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# taz.de -- IAEA prüft Moskaus Vorwürfe: Zurück in der Ukraine
> Die Atomenergiebehörde hat erneut Experten in das Land entsandt. Russland
> behauptet, dort werde an einer „schmutzigen Bombe“ gebaut.
Bild: Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der internationalen Atomenergiebeh…
Erneut ist Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA), [1][mit einer Delegation von Experten in der
Ukraine] eingetroffen. Dieses Mal war er von der Ukraine schriftlich
gebeten worden, das Land zeitnah zu besuchen. Grund der Einladung und des
Besuchs sind Anschuldigungen aus Russland, die Ukraine [2][würde an zwei
Orten an einer „schmutzigen Bombe“ basteln]. Das ist ein konventioneller
Sprengkörper, der bei seiner Explosion radioaktives, chemisches oder
biologisches Material freisetzt. Gegen Ende der Woche, so Grossi, sei mit
seinem Bericht über die Inspektionen vor Ort in der Ukraine zu rechnen.
Während die Ukraine und die IAEA nicht mitteilen, um welche zwei Orte es
sich handelt, berichtet die russische Agentur RBK.ru, die Inspektion werde
im Institut für Atomforschungen in Kiew und im Staatlichen Kombinat für
Bergbau und Anreicherung in Schowti Wody durchgeführt. Zuvor hatte der Chef
der Strahlen-, Chemie- und Biologieschutztruppen der russischen
Streitkräfte, Generalleutnant Igor Kirillow, erklärt, das russische
Verteidigungsministerium [3][verfüge über Informationen über Pläne Kiews],
eine „schmutzige Bombe“ einzusetzen und dies dann Moskau in die Schuhe zu
schieben.
Und das russische Verteidigungsministerium will gar wissen, dass die
Ukraine die Arbeiten an dieser Bombe praktisch schon abgeschlossen habe.
Kiew, so das russische Verteidigungsministerium, könnte radioaktive
Substanzen aus den abgebrannten Brennelementen des AKWs Tschernobyl zur
Herstellung verwenden.
## Nicht ganz sauber
Doch wie glaubhaft ist das? Als Beweis für die Anschuldigung hatte das
russische Außenministerium auch ein Foto veröffentlicht. Doch ganz sauber
scheint man beim Außenministerium nicht gearbeitet zu haben. So hatte in
einer ersten Reaktion auf diese Anschuldigung die slowenische Regierung
erklärt, dass ein Dia, das die Vorbereitung der Bombe veranschaulichen
soll, nichts dergleichen zeige. Es stamme aus dem Bildarchiv einer
slowenischen Agentur, die 2010 radioaktiven Müll fotografiert habe.
IAEA-Generaldirektor Grossi ist indessen weiter sehr beunruhigt über die
Situation in [4][Europas größtem Atomkraftwerk, dem AKW Saporischschja] in
Enerhodar. Auf ihrem Portal berichtet die IAEA von einer Explosion einer
Landmine, die am Montagabend die Hauptstromverbindung zu einem der
Reaktoren des ukrainischen AKWs Saporischschja unterbrochen hatte. Erneut
zeige dieser Vorfall, so die IAEA, wie fragil es um die Sicherheit der
Anlage bestellt sei. Als Folge der Explosion werde nun Reaktor Nr. 4 über
eine Notstromleitung versorgt. Ein weiterer Grund zur Beunruhigung seien
die zunehmenden militärischen Aktivitäten um das AKW.
Sorgen bereitet der IAEA auch [5][der zunehmende Stress], dem die
Mitarbeiter:innen des AKWs ausgesetzt sind. Das Personal, so Grossi,
arbeite hart und unter schwierigen Bedingungen daran, wiederholte
Stromausfälle wie Anfang Oktober zu verhindern. Es sei beunruhigend, dass
die Mitarbeiter:innen des Kraftwerks Saporischschja von Russland
aufgefordert würden, neue Arbeitsverträge mit einer von Russland
gegründeten Firma zu unterzeichnen.
1 Nov 2022
## LINKS
[1] /Ukrainisches-AKW-in-Saporischschja/!5878840
[2] /Russische-Kriegspropaganda/!5890860
[3] /Atombehoerde-in-der-Ukraine/!5891280
[4] /AKW-Saporischschja/!5879392
[5] /AKW-Saporischschja-in-Ukraine/!5886194
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Russland
Bombe
Atomenergie
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ein Regierungsberater Sloweniens. Es handele sich um ein Foto aus dem Jahr
2010.
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