| # taz.de -- Staatliches Kapital für Energie: Viel Geld für Fossile | |
| > Öl, Gas und Kohle erhalten mehr internationales Kapital als die | |
| > Erneuerbaren. Das meiste davon bleibt in den reicheren Ländern. | |
| Bild: Die Förderung von fossiler Energie hält an | |
| Berlin taz | Deutschland hat zwischen 2019 und 2021 im Schnitt jährlich 2,8 | |
| Milliarden Dollar an öffentlichen Bürgschaften und Krediten für fossile | |
| Energien im Ausland vergeben. Damit ist Deutschland der siebtgrößte | |
| internationale Geldgeber für Gas, Kohle und Öl. Für erneuerbare Energien | |
| hat Deutschland im Ausland jährlich 2,2 Milliarden Dollar eingesetzt. | |
| Das geht aus einem neuen Bericht der Nichtregierungsorganisationen Oil | |
| Change International und Friends of the Earth U.S. hervor, die darin die | |
| internationale Finanzierung für fossile Energien aller G20-Staaten | |
| untersucht haben. | |
| Insgesamt belaufen sich die Finanzhilfen der G20-Staaten für Öl, Gas und | |
| Kohle im Ausland auf 55 Milliarden US-Dollar jährlich. Von 2016 bis 2018 | |
| waren es noch 35 Prozent mehr. Die internationale Finanzierung von | |
| Erneuerbaren stagniert über den untersuchten Zeitraum. Pro Jahr wurden 29 | |
| Milliarden US-Dollar investiert, also nur etwa halb so viel wie in die | |
| klimaschädlichen Fossilen. | |
| Spitzenreiter bei der internationalen Finanzierung von fossilen Energien | |
| waren Japan, Kanada, Korea und China, während Frankreich, Brasilien und | |
| Deutschland am meisten Geld für Erneuerbare bereitgestellt haben. | |
| ## Keine Klimagerechtigkeit | |
| Der größte Teil dieser Gelder aus den G20-Staaten floss nicht etwa in | |
| ärmere Ländern, sondern in andere Staaten mit hohen Einkommen. Im Bereich | |
| der erneuerbaren Energien sind gar 75 Prozent der internationalen | |
| Finanzierungen innerhalb der G20-Staaten zirkuliert. Nur ein kleiner Teil | |
| fand den Weg in den globalen Süden. | |
| Auf der UN-Klimakonferenz im vergangenen Jahr hatte Deutschland zusammen | |
| mit 38 weiteren Ländern das „Glasgow Public Finance Statement“ | |
| unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Länder, ab Ende 2022 keine neuen | |
| internationalen fossilen Energieprojekte mehr mit öffentlichen Mitteln zu | |
| fördern. Mit Verweis auf die Energiekrise infolge von Russlands Angriff auf | |
| die Ukraine haben Länder wie Deutschland diese [1][Zusage aber wieder | |
| verwässert]. | |
| Am Donnerstag findet in Berlin ein Gipfel zu Exportfinanzierung statt. Am | |
| kommenden Sonntag beginnt die nächste UN-Klimakonferenz. | |
| Klimaschutzorganisationen haben klare Forderungen an die Bundesregierung. | |
| „Jetzt Gasinfrastruktur im Ausland zu fördern, löst nicht die potenziellen | |
| Energiesicherheitsprobleme der kommenden zwei Winter in Deutschland“, sagt | |
| etwa Regine Richter von Urgewald. „Der Kanzler muss deshalb dem eindeutigen | |
| Ausschluss von Krediten und Bürgschaften für fossile Energien zustimmen.“ | |
| 2 Nov 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Clara Vuillemin | |
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