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# taz.de -- Berliner Abgeordnetenwahl: Polit-Prominenz im Wahl-Check
> Der Wahl-O-Mat der Landeszentrale für politische Bildung ist online. Zum
> Auftakt testen die Spitzenkandidat*innen sich selbst.
Bild: Abgeguckt: Bettina Jarasch (Grüne) und Klaus Lederer (Linke) testen den …
BERLIN taz | 18 Tage sind es noch bis zur Wiederholungswahl zum Berliner
Abgeordnetenhaus am 12. Februar – höchste Zeit also, um Wähler*innen
eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben. Die Landeszentrale für
politische Bildung hat am Mittwoch [1][den sogenannten Wahl-O-Mat
vorgestellt].
Online können nun alle Berliner*innen überprüfen, wie zentrale
Wahlaussagen der Parteien mit ihren eigenen Positionen übereinstimmen.
Versammelt sind am Mittwoch in der Geschäftsstelle der Landeszentrale in
der Hardenbergstraße die Spitzenkandidat*innen der Parteien und
andere Berliner Politprominenz – etwa SPD-Landesparteichef Raed Saleh und
die Spitzendkandidatin der Grünen, Bettina Jarasch.
Der Wahl-O-Mat ist ein Onlinetool der Bundeszentrale für politische
Bildung, das dazu anregen soll, sich mit politischen Themen zu
beschäftigen. Es soll insbesondere jungen Nutzer*innen helfen, ihre
Meinungen und Wünsche mit denen der Parteien zu vergleichen.
## Wahlkampf unter Druck
Der Wahl-O-Mat zur Wiederholungswahl sei unter besonderen Bedingungen
entstanden, sagt Pamela Brandt, Referentin bei der Bundeszentrale. Weil der
Wahlkampf kürzer ausfiel als vor gewöhnlichen Abgeordnetenhauswahlen,
musste unter Hochdruck gearbeitet werden. Eine weitere Schwierigkeit war,
dass auch die Wahlprogramme der Parteien erst spät vorlagen.
An diesem Mittwochvormittag sollen die eingeladenen Politiker*innen
unter Beweis stellen, wie gut sie ihre eigenen Wahlprogramme kennen.
Stehtische sind mit Namensschildern und Laptops vor einer weißen Leinwand
aufgebaut.
Nach einigen technischen Schwierigkeiten zu Beginn – der Laptop von
Linke-Spitzenkandat Klaus Lederer muss neu gestartet werden, die
Grünen-Kandidatin Jarasch verspätet sich – beugen sich die
Politiker*innen über ihre Bildschirme.
Für fünf Minuten ist Stille, nur das Klicken der Tastaturen und der Kameras
der Pressevertreter*innen ist zu hören. Die Redaktion des Wahl-O-Mat,
die ausschließlich aus Mitgliedern unter 26 Jahren besteht, steht hinter
den Kandidat*innen bereit, falls es Unklarheiten gibt – aber Fragen
gibt es keine. Jarasch ist die Schnellste.
## Spaß und Spannung
Das Ergebnis überrascht wenig: Fast alle Teilnehmer*innen stimmen zu
100 Prozent mit ihrer eigenen Partei überein. Lediglich bei Saleh und
Jarasch gibt es Abweichungen. Ausgerechnet bei der Aussage: „Die
Friedrichstraße soll dauerhaft für den Autoverkehr freigegeben sein“,
verklickt sich Jarasch offenbar – und stimmte dafür.
Schnell wies sie noch mal darauf hin, dass sie gerade von einem
Pressetermin zur Friedrichstraße komme, auf dem sie als Verkehrssenatorin
die Umwandlung eines Abschnitts der Straße in eine dauerhafte Fußgängerzone
verkündet hatte. 95,9 Prozent Übereinstimmung hat sie am Ende mit dem
Wahlprogramm ihrer eigenen Partei, auf Platz zwei liegt bei ihr [2][die
Klimaliste.]
Auch wenn die Ergebnisse eindeutig für die eigenen Parteien ausfallen, sind
sich alle einig: Interessanter ist es, wenn man auch mal ein bisschen
abweicht. „Das Tool soll Spaß machen“, [3][sagt Brandt von der
Bundeszentrale].
Das hätten auch noch mal die Nutzer*innenumfragen zum Wahl-O-Mat auf
Bundes- und Landesebene gespiegelt. So schnell wie das Durchklicken durch
den Wahl-O-Mat ist die Veranstaltung dann auch schon wieder vorbei: Die
Politiker*innen müssen weiter. [4][Der Wahlkampf ist schließlich kurz
dieses Mal und die Termindichte hoch].
25 Jan 2023
## LINKS
[1] https://www.wahl-o-mat.de/berlin2023/app/main_app.html
[2] /Klimaliste-Spitzenkandidat-im-Interview/!5910239
[3] /Wahl-O-Mat-bekommt-Konkurrenz/!5590906
[4] /Wiederholungswahl-in-Berlin/!5907438
## AUTOREN
Ann-Kathrin Leclère
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
Berlin autofrei
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