| # taz.de -- Klima-Volksentscheid: Grüne wollen bei Wahl abstimmen | |
| > Spitzenkandidatin Jarasch kritisiert bei Parteitag ablehnende Haltung von | |
| > SPD-Innensenatorin SPD heftig. Paralleler Termin sei | |
| > „selbstverständlich“. | |
| Bild: Rund 260.000 Unterschriften kamen für das Volksbegehren „Berlin kliman… | |
| Berlin taz | Berlins Grüne drängen anders als ihr Koalitionspartner SPD | |
| darauf, über das [1][Volksbegehren „Berlin klimaneutral 2030“] parallel zur | |
| Wahlwiederholung in knapp drei Monaten abzustimmen. „Selbstverständlich | |
| muss der Volksentscheid am 12. Februar stattfinden“, sagte die | |
| Spitzenkandidatin der Partei, Verkehrssenatorin Bettina Jarasch. „wir haben | |
| nicht umsonst jahrelang dafür gekämpft, dass die direkte Demokratie | |
| gestärkt wird.“ Jarasch äußerte sich am Samstag bei einem kleinen | |
| Landesparteitag der Grünen, der sie in ihrer Rolle als Spitzenkandidatin | |
| für die Wahl zum Abgeordnetenhaus bestätigte. | |
| Innensenatorin Iris Spranger (SPD) vertritt bislang eine gänzlich andere | |
| Haltung. Ein Sprecher ihrer Senatsverwaltung hat eine gleichzeitige | |
| Durchführung von Wahl und Volksentscheid als „unwahrscheinlich“ bezeichnet. | |
| Aus Sicht seiner Behörde ist es zeitlich problematisch, die Abstimmung | |
| parallel zur Wahl vorzubereiten. Jarasch ging mit ihrer Forderung vom | |
| Samstag über frühere und eher vorsichtige Kritik von Grünen-Landeschef | |
| Philmon Ghirmai hinaus. Der hatte der taz am Donnerstag gesagt, ein | |
| separater Abstimmungstermin sei „schwer vermittelbar“. | |
| Die Initiatoren des Volksbegehrens haben zu Wochenbeginn laut | |
| Landeswahlleitung rund 254.000, nach eigenen Angaben 261.000 Unterschriften | |
| eingereicht. Die werden derzeit in Sprangers Innenverwaltung geprüft. Damit | |
| es zu einem Volksentscheid kommt, müssen davon rund 170.000 gültig sein. | |
| Ziel des Volksbegehrens ist es, Berlin nicht wie vom rot-grün-roten Senat | |
| angestrebt bis 2045 klimaneutral zu machen, sondern schon bis 2030. | |
| Erreichen will die Initiative das unter anderem mit schnellerer Umsetzung | |
| der Verkehrswende und besserer Gebäudedämmung. Anders als beim | |
| Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ von 2021 liegt dazu keine | |
| bloße Aufforderung an den Senat vor, sondern ein [2][Gesetzentwurf], der | |
| bei einem erfolgreichen Volksentscheid Gesetzeskraft hätte und bindend | |
| wäre. | |
| Hintergrund des Terminstreits ist, dass die Rechtslage den Senat nicht | |
| verpflichtet, den Volksentscheid am 12. Februar abzuhalten. In [3][Artikel | |
| 61 der Berliner Verfassun]g heißt es lediglich, dass ein Volksentscheid | |
| „innerhalb von vier Monaten“ nach Veröffentlichung des Ergebnisses | |
| herbeizuführen ist. Das wäre spätestens am 28. März, denn nach bisherigen | |
| Aussagen soll das Ergebnis bis 28. November vorliegen. Laut | |
| Abstimmungsgesetz muss der Entscheid nur dann mit einer Wahl zusammen | |
| gelegt werden, wenn diese Wahl „frühestens vier Monate und nicht später als | |
| acht Monate“ nach Ergebnisverkündung stattfindet. | |
| 20 Nov 2022 | |
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| [3] https://www.berlin.de/rbmskzl/regierende-buergermeisterin/verfassung/artike… | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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