität nachhaltig stärken“ hatte die
Synodalversammlung verabschiedet, dass der Ausschuss bis „spätestens zum
März 2026“ den Synodalen Rat vorbereiten soll.
Dieses geplante dauerhafte Reformgremium wird von einigen deutschen
Bischöfen und auch von Papst Franziskus kritisch gesehen. Er sagte, dass
Deutschland bereits „eine sehr gute evangelische Kirche“ habe. „Wir
brauchen nicht zwei davon.“ Aktuell ist daher der Stand, dass der Vatikan
den Synodalen Rat als permanentes Leitungsgremium von Bischöfen und
Lai*innen nicht akzeptieren will. In Deutschland [1][haben bereits fünf
Bischöf]e, darunter der [2][Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki] sowie der
Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer angekündigt, nicht am Synodalen
Ausschuss teilnehmen zu wollen.
## Rat soll Realität der katholischen Kirche abbilden
Junge Synodale bemängelten im Vorfeld des Synodalen Ausschusses bereits,
dass eine der verabschiedeten Grundsätze nicht eingehalten wurde: „Der
Synodale Rat wird entsprechend der Proportionen der Synodalversammlung in
transparenten Verfahren und Wahlen geschlechter- und generationengerecht
zusammengesetzt, wobei eine arbeitsfähige Größe zu gewährleisten ist“, hi…
es im Handlungstext. Die Mitgliederliste zeigt: von 74 Mitgliedern sind nur
23 Teilnehmer*innen nicht-männlich.
Gregor Podschun, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) will sich deshalb dafür einsetzen, dass dann wenigstens die
Besetzung des Synodalen Rats „die Realität in der katholischen Kirche
abbildet“. Das bedeutet für ihn: „Mindestens 30 Prozent unter 30 Jahren
sowie mindestens 50 Prozent nicht-männliche Mitglieder“, so Podschun
gegenüber der taz.
Er möchte sich dafür engagieren, dass die Beschlüsse, die in der
Synodalversammlung nicht getroffen wurden, im Synodalen Ausschuss
bearbeitet werden und sich insbesondere für die Rechte von Betroffenen
sexualisierter Gewalt, trans Personen, sowie homosexuelle Paare stark
machen. „[3][Die Machtstrukturen der katholischen Kirche] müssen
durchbrochen werden. Es braucht dringend Reformen – sowohl vor Ort als auch
auf weltkirchlicher Ebene“, so Podschun.
Bei der Synodalversammlung sprachen Bischöfe und Lai*innen dreieinhalb
Jahre über Themen, die die Kirche aktuell bewegen. Ausgangspunkt war die
[4][Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs] und die Machtstrukturen in der
katholischen Kirche. Angegangen werden sollte unter anderem auch die
strukturelle Diskriminierung von Frauen und [5][gleichgeschlechtlichen
Paaren.]
4 Apr 2023
## LINKS
[1] /Ruecktritt-von-Bischof-Bode/!5921973
[2] /Missbrauchsvorwuerfe-im-Bistum-Koeln/!5894273
[3] /Mitglied-ueber-Synodalversammlung/!5921251
[4] /Studie-zu-Missbrauch-im-Bistum-Essen/!5915325
[5] /Katholikinnen-Treffen-in-Frankfurt/!5921082
## AUTOREN
Linda Gerner
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