| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland greift weiter im Don… | |
| > Putin verbrachte den Freitag im Kriegshauptquartier und lässt verlauten, | |
| > dass die neuen Sanktionen nur der EU selbst schadeten. In Kyjiw fließt | |
| > das Wasser wieder. | |
| Bild: Natalia, 67, sitzt inmitten der Trümmer ihres Hauses nach einem russisch… | |
| ## Moskau meldet Schläge gegen ukrainische Truppen | |
| Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in | |
| Moskau ihre Angriffe im Gebiet Donezk in der Ostukraine fortgesetzt. Es | |
| seien dabei Gegenattacken der ukrainischen Armee abgewehrt und im Ergebnis | |
| vorteilhafte Positionen eingenommen worden, sagte Ministeriumssprecher Igor | |
| Konaschenkow am Samstag in Moskau. Dagegen teilte [1][das ukrainische | |
| Militär] mit, dass Durchbrüche der Russen an der Verteidigungslinie | |
| verhindert worden seien. | |
| Der Kreml informierte unterdessen darüber, dass Präsident Wladimir Putin am | |
| Freitag den ganzen Tag im Führungsstab der von ihm sogenannten | |
| militärischen Spezialoperation verbracht habe. Putin ließ sich dort über | |
| die nächsten Kriegsziele informieren. Details wurden nicht genannt. Am | |
| Freitag hatten die Russen die Ukraine einmal mehr mit massiven | |
| Raketenangriffen überzogen. Erstmals nach längerer Zeit zu sehen war nun | |
| wieder Generalstabschef Waleri Gerassimow, nachdem es Gerüchte um seinen | |
| Rücktritt gegeben hatte. | |
| Im Gebiet Donezk seien auch Sabotage- und Aufklärungsgruppen der | |
| ukrainischen Streitkräfte sowie ein Lager mit ausländischen Söldnern | |
| vernichtet worden, sagte Konaschenkow. Er bestätigte zudem die neuen | |
| massiven Raketenangriffe vom Freitag. „Das Ziel des Schlags wurde erreicht. | |
| Alle anvisierten Objekte wurden zerstört.“ Gestoppt worden sei der | |
| Transport von Waffen und Munition sowie die Produktion in Rüstungsbetrieben | |
| der Ukraine. Es seien außerdem Systeme der Flugabwehr der Ukraine | |
| entschärft worden. | |
| Die russischen Raketen seien von Bombern aus der Luft und vom Meer aus | |
| abgefeuert worden, sagte Konaschenkow. Bei der Flugabwehr sei durch die | |
| „unprofessionellen Handlungen“ der ukrainischen Luftverteidigung auch | |
| zivile Infrastruktur auf dem Boden beschädigt worden. Die Angaben waren von | |
| unabhängiger Seite nicht überprüfbar. | |
| Die Ukraine hatte am Freitag von mehr als 70 Raketenangriffen gesprochen, | |
| von denen die meisten durch die Flugabwehr abgefangen worden seien. Durch | |
| die Treffer und Schäden fiel erneut in vielen Regionen die Strom- und | |
| Wasserversorgung aus. (dpa) | |
| ## Russische Drohnen starten nicht mehr von der Krim | |
| Moskau soll in seinem Angriffskrieg in der Ukraine nach Einschätzung | |
| britischer Geheimdienste iranische Drohnen mittlerweile von einem anderen | |
| Standort aus einsetzen als bisher. Bei den Angriffen auf kritische | |
| Infrastruktur in den vergangenen Tagen seien neben luft- und seegestützten | |
| Marschflugkörpern höchstwahrscheinlich auch vom Iran bereitgestellte | |
| Drohnen eingesetzt worden, die aus der südrussischen Region Krasnodar | |
| gestartet worden seien, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des | |
| britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. | |
| Zuvor seien solche Drohnen hauptsächlich von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim | |
| aus gestartet worden, die Russland 2014 völkerrechtswidrig annektiert | |
| hatte. Die Briten werten die Verlagerung als Zeichen dafür, dass Moskau | |
| besorgt über die Verwundbarkeit der Krim sein könnte. Außerdem sei es für | |
| die Russen am neuen Standort einfacher, Nachschub zu organisieren, da die | |
| Waffen mutmaßlich im russischen Gebiet Astrachan ankämen, das näher liegt. | |
| Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des | |
| russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf | |
| Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit | |
| will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung | |
| entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft | |
| London eine Desinformationskampagne vor. (dpa) | |
| ## Moskau: Neue Sanktionen schaden nur der EU selbst | |
| [2][Die neuen EU-Sanktionen] werden nach russischer Darstellung nur die | |
| Probleme in der Europäischen Union verschärfen. „Das gegenwärtige Paket | |
| wird dieselben Folgen haben wie alle vorherigen“, erklärt eine Sprecherin | |
| des Außenministeriums in Moskau. „Die Verschärfung der sozial-ökonomischen | |
| Probleme in der Europäischen Union selbst.“ Sie rief die Behörden in | |
| Brüssel auf, alle Maßnahmen zurückzunehmen, die direkt oder indirekt sich | |
| auf die russischen Getreide- und Düngemittel-Exporte auswirken. Die EU | |
| beschloss zuletzt ein neuntes Sanktionspaket. (rtr) | |
| ## Schutzschirm über Lagerstelle für Atommüll | |
| Die von Russland eingesetzte Verwaltung am besetzten ukrainischen | |
| Atomkraftwerk Saporischschja gibt den Aufbau eines Schutzschirms über einer | |
| Lagerstelle für Atommüll bekannt. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie | |
| Arbeiter in einer Höhe von etwa fünf Metern eine Art durchsichtige Plane | |
| über Dutzende Betonzylinder anbringen. „Zunächst schützt es vor Splittern | |
| und improvisierten Sprengsätzen, die von Drohnen abgeworfen werden“, | |
| erklärt ein russischer Vertreter. Später werde der Schirm substanzieller | |
| werden. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des | |
| Atomkraftwerkes vor. (rtr) | |
| ## Ein Toter durch russischen Beschuss von Cherson | |
| Bei russischem Beschuss der südukrainischen Stadt Cherson ist | |
| Behördenangaben zufolge ein Mann getötet worden. Der 36-Jährige sei in | |
| seinem Auto ums Leben gekommen, als russische Truppen den westlichen Teil | |
| der Stadt mit Artillerie und Raketen angegriffen hätten, teilt | |
| Regionalgouverneur Jaroslaw Janukowitsch auf dem Kurznachrichtendienst | |
| Telegram mit. Zudem sei eine 70-jährige Frau verletzt worden. Die | |
| ukrainischen Streitkräfte hatten die Stadt am 11. November zurückerobert. | |
| Doch ukrainischen Angaben zufolge wird sie weiterhin von den russischen | |
| Truppen von Stellungen auf der anderen Seite des Flusses Dnipro aus | |
| beschossen. Der Gouverneur einer anderen ukrainischen Region teilte mit, | |
| dass Rettungskräfte die Leiche eines einjährigen Jungen aus den Trümmern | |
| eines Wohnhauses geborgen hätten, das bei der russischen Angriffswelle am | |
| Freitag von einer Rakete getroffen worden sei. (rtr) | |
| ## Drei Tote durch ukrainischen Beschuss auf besetztes Dorf | |
| In einem von Russland besetzten Dorf in der Ostukraine sind nach russischen | |
| Angaben drei Menschen durch ukrainischen Beschuss getötet worden. In | |
| Schtschastia in der Region Luhansk seien Raketen des US-Typs Himars | |
| eingeschlagen, teilen die von Russland eingesetzten Behörden mit. Fünf | |
| weitere Menschen seien verletzt, vier Häuser zerstört worden. (rtr) | |
| ## Landesweiter Luftalarm | |
| In der Ukraine ist am Samstag wieder landesweit Luftalarm ausgelöst worden, | |
| auch in der Hauptstadt Kyjiw. Im ganzen Land schrillen die Sirenen, wie | |
| Behördenvertreter mitteilen. Die Militärverwaltung in Kyjiw rief die | |
| Bevölkerung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, Schutzräume | |
| aufzusuchen. Erst am Freitag hatte das russische Militär erneut massiv die | |
| zivile Infrastruktur in der Ukraine angegriffen und damit großflächig die | |
| Strom- und Wasserversorgung lahmgelegt. Dabei feuerte Russland mehr als 70 | |
| Raketen ab. Es war eine der schwersten Angriffswellen seit Beginn der | |
| Invasion am 24. Februar. (rtr) | |
| ## Ein Drittel der Kyjiwer*innen haben wieder Strom | |
| Einen Tag nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf die ukrainische | |
| Infrastruktur sind in der Hauptstadt Kyjiw den Behörden zufolge alle | |
| Einwohner wieder an die Wasserversorgung angeschlossen. Auch die U-Bahn sei | |
| wieder in Betrieb, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko über den | |
| Kurznachrichtendienst Telegram. Zudem funktioniere in der Hälfte der Stadt | |
| wieder die Heizung und [3][zwei Drittel der Stadt würden wieder mit Strom | |
| versorgt]. An den Plänen für Notabschaltungen von Stromanlagen müsse aber | |
| festhalten werden. „Denn der Mangel an Strom ist erheblich.“ Seit Oktober | |
| hat das russische Militär nahezu wöchentlich die zivile | |
| Energieinfrastruktur der Ukraine aus der Luft angegriffen. Für die Menschen | |
| bedeutet das Mitten im Winter bei eisigen Temperaturen Strom-, Heizungs- | |
| und Wasserausfälle. Die Regierung in Kyjiw spricht von Kriegsverbrechen, | |
| Russland hat erklärt, Ziel sei es, das ukrainische Militär zu schwächen. | |
| (rtr) | |
| ## Moldau sperrt sechs TV-Sender | |
| Eine Sonderkommission in der Republik Moldau, einem Nachbarland der | |
| Ukraine, sperrt vorübergehend sechs Fernsehanstalten wegen angeblich | |
| fehlerhafter Berichterstattung über Ereignisse im Land und den Krieg in der | |
| Ukraine. „Moldau muss vor Propaganda und Lügen geschützt werden“, schreibt | |
| der stellvertretende Ministerpräsident Andrei Spinu auf Telegram. Das | |
| Verbot soll am 19. Dezember in Kraft treten und zunächst bis Februar | |
| gelten, wenn der nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verhängte | |
| Ausnahmezustand endet. Die sechs Sender sind eng mit dem Politiker und | |
| Geschäftsmann Ilan Shor verknüpft, der aus seinem Exil in Israel immer | |
| wieder gegen die prowestliche Regierung von Präsidentin Maia Sandu Stimmung | |
| macht. Einer der betroffenen Sender, TV-6, der Shor gehört, weist die | |
| Vorwürfe als unbegründet zurück und nennt die Entscheidung der Kommission | |
| illegal und einen Angriff auf die Redefreiheit. (rtr) | |
| ## Klagewelle von Oligarchen gegen EU-Sanktionen | |
| Der EU-Gerichtshof verzeichnet einem Medienbericht zufolge eine Klagewelle | |
| [4][russischer und belarussischer Oligarchen] und Unternehmen gegen die von | |
| der EU verhängten Sanktionen. Wie Bild berichtet, sind derzeit 61 Klagen | |
| von sanktionierten Personen und Unternehmen in Luxemburg anhängig. Die | |
| Kläger wehrten sich gegen den Vorwurf, Russlands Präsident Wladimir Putin | |
| und seinen Krieg gegen die Ukraine politisch oder finanziell zu | |
| unterstützen. Außerdem werfen sie dem Bericht zufolge der EU vor, mit dem | |
| Einfrieren von Vermögen und Einreisesperren unverhältnismäßig in ihre | |
| Grundrechte und ihr Eigentum eingegriffen zu haben. Zwei der klagenden | |
| Oligarchen verlangten zudem Schadenersatz für den durch die | |
| Sanktionsbeschlüsse erlittenen immateriellen Schaden. (rtr) | |
| 17 Dec 2022 | |
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