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# taz.de -- Kritik an Schlesingers Ehemann: Lukratives Goodie für Spörl
> Der Ehemann von Ex-RBB-Intendantin Schlesinger bekommt viel Geld für ein
> Jubiläumsbuch über die Messe Berlin. Die „Welt“ ist erzürnt, unser Aut…
> freut sich auf die Verfilmung.
Bild: Patricia Schlesinger mit Ehemann Gerhard Spörl auf den UFA-Filmnächten …
Gibt es eigentlich noch Dinge, die sich im Internet nicht finden lassen?
Kaum zu glauben, aber ja! Wer sich in diesen Tagen für das berühmte
Coffee-Table-Book „Messe Berlin – 200 Jahre Gastgeber von Welt“
interessiert, findet im Netz schlicht nichts. Dabei ist der Wälzer zum
Geburtstag angeblich tatsächlich erschienen.
Bei Amazon bestellen lässt er sich aber nicht. In der Buchhandlung unseres
Vertrauens ist er ebenfalls nicht vorrätig, voll analoge Fehlanzeige. Und
auch der Messe Berlin selbst scheint er nicht mehr so dolle am Herzen zu
liegen. Es gibt jedenfalls keine Pressemeldung oder wenigstens einen
Hinweis auf den liebevoll gestalteten Internetseiten zum Jubiläum.
Die „Gastgeber von Welt“ würdigt bislang nur ein einziger Artikel, [1][der
sich über die Kosten des Buches aufregt]. Und der steht ironischerweise in
der Welt, also der von Springer. Das ist schade, aber auch irgendwie
verständlich. Denn schließlich ist das Buch von Gerhard Spörl. Also vom
Ehemann der einstigen RBB-Intendantin [2][Patricia Schlesinger].
Die ist bekanntermaßen genauso wenig mehr im Amt wie Messechef Martin
Ecknig, dem das Stühlchen im November vor die Tür gestellt wurde. Spörl
hatte für ein sattes Salär (Tagessatz 2.000 Euro) Ecknig beraten, weil der
Anfang 2021 angeblich medial eher unbedarft und in Berlin unvernetzt den
Job übernommen hatte und Nachhilfe brauchte.
## Spörl in der Rolle des mittelmäßigen Medienberaters
Das Messebuch kam noch als Goodie auf den mit insgesamt knapp 140.000 Euro
dotierten Auftrag drauf. Eingefädelt hatte das Ganze [3][Wolf-Dieter Wolf],
der auch längst weg vom Fenster ist, weshalb sein Name sowohl bei der Messe
Berlin wie beim RBB nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht genannt werden
darf.
Schließlich war der umtriebige Herr Wolf bei der Messe erster Mann im
Aufsichtsrat und beim RBB Vorsitzender des Verwaltungsrats. Wo er es weder
formal noch formell mit den Regularien allzu ernst genommen hat. Bei den
Ermittlungen gegen ihn, Schlesinger und Spörl liefern sich gerade die
Generalstaatsanwaltschaft Berlin und die vom RBB beauftragte Kanzlei Lutz
Abel ein kostspieliges Wettrennen.
Die Welt rechnet nun vor, dass Spörl für die „Gesamtkonzeption“ 54.000 Eu…
und weitere 11.500 Euro für „redaktionelle Tätigkeiten“ bekam. Für ein
351-Seiten-Buch mit einer Auflage von gerade einmal 2.500 Exemplaren sei
das „schamlos viel“, zitiert das Blatt ungenannte Ghostwriter. Was vermuten
lässt, dass eine Verfilmung des Messe-Stoffes durch den RBB längst
beschlossene Sache sei. Mit Gerhard Spörl in der Rolle des mittelmäßigen
Medienberaters.
„So werden Legenden geschaffen“, amüsiert sich die Mitbewohnerin. „Alle
reden drüber und spinnen mit eigenen Ideen die Geschichte weiter.“
3 Feb 2023
## LINKS
[1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article243442051/RBB-Affaere-Kritik…
[2] /Patricia-Schlesinger/!t5293719
[3] /Rueckzug-von-der-Ifa/!5902876
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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