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# taz.de -- Öffentlicher Nahverkehr: Zu wenig Angebote, Züge, Personal
> Mit dem 49-Euro-Ticket bewegt sich endlich etwas, um Bus und Bahn
> attraktiver zu machen. Die Probleme im Nahverkehr sind dadurch aber nicht
> gelöst.
Bild: Es hat lange gedauert. Und es ist immer noch kein Durchbruch: Das 49-Euro…
Nach langem Poker um viel Geld haben Bund und Länder den überfälligen
[1][Durchbruch beim 49-Euro-Ticket] geschafft. Beide Seiten teilen sich die
Kosten je zur Hälfte. Der Einführung stehen jetzt nur noch wenige
organisatorische und gesetzliche Feinarbeiten im Wege. Das bundesweit
geltende [2][Einheitsticket für den Nahverkehr] könnte der Auftakt für eine
beschleunigte Verkehrswende werden. Eine verkehrspolitische Revolution ist
es allein noch nicht.
Freuen können sich Pendler, die für ihre Fahrten zur Arbeit in vielen
Regionen deutlich mehr Geld ausgeben müssen. Gerade in der Umgebung der
großen Ballungszentren ist das 49-Euro-Ticket für Autofahrer daher ein
Anreiz, auf Busse und Bahnen umzusteigen.
Ob das Angebot tatsächlich eine [3][Verhaltensänderung] bewirken kann, muss
sich erst zeigen. Die Erfahrungen mit dem im vergangenen Sommer offerierten
9-Euro-Ticket lassen daran Zweifel aufkommen. Es ist auch kein Billigticket
wie im Juni. Insofern verfehlt es das Ziel, Mobilität auch für sozial
Schwächere einfach und bezahlbar zu gestalten. Es liegt nun an den
einzelnen Verkehrsbetrieben, hier mit besonderen Angeboten für einen
Ausgleich zu sorgen.
Der wichtigste Erfolg besteht darin, dass sich überhaupt endlich etwas
bewegt, um den Nahverkehr attraktiver zu machen. Die Probleme werden
dadurch allein nicht gelöst. Es fehlt an Angeboten, insbesondere in
ländlichen Gebieten. Es fehlt an Kapazitäten für mehr Verkehr auf der
Schiene. Es fehlen Züge, es fehlt Personal, es fehlt an vernetzten
Verkehrsangeboten. Daran ändert diese Reform der zersplitterten
Tariflandschaft nichts. Dafür braucht es enorme Investitionen und noch viel
Zeit.
Die Verantwortung für Fortschritte beim Angebot liegt vor allem beim Bund.
Ein Anfang ist mit der Erhöhung der Zuschüsse für den Nahverkehr aus dem
Bundeshaushalt gemacht. Die Summen reichen aus heutiger Sicht jedoch gerade
einmal für den Ausgleich der Kostensteigerungen. Es sind hier deutlich
größere Anstrengungen nötig.
9 Dec 2022
## LINKS
[1] /Bund-und-Laender-einig-bei-49-Euro-Ticket/!5902205
[2] /Oeffentlicher-Nahverkehr/!5899561
[3] /Experte-zur-Verkehrswende/!5894342
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
9-Euro-Ticket
ÖPNV
Verkehrswende
Schienenverkehr
Verkehrswende
Bettina Jarasch
9-Euro-Ticket
Verkehr
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