# taz.de -- Einigung auf 49-Euro-Ticket: Mobilität für alle ist machbar | |
> Die neue Flatrate macht den ÖPNV für viele Menschen attraktiver. Damit | |
> das so bleibt, müssen jetzt die Kommunen mit eigenen Angeboten nachlegen. | |
Bild: Straßenverkehr in Essen: Öffentlicher Nahverkehr als echte Alternative … | |
Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass so etwas in Deutschland jemals | |
möglich ist: 2023 wird ein [1][Monatsticket für 49 Euro] eingeführt, mit | |
dem Kund:innen den öffentlichen Nahverkehr in der ganzen Bundesrepublik | |
nutzen können. Technisch nicht umsetzbar, das ÖPNV-Angebot auszubauen ist | |
wichtiger, kostet zu viel Geld – das hätten Expert:innen aus der | |
Politik, der Branche und von diversen Organisationen früher voller | |
Überzeugung gesagt. Nach den Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket gelten die | |
Einwände nicht mehr. Die populärste Entlastungsmaßnahme der Ampelregierung | |
hat gezeigt, was geht – und dass ein günstiger Preis und eine | |
unkomplizierte Nutzung entscheidend sind, um den Nahverkehr attraktiver zu | |
machen. | |
Die neue 49-Euro-Flatrate ist ein richtiger Schritt in Richtung | |
Verkehrswende. Damit wird Bus- und Bahnfahren für sehr viele Menschen | |
attraktiver. Für etliche Pendler:innen wird der ÖPNV damit erst eine | |
Alternative zum Auto. Denn bislang war das verkehrsverbundübergreifende | |
Fahren für sie immens teuer. | |
Allerdings: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) | |
hat bereits erklärt, 49 Euro seien der Einstiegspreis und es sei klar, dass | |
es teurer werde. Eine fatale Ansage! Ein schwarz-grün regiertes Land wie | |
NRW sollte andere Signale senden, etwa ein landesweites 9-Euro-Ticket für | |
Menschen mit wenig Geld oder für junge Leute einführen. Das Ticket muss | |
perspektivisch billiger werden, damit sich mehr Menschen umweltfreundliche | |
Mobilität leisten können. Das rot-rot-grüne [2][Berlin] geht mit einem | |
29-Euro- und einem 9-Euro-Sozialticket in die richtige Richtung. Jetzt sind | |
die anderen Länder am Zug, einladende Tarife für den ÖPNV zu entwickeln. | |
Dazu gehört auch, den Fernverkehr klug einzubeziehen. Eine Aufgabe, die | |
sich vor allem den Grünen stellt, [3][denn keine Partei stellt mehr | |
Landesverkehrsminister:innen]. | |
Für Bundesverkehrsminister Volker Wissing und seine Partei FDP ist die | |
Flatrate ihr bislang einziger echter Erfolg in der Ampelkoalition. | |
Angesichts der großen Summen, mit denen die Regierung zurzeit diverse | |
Krisen abfedert, war dieser Erfolg vergleichsweise billig zu haben. Der | |
Bund bezuschusst das Ticket mit 1,5 Milliarden im Jahr. Damit die Länder | |
sich auf das Projekt einlassen konnten, wurden weitere Zuschüsse für den | |
ÖPNV leicht erhöht. Das reicht aber nicht aus: Wenn der öffentliche | |
Nahverkehr wirklich als Alternative zum Auto vorangebracht werden soll, | |
sind viele Milliarden nötig. Sieht Wissing das nicht ein, wird sein | |
jetziger Triumph nicht lang vorhalten. | |
3 Nov 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Nachfolge-des-9-Euro-Tickets/!5892745 | |
[2] /Entlastungen-in-der-Energiekrise/!5888881 | |
[3] https://www.verkehrsministerkonferenz.de/VMK/DE/mitglieder/vmk-mitglieder-n… | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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