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# taz.de -- Ende der Coronamaßnahmen: Die Masken werden fallen
> Der Virologe Christian Drosten hat das Ende der Corona-Pandemie
> ausgerufen. Derzeit wäre Maskenfreiheit töricht, aber im Frühjahr sollte
> die Pflicht enden.
Bild: Weggeworfene Maske
Wenn der oberste Wissenschaftler der Fraktion „Vorsicht!“ das Ende der
Coronapandemie ausruft, dann wittern all jene, die schon immer die Maske
als Zeichen der Knechtschaft missverstanden haben, Morgenluft. Runter mit
dem Ding! Viele aber, die dem Schutz der Gesundheit Vorrang geben, glauben
nun, ein veritables Problem vor sich zu haben. Freilich hat der
[1][Virologe Christian Drosten] zu den Schutzmaßnahmen noch gar nichts
gesagt. Geäußert hat er Folgendes: Dass „wir nach diesem Winter“ aus dem
Gröbsten heraus sein werden. Der Winter endet bekanntlich nicht Anfang
Januar, sondern im März.
Derzeit [2][sind Kliniken und Hausärzte von einer Infektionswelle
gebeutelt], die sie an die Grenzen der Belastbarkeit führt.
Coviderkrankungen sind dabei nur ein Teil des Problems. Masken, Abstand und
Vorsicht versprechen aber auch gegen andere Viren einen gewissen Schutz. Es
wäre dementsprechend töricht, ausgerechnet jetzt alle Masken fallen zu
lassen. Die Coronaschutzmaßnahmen laufen ohnehin im April aus. Dann und
erst dann kann Wolfgang Kubicki gerne ohne Mund-Nasen-Schutz im ICE
zwischen Kiel und Berlin pendeln. Jedenfalls, wenn es nach mir ginge.
## Verständnis hält sich in Grenzen
Ob es so kommen wird, steht dahin. So wie die siechende FDP in der Ampel
gepolt ist, wird sie in wenigen Tagen eine [3][Kampagne für die
Maskenfreiheit] lostreten und dabei auf freundliche Unterstützung vonseiten
der Union hoffen können. Die Maske darf dann die Funktion atomar
angetriebener Leopard-Kraftwerke für Energiesicherheit und die Ukraine
übernehmen. Im Namen der Freiheit und der Verfassung!
So ein Manöver wäre nicht nur simpel, sondern auch vielversprechend. Wer
trägt schon gerne einen Lappen vorm Gesicht? Die vergangenen Coronajahre
haben deutlich gemacht, dass sich das Verständnis weiter Bevölkerungskreise
für einen wirkungsvollen Infektionsschutz in Grenzen hält. Nur Zwang
mitsamt Bußgeldern hat uns vor dem Schlimmsten bewahrt, nicht dagegen
Einsicht. Wer verspricht, diesen Zwang subito zu beenden, kann auf
langanhaltenden Beifall hoffen.
Die Mitglieder der Fraktion „Vorsicht!“ sollten sich deshalb nicht mit
einer unpopulären Forderung verkämpfen. Die Masken werden fallen, und das
ist auch gut so. Ob das nun Ende Februar, Mitte März oder am 8. April
geschieht, macht zwar einen Unterschied. Die Hauptsache aber ist, dass wir,
falls keine Mutation mehr dazwischenfunkt, die Jahre der persönlichen
Einschränkungen und der Furcht vor einer unberechenbaren Krankheit absehbar
hinter uns lassen können. Und zwar auch dank der langen Pflicht zur Maske.
Die man übrigens auch danach gerne weiter tragen kann – freiwillig.
27 Dec 2022
## LINKS
[1] /Christian-Drosten/!t5672997
[2] /Infektionswelle-ueberlastet-Kinderkliniken/!5897173
[3] /Ende-fast-aller-Corona-Massnahmen/!5842993
## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
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Maske
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