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# taz.de -- Atombehörde in der Ukraine: IAEA geht russischen Vorwürfen nach
> In der Ukraine sollen IAEA-Inspektoren nach Anzeichen für den Bau einer
> schmutzigen Bombe suchen. Das wünsche die Regierung in Kyjiw selbst.
Bild: Bewohnerin in Kyjiw nach der Stromabschaltung am Donnerstag
Berlin taz | Hat Kyjiw Dreck am Stecken – oder nicht? Die Internationale
Atomenergiebehörde (IAEA) hat angekündigt, noch in dieser Woche Inspektoren
in zwei Anlagen in der Ukraine zu schicken. Sie folgten damit einer Bitte
der Regierung in Kyjiw, sagte [1][IAEA-Chef Rafael Grossi].
Ziel der Besuche sei die Aufdeckung möglicher nicht deklarierter nuklearer
Aktivitäten und Materialien im Zusammenhang mit der Entwicklung von
„schmutzigen Bomben“, so Grossi. Bei der Inspektion solle nach bestimmten
Isotopen, Cäsium und Strontium, gesucht werden. Es gelte festzustellen, ob
Brennstoffe wiederaufbereitet worden seien, um etwas zu entnehmen.
Russland hatte [2][mehrfach erklärt, die Ukraine entwickle eine „schmutzige
Bombe“]. Diese setzt bei einer Explosion radioaktives Material frei und
verseucht die Umgebung. Beweise für diese Behauptungen waren nicht
vorgelegt worden.
Unterdessen gingen die russischen Angriffe auch in der Nacht zu Freitag
weiter. Ziele waren außer der Stadt Mykolajiw auch die Gebiete Dnipro,
Charkiw, Saporischschja und der Großraum Kyjiw.
## Kein Strom in Kyjiw
In der Metropole Kyjiw hatten rund eine Million Menschen zeitweise keinen
Strom. Laut Plan soll Privathaushalten täglich fünf bis sechs [3][Stunden
der Strom abgestellt werden.] Es gebe keinen anderen Weg, um die Situation
in der Region zu stabilisieren, sagte der Direktor des Versorgers DTEK,
Dmitri Sacharuk.
Der Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedjew, fühlte sich
bemüßigt, die Gründe für die Luftschläge auf ukrainische Einrichtungen der
kritischen Infrastruktur auf Telegram zu benennen. Es gehe darum, die
Ukraine zur Kapitulation zu zwingen. Kyjiws Verhandlungen mit der Slowakei
über den Ankauf von Energie werde nicht zur gewünschten Stabilität bei den
Versorgungsstrukturen führen. Dafür gebe es einen anderen Weg: Die
Legitimität der Forderungen Russlands im Rahmen der
„Spezial-Militäroperation“ und ihrer Ergebnisse, „die sich in unserer
Verfassung widerspiegeln, anzuerkennen. Dann wird das Licht besser.“
Unterdessen soll die „Evakuierung“ aller Zivilist*innen aus der Region
Cherson abgeschlossen sein. Das teilte der von Moskau eingesetzte Vizechef
der Gebietsverwaltung in Cherson, Kirill Stremousow, mit.
Angesichts der vorrückenden ukrainischen Streitkräfte und in Erwartung
eines Angriffs, hatten die prorussischen Behörden des besetzten Gebiets die
Bewohner*innen der Region Cherson vor mehreren Tagen aufgefordert, auf
die linke Seite des Flusses Dnipro überzusetzen. Die ukrainische Armee
hingegen erklärte am Freitag, die Evakuierung gehe weiter.
28 Oct 2022
## LINKS
[1] /Bericht-der-IAEA-zu-Saporischschja/!5880638
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5891121
[3] /Steinmeier-Reise-nach-Kiew/!5887065
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Energiekrise
Russland
Wladimir Putin
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