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# taz.de -- Friedensdemos am Wochenende: Rechtsaußen bleibt draußen
> Am Wochenende finden zahlreiche Demos gegen den Ukrainekrieg statt. Bei
> manchen mischen Rechte mit. Doch viele Veranstalter grenzen sich klar ab.
Bild: Mahnwache vor der russischen Botschaft in Berlin
Berlin taz | Rund um den Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine
finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlicher Couleur
statt. Alleine [1][mehr als 100 Demonstrationen, Kundgebungen oder
Mahnwachen] aus dem Spektrum der traditionellen Friedensbewegung
verzeichnet das Bonner Netzwerk Friedenskooperative. Hinzukommen noch
pro-ukrainische Demonstrationen sowie offizielle Gedenkveranstaltungen.
Einen besonderen Blick verdient dabei ein Bündnis aus 18 Friedens-, Umwelt-
und antifaschistischen Gruppen, die unter dem Motto [2][„Stoppt das Töten
in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“] Friedensaktionen
in mehr als 20 Städten plant, unter anderem in Bonn, Bochum, Freiburg,
Kassel, Köln, Stuttgart und Ulm.
Den Auftakt macht am Donnerstagabend eine Kundgebung in Berlin vor dem
Brandenburger Tor. In Hamburg startet die Demonstration am Freitag um 15
Uhr vor dem Generalkonsulat der Russischen Föderation, die Demoroute in
Frankfurt am Main führt an den ukrainischen und russischen Konsulaten
vorbei.
Zu dem Bündnis gehören unter anderem die Deutsche Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK), Pax Christi, Attac und die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten (VVN/BdA). Im Gegensatz zum Schwarzer-Wagenknecht-Manifest
verurteilen sie in ihrem Aufruf ohne Wenn und Aber den russischen
Angriffskrieg und erkennen das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung an.
## Auch Querdenker-Gruppen unerwünscht
So werden nicht nur einfach Friedensverhandlungen gefordert, sondern auch
der „Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine“. An seiner Abgrenzu…
gegen rechts lässt das Bündnis ebenfalls keinen Zweifel: „Für Menschen und
Gruppen aus dem nationalistischen und antidemokratischen Spektrum ist auf
unseren Aktionen kein Platz.“ Das gelte auch für die
verschwörungs-mythenbehaftete „Querdenken“-Szene.
Nicht auf Verhandlungen, sondern einen militärischen Sieg der Ukraine
setzen hingegen Vitsche, eine Vereinigung junger Ukrainer:innen, und das
Zentrum für Liberale Moderne. Unter dem Motto „Full-Scale Freedom“
organisieren sie [3][die zentrale pro-ukrainische Demonstration, die am
Freitagnachmittag] in Berlin von der Karl-Marx-Allee zum Brandenburger Tor
ziehen soll.
Darüberhinaus wird es am Jahrestag der russischen Invasion noch zahlreiche
mehr oder weniger offizielle Gedenkveranstaltungen geben. So rufen in
Bremen SPD, Grüne, Linkspartei, FDP und CDU gemeinsam mit dem DGB und dem
Verein „Herz für die Ukraine“ zu einer gemeinsamen Kundgebung auf dem
Bremer Marktplatz auf.
In Leipzig veranstaltet die Stadt einen Gedenkakt auf dem Rathausvorplatz.
In etlichen weiteren Städten sind vergleichbare Veranstaltungen geplant.
Und im Berliner Schloss Bellevue werden die Spitzen des deutschen Staates
am 24. Februar an den Angriff Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr
erinnern.
23 Feb 2023
## LINKS
[1] https://www.friedenskooperative.de/ein-jahr-ukraine-krieg
[2] https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/
[3] https://vitsche.org/full-scale-freedom-demonstration/
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
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