Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Urteil zu VW-Abgasskandal: Dieselstinker verboten
> Die Entscheidung gegen Thermofenster ist lange überfällig.
> Gesundheitsschädliche Abgase müssen auch bei geringen Temperaturen
> gefiltert werden.
Bild: Autoverkehr im winterlichen Ruhrgebiet
Einer der größten Skandale der deutschen Autogeschichte könnte mit dem
Urteil des Landgerichts in Schleswig ein Ende finden. Millionen von Autos
fuhren bekanntlich über Jahre hinweg mit dreckigen Dieselmotoren auf den
Straßen und bliesen deutlich mehr an giftigen Stickstoffoxiden in die Luft,
als zugelassen war.
Dass das Problem aber nicht mit einem Software-Update gelöst werden kann,
das VW auf die betroffenen Autos aufspielte, hat n[1][un ein Gericht
bestätigt] und damit gegen das Kraftfahrt-Bundesamt entschieden, das die
Autos damit für den Straßenverkehr zugelassen hat. Und das ist richtig so.
Denn nicht genug, dass Autohersteller hierzulande bis zum Auffliegen des
Dieselskandals vor sieben Jahren [2][offen betrügerisch gehandelt] haben.
Dass weiterhin [3][sogenannte Thermofenster] in die Fahrzeuge eingebaut
werden, die gesundheitsschädliche Abgase bei bestimmten Temperaturen – wenn
überhaupt – nur unzureichend herausfiltern, ist nicht mehr als ein fauler
Kompromiss. Es sollte ein bisschen nachgebessert werden, aber eben nicht so
richtig. Sollte das Urteil unangetastet bleiben, kann das für die
Autohersteller zwar teuer werden. Schließlich ist von mehreren Millionen
Fahrzeugen die Rede.
Doch nach einem Skandal von diesem Ausmaß, der nicht nur VW, sondern eine
Reihe weiterer Autokonzerne betrifft, ist eine gründliche Aufarbeitung
geboten. Ein Blick in andere Länder zeigt, wie das geht. In den USA etwa
sind die Autohersteller seit dem Auffliegen des Betrugs längst dazu
verpflichtet, die betroffenen Dieselfahrzeuge so nachzurüsten, dass sie
auch die gängigen Vorschriften vollumfänglich einhalten.
Dass das Kraftfahrt-Bundesamt die Dieselfahrzeuge hierzulande mit einem
unzureichenden Software-Update wieder für den Straßenverkehr genehmigt hat,
dürfte in einem letzten Schritt auch den Autoherstellern schaden. Denn das
durch den Skandal eingebüßte Vertrauen kann so sicher nicht
wiederhergestellt werden. Zwar wurde etwas geändert, aber nicht genug.
22 Feb 2023
## LINKS
[1] /Urteil-im-VW-Dieselskandal/!5914220
[2] /Umwelthilfe-kritisiert-Autokonzerne/!5766481
[3] /Urteil-des-EuGH/!5864485
## AUTOREN
Nikola Endlich
## TAGS
BMW
Dieselskandal
Umweltverschmutzung
Dieselskandal
Dieselskandal
BMW
Dieselskandal
## ARTIKEL ZUM THEMA
Urteil im Dieselskandal: EuGH erleichtert Dieselklagen
Autobauer könnten auch haften, wenn sie ohne Betrugsabsicht fahrlässig
gehandelt hätten, urteilt der EuGH. Dies könnte die Rechtssprechung
verändern.
EuGH-Generalanwalt zu Abgasskandal: „Thermofenster“ wohl unzulässig
Der EuGH-Generalanwalt hält temperaturbedingte Einschränkungen der
Abgasreinigung von Autos für illegal. Das Gericht dürfte ihm folgen.
EU-Kommission rügt Autokonzerne: Millionenstrafe für VW und BMW
Erstmals hat die EU-Kommission ein rein technisches Kartell bestraft.
Gemeinsame Absprachen über Tankgrößen kosten die Autokonzerne nun 875
Millionen Euro.
EuGH-Urteil gegen Deutschland: „Systematische“ Luftverschmutzung
Jahrelang wurden in diversen deutschen Städten anhaltend die Luftgrenzwerte
überschritten. Der EuGH sieht darin einen Verstoß gegen EU-Recht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.