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# taz.de -- Erhalt von Karstadt-Filialen: Das Herz liegt meist im Keller
> Entgegen ehemaligen Aussagen sollen doch mehr Filialen von Galeria
> Kaufhof erhalten bleiben. Trotz Kritik ist unsere Autorin Fan dieser
> Kaufhäuser.
Bild: Filiale von Galeria Kaufhof in Frankfurt 2004
Kaufhäuser haben keinen guten Ruf. Zum einen sind die Filialen hässlich,
der Einkauf darin ist ungemütlich. „Man kommt rein und es stinkt nach
Parfüm!“, sagt meine Kollegin. Und sie hat recht. Noch mehr stinkt, dass
der Besitzer und [1][Multimilliardär René Benko] glaubt, scheinbar jedes
Gerichtsverfahren mit Geld lösen zu können. Und wer bei Kaufhof shoppen
geht, füllt damit auch Benkos Taschen.
Trotz allem ist die Nachricht, dass es neue Hoffnung für die
Galeria-Filialen gibt, eine gute. Ursprünglich hieß es vom
Insolvenzverwalter, dass 90 von 131 Filialen [2][von der Schließung
bedroht] seien. Nun teilte das Unternehmen mit, dass diese Zahl „deutlich
reduziert werden“ konnte. Das habe mit potenziellen neuen
Geldgeber:innen zu tun: So hätten mehrere ein Interesse an der
Übernahme geäußert.
Wenn Standorte und Arbeitsplätze gesichert werden können, ist das an sich
erfreulich. Als Kind hätte mich das auch gefreut: Mit zehn kaufte ich in
einem Kaufhaus meine erste CD. „The Dome“ kostete mich damals meine
gesamten Ersparnisse, trotzdem fehlten mir ein paar Cent. Die Verkäuferin
war nett und sah darüber hinweg. Meine Passion für CDs ist mittlerweile
dahin, heute reizt mich etwas anderes an den Kaufhäusern.
Meistens etwas versteckt in den Untergeschossen der Galerias liegt das
heimliche Herz des Kaufhauses: GoAsia. Ein Supermarkt mit asiatischen
Lebensmitteln, die man in geläufigen deutschen Supermärkten nicht bekommt.
Während meiner Grundschulzeit musste meine Mutter kilometerlange
Autofahrten hinter sich bringen, um in winzigen Einzelhandelsgeschäften die
wenigen importierten Produkte zu bekommen. Heute gibt es die Kette in
vielen Galerias und Karstadts.
## Das kann mir kein Rewe bieten
Das macht für mich den Kauf meines Abendessens leichter: Ich schlendere
durch die Regale und packe Okraschoten, fermentierte Sojabohnen,
koreanische Reiskuchen und alle Zutaten für Oden ein, einem japanischen
Eintopf. Wenn ich gut drauf bin, wird ausgiebig gekocht. Wenn nicht, kommt
eine Packung tiefgefrorene Gyozas dazu.
Die Läden gibt es natürlich auch außerhalb von Kaufhäusern. Die
Supermarktkette würde vermutlich auch ohne Karstadt und Kaufhof im Rücken
überleben, beliebt ist sie in jedem Fall. Als bequeme Konsumentin habe ich
trotzdem gerne einen um die Ecke.
18 Jan 2023
## LINKS
[1] /Elbtower-Investor-kann-loslegen/!5895387
[2] /Insolvenzverfahren-bei-Galeria-Karstadt/!5898832
## AUTOREN
Shoko Bethke
## TAGS
Karstadt
Warenhaus
Insolvenz
Lebensmittel
René Benko
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