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# taz.de -- Ausblick der Energieagentur IEA: Schulden besser für Erneuerbare
> Die Bilanz der Energieagentur offenbart klimaschädliche Subventionen –
> und zwar weltweit. Dabei ist die Lösung so einfach: nachhaltige
> Investitionen.
Bild: Schulden machen ja – aber für das Richtige: Windkraftanlage in Mecklen…
Der [1][neue „World Energy Outlook“], also der globale Ausblick der
Internationalen Energieagentur IEA, umfasst mehr als 500 Seiten, doch das
ganze Drama der internationalen Klimapolitik steckt in diesem Satz:
„Subventionen für fossile Brennstoffe sind nach wie vor allgegenwärtig.“
Die immer wieder bekräftigten Beteuerungen der Staaten, man werde die
Hilfsgelder abbauen und irgendwann auslaufen lassen, erweisen sich als
heiße Luft. Selbst die abermaligen Verpflichtungen der Länder auf der
Klimakonferenz von Glasgow im vergangenen Jahr haben bisher nicht
gefruchtet.
Stattdessen verteilen die Staaten weiterhin jährlich Hunderte von
Milliarden Dollar für die Verbrennung fossiler Energien. In Jahren, in
denen die Subventionen zeitweise zurückgingen, war das kein Verdienst der
Politik, sondern Resultat vorübergehend gefallener Energiepreise.
Seit Jahren spiegelt sich der fatale Zusammenhang von Ölpreis und
Subventionen in der weltweiten Statistik wider – viele Staaten
subventionieren steigenden Energiepreisen kurzerhand hinterher. Lange Zeit
betraf das vor allem den Ölpreis, inzwischen auch den Gaspreis. Angesichts
dessen muss sich niemand wundern, wenn die Welt die CO2-Emissionen nicht in
den Griff kriegt. Diesen Zusammenhang benennt auch die IEA:
[2][Subventionen für fossile Brennstoffe sind eine klare Hürde auf dem Weg]
in eine nachhaltigere Zukunft.
So weit die nüchterne Analyse des Reports, doch was sind die Konsequenzen?
Wie schnell Regierungen bei steigenden Energiepreisen aus Angst vor dem
Druck der Straße mit viel Staatsgeld gegensteuern, erlebt man ja auch in
Deutschland mit Gaspreisbremse und „Doppelwumms“. In anderen Ländern
geschieht Ähnliches.
## Strompreisbremse löst Probleme nicht
Solche Schritte scheinen zwar im Moment geboten, doch sie sind mit Blick
auf die Zukunftsfähigkeit eines Landes der falsche Ansatz. Wenn ein Staat
viel Geld in die Hand nehmen will, um seinen Bürgern zu helfen, sollte er
nicht steigenden Energiepreisen hinterhersubventionieren. Lieber sollte er
das Geld nehmen, um solche Investitionen zu fördern, die den Verbrauch
fossiler Energien senken.
Ein Beispiel: [3][Eine staatlich subventionierte Strompreisbremse] ist zwar
für den einzelnen Haushalt im Moment hilfreich, löst aber auf Dauer kein
Problem. Nähme man das gleiche Geld, um heimische Erneuerbare auszubauen,
würde man sich unabhängiger machen von den teuren Fossilen. Zumal es auch
aus finanzpolitischer Sicht angezeigt wäre, umzudenken: Wenn sich Staaten
schon in Schulden stürzen, sollten sie damit Investitionen fördern und
nicht den Energiekonsum stützen.
27 Oct 2022
## LINKS
[1] /Bericht-der-Energieagentur-IEA/!5887391
[2] /Die-Zukunft-des-OePNV/!5865587
[3] /Ministerpraesidentenkonferenz-in-Hannover/!5889883
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Erneuerbare Energien
Schwerpunkt Klimawandel
Energiekrise
IEA
fossile Energien
Gas
Schwerpunkt Klimawandel
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Energiekrise
Cem Özdemir
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