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# taz.de -- Thailand legalisiert Cannabis: Auf eine Bong in Bangkok
> Als erstes asiatisches Land hat Thailand Cannabis legalisiert. Seitdem
> boomt der private Konsum – allerdings bislang vor allem unter Reicheren.
Bild: Gras im Glas: Ein riechender Kunde in Bangkok
Bangkok taz | Wollen wir erst mal einen Joint rauchen?“, fragt Chartchawan
Munsutrolesleul beim Besuch seines Geschäftes. Der 43-jährige
Grafikdesigner und gebürtige Bangkoker betreibt seit drei Monaten im
westlichen Vorort Bang Khae den Cannabisladen „Nice to weed you“. Das hell
in Weiß und Grün gehaltene Geschäft sieht auf den ersten Blick aus wie ein
Handyshop, wären da nicht die symbolischen Cannabisblätter an den Wänden
und die Wasserpfeifen in den Regalen.
Der bärtige Inhaber Chartchawan bedient mit seinen zotteligen langen Haaren
und seinen Tattoos eher das Klischee eines Kiffers als eines asiatischen
Geschäftsmannes. Aber er ist hellwach, immer wieder blitzen seine Augen
auf. Lebensfreude strahlt Chartchawan aus und Güte, und er scheint genau zu
wissen, was er macht. „Bisher habe ich hier drei Kilo Cannabis verkauft“,
sagt er. „Der Laden läuft.“
Auf seinem Verkaufstresen stehen Tablets, sie informieren farblich markiert
über die hier gehandelten 32 Cannabissorten. Alles in Rot ist geeignet für
morgens, Grün steht für Zeit zum Chillen und die blauunterlegten Texte für
passendes Cannabis zur Nacht. Neben Namen wie übersetzt „Lachender Buddha“,
„Ananas-Express“, „Shivas Seele“, „Ingwerbrot-Keks“, „Julius Caes…
„Gelee-Atem“ oder „Charlottes Engel“ prangen die jeweiligen Werte der
psychoaktiven Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) sowie der entsprechende
Preis pro Gramm Cannabis. In Thailand wird Cannabis Ganja genannt.
## Von schläfriger bis entspannender Wirkung
Die THC-Angaben reichen vom unspezifischen „sehr hoch“ über „25–30 Pro…
bis zu den niedrigsten „15 Prozent“. Ein Gramm kostet zwischen 390 und 790
Baht, umgerechnet sind das bis zu 22 Euro. Ab 3,5 Gramm gibt es im Laden
von Chartchawan Rabatt. Er präsentiert die getrockneten Blüten der
weiblichen Cannabispflanze mit dem typischen Geruch in braunen
Schraubgläsern nach Sorten getrennt und in einsehbaren Schubladen. Daneben
informieren Produktschilder über die Wirkung: von „macht schläfrig“ über
„prickelnd“ bis „entspannend“.
Als Grafikdesigner hat Chartchawan die Schilder mit eigenen Comicfiguren
verziert. Damit will er ausdrücken, dass aus seiner Sicht Cannabis harmlos
ist, „die lang verbreitete Darstellung als gefährlich trifft nicht zu“. Er
selbst kiffe schon lange – und habe auch schon vor der Legalisierung durch
die thailändische Regierung im vergangenen Juni Cannabis angebaut. „Jetzt
bin ich froh, dass es erlaubt ist,“ sagt er. Sein Laden ist staatlich
lizenziert, er selbst hat inzwischen legal rund 100 Cannabispflanzen, die
er dreimal jährlich erntet. „Die Pflege ist aber viel Arbeit“, meint der
43-Jährige. Samen dafür kommen bei ihm aus den USA und aus Thailand.
In seinem Computer hat Chartchawan mittlerweile rund 300 Stammkunden, die
zum Geburtstag auch schon mal einen Cannabistee als kleine Aufmerksamkeit
bekommen. Auch liefert er direkt in einer Entfernung von bis zu fünf
Kilometern. Im Unterschied zu Bangkoks Touristenvierteln mit inzwischen
vielen Cannabisgeschäften, entsprechenden Straßenhändlern und überwiegend
ausländischer Kundschaft gibt es im Außenbezirk Bang Khae nur wenige
Marihuana-Läden. Der Standort sei aber gut, sagt Chartchawan. Auch bei ihm
kauften zu 80 Prozent Ausländer. Denn hier gebe es internationale Schulen –
von deren Lehrern „sind etliche meine Kunden“.
Das bestätigt sich wenig später, als Joe Taft* mit seiner thailändischen
Frau den Laden betritt. Der Mittfünfziger aus Florida unterrichtet seit
zehn Jahren Englisch in Bangkok. Er ist jetzt das dritte Mal hier und kauft
ein Gramm der Sorte „Zuckerrohr“. „Das Geschäft hat mir ein Kollege
empfohlen,“ sagt er. Der Laden sei wirklich gut. Im Netz, unter „Weed in
Thailand“, [1][[Link auf https://weed.in.th]] hat Chartchawans Laden denn
auch nur beste Bewertungen. „Die Liberalisierung von Cannabis ist ein
großer Fortschritt in Thailand“, meint Joe Taft. Seine Frau, die kiffe aber
nicht.
„Cannabis ist von der Regierung aus angeblich medizinischen Gründen
legalisiert worden“, schimpft Atawut Kongthep wenig später im Gespräch via
Zoom. „Aber dafür wird es kaum genutzt, wir sehen doch vor allem einen
massiven Anstieg des privaten Konsums.“ Der 39-jährige Politologe
koordiniert hauptamtlich das thailändische Jugendnetzwerk gegen Cannabis
(YNAC). „Ich sorge mich um die Jugend.“
Cannabis sei jetzt viel zu leicht zugänglich, kritisiert er. Teenager
könnten es nun online bestellen und so die geltende Altersgrenze von 20
Jahren umgehen. „Sollte es wirklich medizinischen Zwecken dienen, dann muss
die Empfehlung eines Arztes nötig sein und Cannabis nicht einfach frei
verkauft werden“, fordert Atawut. Auch gäbe es Fälle, wo Teenager in der
Schule mit Cannabis dealten, um an Geld zu kommen.
Das Netzwerk YNAC, das von einer eher konservativen Organisation zur
Vermittlung traditioneller Werte getragen wird, will Jugendlichen laut
Atawut Verantwortungsbewusstsein beibringen. Der Wissenschaftler sieht hier
großen Aufklärungsbedarf. YNAC warnt mittlerweile mit Veranstaltungen an
Schulen vor Cannabiskonsum. „Wir klären mit Ärzten über die langfristigen
gesundheitlichen Folgen auf und machen per Facebook und Tiktok
Gesang-Contests dazu, die warnen.“ Die Zielgruppe dafür seien junge
Menschen zwischen 10 und 20 Jahren.
Sorgen um die Jugend macht sich auch Cherry Sutin*. Dabei raucht die
37-jährige Bangkoker Produzentin für Werbefilme selbst gern Ganja. „Ich
kann dann viel besser schlafen,“ sagt sie. Sie kiffe aber auch zusammen mit
Freunden. Trotzdem vermisst sie seit der Legalisierung klare gesetzliche
Regelungen. „Für Jugendliche, die ohne jegliche Orientierung kiffen, kann
das zum Problem werden, zumal wenn, wie etwa bei Straßenkindern, die Eltern
fehlen“, meint sie. Schließlich „ist Gras ja doch ein Spiel mit
halluzinogenen Stoffen in deinem Kopf.“
Doch genau solche gesetzlichen Vorschriften blockieren Cannabisgegner im
thailändischen Parlament. Die Gegner reichen bis in die derzeitige
Regierungskoalition von mehrheitlich konservativen Parteien. Ihr Verhalten
hat bewirkt, dass es jetzt für den Verkauf und Konsum von Alkohol in
Thailand strengere und klarere Vorschriften gibt als für Cannabis.
Treibende Kraft der Legalisierung ist die Bhumjaithai-Partei des
Vizepremiers und Ministers für öffentliche Gesundheit, Anutin Charnvirakul.
Der Erbe eines Baukonzerns, der unter anderem effizient den Bau von
Bangkoks neuem Flughafen organisierte, sieht Cannabis als Chance auf Profit
für die Bauern in der Provinz Buri Ram, Anuntins politischer Hochburg im
Nordosten des Landes.
## Cannabis als wertvolles Agrarprodukt?
Für ihn ist Cannabis potenziell das, was Ökonomen ein „Cash Crop“ nennen,
wertvolles Agrarprodukt. Schon im Wahlkampf 2019 hatte Anuntins Partei für
die Freigabe von Cannabis geworben und trat dann der militärnahen
Regierungskoalition bei, die der Putschgeneral Prayut Chan-o-cha führt.
Bis in die 1970er Jahre war der Anbau von Cannabis in Thailand verbreitet
und für seine Qualität geschätzt. Dünne Joints kamen bis nach Deutschland,
dort nannte man sie „Thai-Sticks“. Doch dann setzten sich im Königreich
Thailand, das mit seinen Nachbarn Laos und Myanmar das „Goldene Dreieck“
bildet, strenge Verbote durch. In dieser unzugänglichen Bergregion wurde
Opium angebaut, doch ist mittlerweile längst Afghanistan der
Quasi-Monopolist für Opium und Heroin.
Unter Drogen konsumierenden Thais sind heute synthetisches Chrystal Meth
oder andere Amphetamine die populärsten harten Substanzen. Veranlasst vom
damaligen Premier Thaksin Shinawatra führten Thailands Sicherheitsbehörden
2003 landesweit einen „Krieg gegen die Drogen“. In ihm wurden nach
Schätzungen von Menschenrechtler*innen rund 3.000 Menschen getötet. Er
scheiterte letztlich, wie alle harten Prohibitionsfeldzüge.
## Freiheit für wegen Cannabis Inhaftierte
2020 setzte die Bhumjaithai-Partei zunächst die Zulassung von Cannabis für
medizinische Zwecke durch. Im letzten Juni dann strich Minister Anutin
Cannabis von der Liste verbotener Rauschmittel. [2][[Link auf
https://taz.de/Abkehr-von-repressiver-Drogenpolitik/!5860164&s/]] Seitdem
darf es nicht nur frei verkauft werden, sondern die Regierung entließ auch
rund 4.000 Personen aus den Gefängnissen. Sie hatten dort wegen Cannabis
eingesessen.
Vizepremier Anutin hatte bei Cannabis mit den großen ökonomischen Vorteilen
für Thailand geworben, dessen Wirtschaft die Coronakrise noch nicht
überwunden hat. Die Bauern hätten Chancen auf höhere Einkommen – die
Regierung ließ sogar eine Million Cannabissamen und -setzlinge verteilen.
Auch der Medizintourismus werde wegen der heilenden Wirkung von Cannabis
boomen, versprach Anutin. Studien zufolge könnte Thailands Cannabisgeschäft
denn auch bald mehrere 100 Millionen Euro Umsatz pro Jahr umfassen.
Anutins Partei setzte die Freigabe von Cannabis durch. Es fehlen aber
Vorschriften zur Umsetzung, das Ganze passiert in einer juristischen
Grauzone. Inzwischen boomt der Cannabisverkauf, vor allem in den
Touristengebieten. Täglich kommen neue Shops zu den bereits bestehenden
mehreren tausend hinzu. Weil das fehlende Gesetzespaket in dieser
Legislaturperiode kaum noch eine Chance hat und der Gegenwind weiter
zunimmt, gab Anutins Gesundheitsministerium zu Jahresbeginn eine Art
Verhaltenskatalog [3][[Link auf
https://coconuts.co/bangkok/news/here-are-the-very-puzzling-10-things-thail
and-wants-tourists-to-know-about-weed/]] heraus.
In der Öffentlichkeit darf demnach kein Cannabis geraucht werden, Im- und
Export sind verboten und für den Anbau braucht es eine Lizenz.
Konsument*innen müssen mindestens 20 Jahre alt sein, was Verkäufer
überprüfen sollen. Schwangere und Stillende dürfen nicht kiffen, unter
Drogeneinfluss darf nicht Auto oder Motorrad gefahren werden. Unklar sind
aber die Strafmaße und wie etwa die Polizei bei Verstößen überhaupt
verfahren soll – zum Beispiel wenn trotzdem in der Öffentlichkeit geraucht
wird.
Bei aller Freude über die Legalisierung hält Cherry Sutin das
Wohlstandsversprechen von Minister Anutin an die Bauern für Populismus: „Um
Ganja erfolgreich anzubauen, musst du stark investieren in Beleuchtung,
Bewässerung und Elektrizität“, meint sie. „Normales Sonnenlicht reicht da
nicht. Deshalb dürften reiche Produzenten noch reicher werden, Kleinbauern
aber kaum mithalten können.“
Das glaubt auch David Pfitzenmaier. Der 44-jährige Thai-Schwabe aus
Waiblingen, ein früherer Finanzberater, lebt als Geschäftsmann mit
doppelter Staatsangehörigkeit inzwischen seit zwölf Jahren in Thailand. Er
will jetzt in der Kneipenstraße Soi 11 im Touristenviertel an Bangkoks
Sukhumvit-Straße, von manchen nun auch „Sukhumweed“ genannt, seinen ersten
Cannabisladen aufmachen.
Pfitzenmaier importiert bereits Aktivkohlefilter und Zigarettenpapier einer
Firma aus dem brandenburgischen Großräschen. Dafür hat er Exklusivverträge
mit 156 Shops in thailändischen Touristenorten. „Ich habe vor drei Monaten
mit zwei Mitarbeitern angefangen, jetzt sind es schon acht“, sagt er. Die
Filter verhinderten, dass die Konsumenten beim Kiffen stark husten müssen.
„Cannabis rauchen hier bisher außer Touristen nur reiche Thais“, stellt
Pfitzenmaier fest. „Die Preise sind noch zu hoch, dürften aber mit der
nächsten Ernte sinken.“ Auch wenn manche thailändischen Geschäftsleute kein
Kifferimage ihres Landes wollten, „wittern viele doch das große Geschäft.
Für die Bauern ist es dagegen nur ein Zubrot“, glaubt er. Pfitzenmaier
erwartet, dass Franchising zunehmen wird, also erste Cannabisketten stark
an Marktmacht gewinnen und Bauern dann an sich binden würden. Er berichtet
von einer Kette, die vor drei Monaten 26 Filialen gehabt hätte, jetzt seien
es schon 42.
Pfitzenmaier zufolge interessieren sich die meisten Thais nicht für die
Aufhebung des Cannabisverbots. Da aber eben ein Fünftel der Landeseinnahmen
aus dem Tourismus kämen, werde Cannabis so zur „Cash-Cow“. Zwar seien auch
schon früher bei riesigen „Full-Moon“-Partys, etwa auf der Insel Koh
Phangan, Drogen konsumiert worden, vor allem Ecstasy. Aber jetzt könne eben
legal gekifft werden. „Wenn du zwei Wochen Urlaub hast und kiffst, ist das
hier ein Paradies“, sagt er.
## Kaufen für den privaten Rausch
Im Bangkoks Kneipenstraße Soi 11 ist das vermeintliche Paradies schon zu
sehen. Mit Beginn der Dunkelheit machen dort am Straßenrand Cannabisstände
auf. Viele bieten ihre Ware auch aus Verkaufswagen an und steigern so das
Angebot, das es bereits in den umliegenden, meist schick gestylten
Cannabisshops gibt. Manche nennen ihre Produkte „medizinisches Marihuana“,
doch gekauft wird hier für den privaten Rausch.
An einem kleinen Stand sagt ein Händler, der seinen Namen nicht nennen will
und sich selbst auch als Konsumenten bezeichnet, dass er bis vor drei
Monaten noch Street Food verkauft habe. Der Marihuana-Verkauf sei aber
lukrativer: „Früher habe ich an einem Abend 500 Baht (umgerechnet 14,40
Euro; Anm.d.Red.) verdient, jetzt ist es das Doppelte.“ Pro Stunde habe er
etwa zwei Kunden, sein abendlicher Umsatz liege nun bei rund 5.000 Baht.
Einer seiner Kunden ist Moussa aus dem Oman. Der 61-Jährige hat sich gerade
einen fertig gedrehten Joint für 160 Baht gekauft. Das Zeug ist stark,
Moussa muss husten. „Ich finde es gut, dass Cannabis hier jetzt legal ist,“
sagt er. Er handele in seiner Heimat schon länger mit Luxusautos, aber
angefangen habe er mal als Polizist: „Im Oman müsste ich für diesen Joint
mit drei Jahren Gefängnis rechnen.“
Für Phil Robertson, Asien-Vizedirektor von Human Rights Watch mit Sitz in
Bangkok, ist die Entkriminalisierung von Cannabis ein überfälliger und
großer menschenrechtlicher Fortschritt. „So viele Leben wurden in Thailand
ruiniert, weil junge Menschen wegen Kiffens für zwei, drei Jahre ins
Gefängnis kamen. Das machte doch keinen Sinn“, sagt er. Das Verbot von
Cannabis sei als Hebel für Schmiergelderpressung genutzt worden. „Junge
Leute wurden in eine Falle gelockt: Polizisten fuhren sie zum nächsten
Geldautomaten, ließen sie das Konto leerräumen und kassierten dann ab“,
berichtet Robertson.
## Kein Problem mit juristischer Grauzone
In der momentanen juristischen Grauzone rund um die Cannabislegalisierung
sieht er kein Problem. Jugendliche würden doch sowieso ausprobieren,
unabhängig von Vorschriften. „Hätte Minister Anutin mit der Freigabe
gewartet, bis sich die Regierungsfraktionen mal auf Vorschriften einigen,
wäre das mit der Legalisierung nie etwas geworden“, meint Robertson.
Seiner Meinung nach unterstützt eine Bevölkerungsmehrheit in Thailand eine
Liberalisierung. Hoffentlich würden bald auch Nachbarländer mitziehen.
Danach sieht es bisher aber nicht aus. In Malaysia und vor allem Singapur,
wo bei Besitz und Verkauf von Cannabis sogar die Todesstrafe möglich ist,
wird weiterhin auf Abschreckung durch harte Strafen gesetzt.
Singapurer*innen müssen bei ihrer Rückkehr nicht nur aufpassen, keine
Cannabisreste etwa aus Thailand im Gepäck zu haben. Ihnen drohen sogar bis
zu zehn Jahre Haft, weist man ihnen per Test nach, dass sie im Ausland
gekifft haben.
In Thailand wird Vizepremier und Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul
nach den für diesen Mai erwarteten Parlamentswahlen als Zünglein an der
Waage bei Koalitionsverhandlungen gesehen. Manche räumen ihm gar Chancen
ein, nächster Premierminister zu werden. Andere wiederum schließen dagegen
nicht aus, dass Thailands Cannabispolitik wieder restriktiver wird.
Cannabisgegner wie Atawut Kongthep vom YNAC wollen, dass die Regierung
wenigstens zur Situation von 2020 zurückkehrt und Cannabis wirklich nur zu
medizinischen Zwecken zugelassen wird.
Händler Chartchawan Munsutrolesleul kann sich hingegen überhaupt nicht
vorstellen, dass das Geschäft mit und der Anbau von Ganja eines Tages
wieder illegal sein sollen. Er denkt an Expansion, will bald ins
Franchise-Geschäft einsteigen. Ob er eine eigene Cannabiskette gründet oder
sich einer anderen anschließt, weiß Chartchawan noch nicht. „Momentan läuft
das Geschäft ja auch so gut.“
* Name auf Wunsch geändert
Mitarbeit: Panicha Imsomboon
10 Feb 2023
## LINKS
[1] https://weed.in.th
[2] /Abkehr-von-repressiver-Drogenpolitik/!5860164
[3] https://coconuts.co/bangkok/news/here-are-the-very-puzzling-10-things-thail…
## AUTOREN
Sven Hansen
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