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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Karlspreis für die Ukraine
> Der Karlspreis 2023 geht an Präsident Selenski und das ukrainische Volk.
> Russische Angriffe lassen Energieverbrauch in der Ukraine einbrechen.
Bild: Geehrt: Wolodimir Selenski und die Ukrainer:innen
## Ukraine für Verteidigung europäischer Werte gewürdigt
Der Aachener internationale Karlspreis 2023 geht an den ukrainischen
Präsidenten Wolodimir Selenski und das ukrainische Volk. Das teilte das
Direktorium des Preises in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. „Das
ukrainische Volk verteidigt unter der Führung seines Präsidenten Wolodimir
Selenski nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner
Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte“, hieß es zur
Begründung.
Das Direktorium würdigte Selenski als „Halt und auch Vorbild für sein Volk�…
im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Für das ukrainische Volk sei er nicht
nur Präsident und Oberbefehlshaber der Armee, sondern auch „Motivator,
Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen
Phalanx der Unterstützer“. Zudem bekenne sich Selenski zu den europäischen
Werten.
Der ukrainische Präsident weise immer wieder darauf hin, [1][dass sein Land
die westlichen Werte verteidige]. Dies seien „unverbrüchliche Prinzipien
des Zusammenlebens, des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die
Europäische Union politisch steht“. Dabei zeige Selenski Mut,
Führungsfähigkeit und taktisches Einfühlungsvermögen wie auch einen neuen,
klaren und unmissverständlichen politischen Stil. Der Aachener Karlspreis
wird traditionell Himmelfahrtstag verliehen. Im kommenden Jahr ist dies
Donnerstag, der 18. Mai. (afp)
## Ukrainisches Stromnetz schwer beschädigt
Die erneuten russischen Raketenangriffe haben in der Ukraine [2][erhebliche
Schäden an der Infrastruktur des Landes verursacht]. Der ukrainische
Stromnetzbetreiber geht davon aus, dass die Reparatur des nationalen
Stromnetzes und die Wiederherstellung der Stromversorgung diesmal länger
dauern wird als nach früheren russischen Raketenangriffen. „Vorrang haben
kritische Infrastruktureinrichtungen: Krankenhäuser,
Wasserversorgungsanlagen, Wärmeversorgungsanlagen und Kläranlagen“, teilt
das Unternehmen mit. Es verwies darauf, dass dies bereits die neunte Welle
von Raketenangriffen auf ukrainische Energieanlagen sei.
In der Ukraine ist der Energieverbrauch nach den russischen
Raketenangriffen im ganzen Land um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Das
teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Energieminister German Galuschenko
sagt im Fernsehen, neun Kraftwerke seien während der Angriffe beschädigt
worden. „Was wir bereits sehen, sind Schäden an etwa neun Kraftwerken.
Jetzt überprüfen wir noch den Schaden.“ (rtr)
## Russische Raketen abgefangen
Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben 37 von 40 der auf den
Raum Kyjiw abgeschossenen russischen Raketen abgeschossen. Das teilt ein
Sprecher der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt mit. Der
Raketenangriff sei einer der größten seit Beginn des Krieges im Februar
gewesen. Die ukrainische Luftabwehr habe auch zehn russische Raketen über
der Region Dnipropetrowsk abgeschossen, teilt der dortige Gouverneur
Walentyn Resnitschenko in einer Erklärung auf Telegram mit.
In der gesamten Ukraine ist es zur Notabschaltung der Stromversorgung
gekommen. Zuvor hätten russische Raketen Energieanlagen in mehreren
Regionen getroffen, teilt Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter
des Präsidialamtes in Kiew, mit. Um welche Einrichtungen es sich handelt,
lässt Tymoschenko offen. Die Infrastruktur in der ostukrainischen Stadt
Charkiw ist nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow durch russischen
Raketenbeschuss enorm beschädigt worden. „Es gibt kolossale Schäden an der
Infrastruktur, vor allem am Energiesystem“, teilt er auf Telegram mit. An
die Bevölkerung der zweitgrößten Stadt des Landes gerichtet schreibt er:
„Ich bitte Sie um Geduld mit dem, was jetzt passiert. Ich weiß, dass es in
Ihren Häusern kein Licht, keine Heizung, keine Wasserversorgung gibt.“
(rtr)
## Kroatien: Keine Ausbildung ukrainischer Soldaten
Das kroatische Parlament weist einen Antrag zur Ausbildung von Hundert
ukrainischen Soldaten in dem Balkanland zurück. Die nötige
Zwei-Drittel-Mehrheit für den Antrag wird nicht erreicht. Für die
Ausbildung stimmen 97 Abgeordnete in dem 151 Sitze zählenden Parlament.
Damit wird das Quorum verfehlt, obwohl nur zehn Parlamentarier die von der
Europäischen Union organisierte Ausbildung der Ukrainer ablehnen. Zu den
Gegnern einer Beteiligung an dem EU-Ausbildungsprogramm zählt Präsident
Zoran Milanovic, der im Gegensatz zur kroatischen Regierung den Antrag als
nicht verfassungskonform wertet, da die Ukraine kein Verbündeter Kroatiens
sei. (rtr)
## Nato: Scheitern von Russlands Raketenterror-Strategie
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die neuen massiven
Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Dass Präsident
Wladimir Putin versuche, Menschen die Versorgung mit Wasser, Strom und
Heizung nehmen, stelle einen bewussten Angriff auf Zivilisten dar, sagte er
in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Der Kremlchef versuche so, den
Winter als Waffe zu nutzen und das ukrainische Volk zu brechen.
Zugleich zeigte sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern
werden. „Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen“, sagte
er. „Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten
den Widerstandswillen nicht schwächen – es ist höchstens umgekehrt.“ Nach
Einschätzung Stoltenbergs hat Putin zudem den großen Fehler begangen, die
Entschlossenheit der Nato-Staaten zur Hilfeleistung zu unterschätzen. Das
Ausmaß der Unterstützung sei beispiellos und man haben deutlich gemacht,
dass man die Unterstützung so lange wie nötig leisten werde, sagte er.
(dpa)
## Henkel spaltet Russland-Geschäft ab
Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel hat für seinen angekündigten
Ausstieg aus Russland das dortige Geschäft abgespalten. Die Aktivitäten
firmierten von Januar an unter dem Namen Lab Industries und agierten
unabhängig vom Düsseldorfer Konzern, sagte ein Henkel-Sprecher. Er
bestätigte damit eine Meldung der russischen Agentur Itar-Tass. „In
Vorbereitung auf den angekündigten Verkauf muss gewährleistet sein, dass
das lokale Geschäft unabhängig von den globalen Geschäftsprozessen und
-systemen von Henkel agieren kann“, betonte er.
Henkel hatte nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seinen Rückzug
aus Russland angekündigt. Henkel-Chef Carsten Knobel hatte noch im Oktober
hatte über zahlreiche Interessenten für das Geschäft berichtet. Der Rückzug
aus Russland war bis zum Ende des Jahres in Aussicht gestellt worden. Der
Hersteller von Pritt und Persil war mehr als 30 Jahre in Russland aktiv und
betrieb dort zuletzt elf Produktionsstandorte. (rtr)
## Bulgarien billigt Militärhilfe für Ukraine
Bulgarien hat erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die
Ukraine ein militärisches Hilfspaket für Kyjiw auf den Weg gebracht. Für
die Ratifizierung eines entsprechenden Abkommens mit der Ukraine stimmte im
Parlament in letzter Lesung eine Mehrheit von 166 Abgeordneten aus
pro-westlich orientierten Parteien. 48 Volksvertreter der
russlandfreundlichen Sozialisten und der prorussischen Nationalisten von
Wasraschdane (Wiedergeburt) stimmten dagegen.
Damit schloss sich das EU- und Nato-Mitglied Bulgarien nach langem
politischem Streit fast zehn Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen
die Ukraine der militärischen Unterstützung seiner Nato- und
EU-Partnerländer an. Die Liste der Rüstungsgüter, die das einstige
Ostblockland nun an die Ukraine liefern will, soll allerdings nicht
veröffentlicht werden. (dpa)
## USA wollen Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland ausbauen
Die USA wollen die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland
ausbauen. Das neue Programm solle zu Jahresbeginn starten und „ungefähr 500
ukrainische Soldaten pro Monat ausbilden“, kündigte ein Sprecher des
US-Verteidigungsministeriums an. In dem neuen Programm solle nun eine
komplexere Ausbildung erfolgen, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Unter
anderem sollten die ukrainischen Soldaten im bestmöglichen Zusammenwirken
von Infanterie und Artillerie geschult sowie gemeinsame Manöver abgehalten
werden.
Das neue Ausbildungsprogramm soll den Angaben zufolge in Deutschland
stattfinden. [3][Es werde zusätzlich zu den bereits erfolgenden speziellen
Lehrgängen zum Umgang mit an Kyjiw gelieferte US-Waffen organisiert], sagte
Ryder. Darin haben nach seinen Angaben die USA bisher rund 3100 ukrainische
Soldaten geschult, ihre Alliierten wiederum rund 12.000 weitere ukrainische
Soldaten ausgebildet. (afp)
16 Dec 2022
## LINKS
[1] /Beschluesse-beim-EU-Gipfel/!5903020
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5903026
[3] /US-Waffenlieferungen-an-die-Ukraine/!5902902
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