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# taz.de -- Waffenstillstand in Kolumbien: Präsident verkündet totalen Frieden
> Staatschef Gustavo Petro verkündet einen Waffenstillstand mit den fünf
> wichtigsten Guerillagruppierungen. Bis Ende Juni soll es
> Friedensverhandlungen geben.
Bild: Einst Guerillero, heute Friedenskämpfer: Gustavo Petro
Bogota rtr/dpa/afp/taz | In Kolumbien macht der von Präsident Gustavo Petro
versprochene Friedensprozess Fortschritte. In der Nacht zum Sonntag gab er
Abkommen für eine Feuerpause und Friedensverhandlungen mit fünf bewaffneten
Gruppierungen in dem südamerikanischen Land bekannt. „Der totale Frieden
wird Wirklichkeit werden“, [1][twitterte der erste linke Präsident
Kolumbiens]. Dies sei ein mutiger Akt, [2][schrieb Petro weiter]. „Der
bilaterale Waffenstillstand verpflichtet die bewaffneten Organisationen und
den Staat, ihn einzuhalten. Es wird einen nationalen und internationalen
Überprüfungsmechanismus geben.“
Der Waffenstillstand sei mit der „ELN, der Segunda Marquetalia, dem Estado
Mayor Central, den AGC (Autodefensas Gaitanistas de Colombia) und den
Autodefensas de la Sierra Nevada“ vereinbart worden, so Petro. Es handelt
sich um die fünf wesentlichen bewaffneten Gruppen in Kolumbien.
Die Regierung kündigte an, für jede der Organisationen ein Dekret zu
erlassen, in dem die Dauer und die Bedingungen des Waffenstillstands
festgelegt werden. Er soll am 30. Juni enden, kann aber verlängert werden.
## Vom Guerillero zu Präsidenten
[3][Petro war einst Mitglied der Guerillabewegung M-19]. Der frühere
Guerillakämpfer war im Sommer [4][zum ersten linksgerichteten Staatschef
des südamerikanischen Landes] gewählt worden und hat sich zum Ziel gesetzt,
die bewaffneten Konflikte zu beenden. Die Friedensgespräche [5][hatten im
November] zunächst [6][mit der Guerillaorganisation ELN begonnen].
Vor einer Woche erklärten sich nach Angaben der Zeitung „El Tiempo“ weitere
Gruppierungen ihrerseits zu einem Waffenstillstand bereit, am vergangenen
Dienstag ließ die ELN einen entführten Marineoffizier frei.
In [7][Kolumbien sind bei Kämpfen] zwischen Regierungstruppen, linken
Rebellengruppen, rechten Milizen und Drogenkartellen [8][zwischen 1985 und
2018 mindestens 450.000 Menschen] getötet worden.
Bereits [9][2016 hatte die linksgerichtete FARC nach jahrelangen Kämpfen
gegen die kolumbianische Regierung ein Friedensabkommen mit dem Staat]
abgeschlossen und die Waffen abgegeben. 2019 kündigte allerdings eine
kleine Fraktion der FARC die Wiederbewaffnung an, weil das Abkommen mit der
Regierung gebrochen worden sein soll.
1 Jan 2023
## LINKS
[1] https://twitter.com/petrogustavo/status/1609395412431167488
[2] https://twitter.com/petrogustavo/status/1609396319201726464
[3] /Wahlsieger-Gustavo-Petro-in-Kolumbien/!5862021
[4] /Gustavo-Petro-folgt-auf-Ivan-Duque/!5868273
[5] /Friedensgespraeche-in-Kolumbien/!5896438
[6] /Friedensgespraeche-in-Kolumbien/!5900089
[7] /Kolumbiens-Geschichte-der-Gewalt/!5853596
[8] /Wahrheitskomission-in-Kolumbien/!5861222
[9] /Friedensprozess-in-Kolumbien/!5353839
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