| # taz.de -- Gastprofessur für Documenta-Kuratoren: Offenbar keine Zweifel | |
| > Auf der Documenta stand das Kollektiv ruangrupa im Fokus des | |
| > Antisemitismus-Skandals. Trotzdem treten zwei Mitglieder in Hamburg nun | |
| > Professuren an. | |
| Bild: Iswanto Hartono und Reza Afisina im November 2021 im Reinhardswald bei Ka… | |
| BERLIN taz/dpa | Am Mittwoch beginnt an der Hochschule für bildende Künste | |
| Hamburg (HFBK) das Wintersemester. Mit einem Vortrag über „Kunst und | |
| Governance“ wird es der [1][Kulturwissenschaftler Tom Holert] einleiten und | |
| damit seine temporäre Professur an der HFBK antreten. Auch Reza Afisina und | |
| Iswanto Hartono werden sich dann als Gastprofessoren vorstellen. Ihre Namen | |
| hat man in den letzten Monaten häufig gehört. Beide sind Mitglieder von | |
| ruangrupa, dem Kuratorenkollektiv der von Antisemitismus-Vorwürfen | |
| belasteten documenta fifteen. | |
| Als kürzlich die Gastdozentur der beiden ruangrupa-Mitglieder in Hamburg | |
| publik wurde, gab es viel Unverständnis. Jetzt äußerte auch Hamburgs | |
| Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) Kritik an der Personalie. | |
| Ruangrupa „stehen in der Verantwortung, die [2][Antisemitismusvorwürfe | |
| aufzuklären]“, betont Fegebank. Es dürften keine offenen Fragen im Raum | |
| stehen, wenn Afisina und Hartono in Hamburg lehren sollen. Die | |
| Wissenschaftsbehörde soll bereits Gespräche mit der HFBK führen. | |
| Doch HFBK-Präsident Martin Köttering sowie die Vizepräsidentin Bettina | |
| Uppenkamp haben keinen Zweifel an der Gastprofessur von Afisina und | |
| Hartono, das stellen sie in einem kürzlich auf der Website der Hochschule | |
| veröffentlichten Interview klar. „Es wäre ein Fehler“, sagt Uppenkamp, �… | |
| aufgrund des massiven medialen Drucks wieder auszuladen.“ | |
| Nachdem ruangrupa-Mitglieder im Oktober 2021 an der Hamburger Hochschule | |
| einen Gastauftritt hatten, stellte die HFBK im Januar beim Deutschen | |
| Akademischen Austauschdienst (DAAD) einen Antrag auf die Dozentur. „Wir | |
| bemühen uns bereits seit einigen Jahren darum, Positionen des Globalen | |
| Südens einzuladen“, begründet Köttering die Antragstellung. Im April 2022, | |
| als schon öffentlich über mögliche antisemitische Inhalte auf der documenta | |
| diskutiert wurde, stimmte eine Kommission des DAAD dem Antrag der HFBK zu. | |
| Auf taz-Anfrage, wer in dieser Kommission saß, verweist der DAAD auf eine | |
| mehrere hundert Namen lange Liste all seiner berufenen Experten. | |
| 11 Oct 2022 | |
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| Sophie Jung | |
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